Kaffeesatz als Dünger: natürlich und wirksam

Kaffeesatz als Dünger: Nachhaltigkeit im eigenen Garten

Eine Frau hält eine Schale voller Kaffeesatz, während sie im Garten steht.
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Mehr als 7 Liter Kilogramm Kaffee jährlich werden in Deutschland im Durchschnitt pro Person verbraucht. Da fällt eine ganze Menge Kaffeesatz an – meist landet dieser im Hausmüll oder auf dem Kompost. Wussten Sie, dass sich herkömmlicher Kaffeesatz sehr gut als natürliches Düngemittel für Pflanzen eignet? Er ist damit eine biologisch unbedenkliche Alternative zu chemisch hergestellten Pflanzendüngern. Als nährstoffreiche Zugabe für ausgelaugte Blumenerde, als Verrottungsbeschleuniger im Kompost oder als natürliches Pflanzenschutzmittel gegen Schädlinge: In diesem Artikel erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt!  

Die Vorteile von Kaffeesatz als Düngemittel

  • Reich an natürlichen Nährstoffen: In Kaffeesatz sind viele Nährstoffe enthalten, die auch in klassischen Pflanzendüngern zu finden sind, etwa Stickstoff, Phosphor, Kalium, Gerbsäure und andere Mikronährstoffe.
  • Ohne Chemie: Im Unterschied zu herkömmlichen Düngemitteln aus dem Gartencenter oder Baumarkt ist Kaffeesatz ein rein organisches Produkt und hilft nicht nur, das Pflanzenwachstum, die Qualität des Bodens sowie die Beschaffenheit von Blumenerde oder Kompost zu verbessern – er ist auch gut fürs grüne Gewissen.
  • Verbesserung des Bodens: Die Verwendung von Kaffeesatz als Dünger trägt auch zur Verbesserung der Bodenstruktur bei. So kann Kaffeesatz beispielsweise die Belüftung und die Fähigkeit des Bodens zur Wasserspeicherung verbessern. Außerdem verhindert er das Wachstum bestimmter Krankheiten und Schädlinge.

Wie setze ich Kaffeesatz als Dünger ein?

Erst trocknen lassen

Bevor frischer Kaffeesatz als Dünger verwendet werden kann, sollten Sie ihn zunächst abkühlen und gut trocknen lassen. Feuchter Kaffeesatz neigt schnell zur Schimmelbildung, was weder dem Boden noch dem Pflanzenwachstum dient. Am besten sammeln Sie den Kaffeesatz in einem großen Eimer oder breiten ihn in einer offenen, weiten Schale aus, sodass er gut belüftet ist und an der Luft trocknen kann. Alternativ können Sie ihn auch auf einem ausgedienten Tablett oder auf mehreren Lagen Zeitung zum Trocknen ausbreiten.

So wenden Sie Kaffeesatz im Garten als Dünger an

Zum Düngen wird der Kaffeesatz einfach mit der Harke flach in den Boden eingearbeitet und gegebenenfalls mit etwas Mulch abgedeckt. Für den Einsatz im Garten können Sie den Kaffeesatz-Dünger auch gut mit trockenem Rasenschnitt, Laub oder Stroh mischen.

Achten Sie darauf, dass der Kaffeesatz nicht nur auf der Erdoberfläche liegen bleibt – er zersetzt sich dort nur sehr langsam und kann seine Düngewirkung nicht voll entfalten. Wird zu feuchter Kaffeesatz zu dick ausgestreut oder in die Erde eingeharkt, kann er anfangen zu schimmeln.

Düngen mit Kaffeesatz bei Pflanzen in Töpfen oder auf dem Balkon

Balkonblumen, Zimmer- und Topfpflanzen können Sie mit Kaffeesatz ebenfalls etwas Gutes tun, indem Sie vor dem Umtopfen ein paar Handvoll trockenen Kaffeesatz unter die Erde mischen. Auch ausgelaugte Blumenerde wird auf diese Weise wieder mit Nährstoffen und Spurenelementen angereichert, die der Gesundheit und dem Wachstum der Pflanzen dienen. Alternativ eignet sich etwas Kaffeesatz im Gießwasser oder kalter, verdünnter Kaffee gut zum Düngen von Topf- und Zimmerpflanzen. Durch die geringere Dosierung vermeiden Sie ein Übersäuern des Bodens.

So wirkt Kaffeesatz als Düngemittel
Durch den hohen Stickstoffgehalt im Kaffeesatz wird das Blattwachstum angeregt, während sich Phosphor positiv auf die Bildung von Blüten und Früchten auswirkt. Kalium stärkt den Zellaufbau und sorgt damit für starke Triebe und ein stabiles Wachstum. Verwenden Sie Kaffeesatz zum Düngen nicht für Setzlinge oder Jungpflanzen – sie reagieren auf das enthaltene Koffein zu empfindlich.

Kaffeesatz als Dünger im Gießwasser verwenden

Anstatt Kaffeesatz als Dünger in die Erde einzuarbeiten oder ihn rund um die Pflanze dünn an der Oberfläche auszustreuen, kann er auch im Gießwasser verwendet werden. Insbesondere bei sehr basischen Böden oder kalkhaltigem Wasser wirken ein bis zwei Esslöffel Kaffeesatz pro Kanne Wunder! So wird der pH-Wert des Bodens neutralisiert und die Erde mit Nährstoffen angereichert. Diese Methode eignet sich vor allem für Garten-, Gemüse-, Kübel- oder Balkonpflanzen, während sie für Zimmerpflanzen eher ungeeignet ist, da sich leicht Schimmel bilden kann.

Nutzen Sie für Ihre Topfpflanzen in der Wohnung lieber eine Mischung aus kaltem Kaffee und Wasser im Verhältnis 1:1. Dieser Flüssig-Energiekick versorgt Ihre Wohnungspflanzen mit wertvollen Nährstoffen und beugt Schädlingsbefall vor. Damit der Topfballen nicht versauert, sollten Sie jedoch nicht mehr als eine halbe Tasse verdünnten Kaffees pro Woche und Pflanze anwenden.

Kaffeesatz als nährstoffreicher Zusatz für Kompost und Blumenerde

Als Zugabe zum Kompost kann Kaffeesatz im Garten auch indirekt als Dünger genutzt werden. Streuen Sie dazu das feuchte Kaffeepulver einfach direkt aus der Filtertüte auf die Oberfläche Ihres Komposthaufens auf. Die Filtertüte selbst kann ebenfalls kompostiert werden, doch vermeiden Sie Schimmelbildung, wenn Sie den darin enthaltenen Kaffeesatz gleichmäßiger auf dem Kompost verteilen. Er beschleunigt den Verrottungsprozess, dient Regenwürmern als Nahrungsquelle und hilft, den Kompost mit Nährstoffen anzureichern.

Tipp: Auch ausgelaugte Blumenerde können Sie durch die Zugabe von Kaffeesatz „wiederbeleben“ und mit wertvollen, natürlichen Inhaltsstoffen anreichern. Dazu mischen Sie die alte Erde zu gleichen Teilen mit Kompost und gut durchgetrocknetem Kaffeesatz-Dünger.

Kompostieren leicht gemacht – wir zeigen, wie’s geht

Wenn Sie bislang noch nicht im Besitz eines eigenen Komposts sind, aber gerne wissen möchten, wie Sie Garten- oder Küchenabfälle kompostieren, geben wir Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie einen Kompost richtig anlegen, welche Vorteile das Kompostieren hat und wie Ihr Kompost optimal geschichtet wird.

Kaffeesatz als natürliches Pflanzenschutzmittel

Dank seines hohen Stickstoffgehalts, seines sauren pH-Werts und des enthaltenen Koffeins wirkt Kaffeesatz nicht nur als Dünger, sondern auch als natürlicher Schutz gegen eine Vielzahl von Schädlingen im Garten! Im Salat- oder Gemüsebeet ausgestreut, halten der Geruch und die grobe Struktur von Kaffeesatz beispielsweise Schnecken fern, während sein saurer pH-Wert Blattläuse und Engerlinge abschreckt. Zudem können Sie Kaffeesatz gut als Mulch verwenden, um das Unkrautwachstum zu unterdrücken und den Boden feucht zu halten.

Tipp: Mischen Sie kalten, schwarzen Kaffee im Verhältnis 1:1 mit Wasser und füllen Sie die Lösung in eine Zerstäuberflasche. Dieses natürliche Pflanzenschutzmittel wirkt gut gegen Trauermücken oder Blattläuse.

FAQs – Wichtige Fragen zum Kaffeesatz als Dünger

Das Abfallprodukt unseres Kaffeekonsums erweist sich als nährstoffreiches Material für die Bodenverbesserung im Garten oder als Dünger für Garten- und Zimmerpflanzen. Neben zahlreichen Vorteilen für die Gesundheit von Pflanzen und Boden hat das Düngen mit Kaffeesatz auch positive Aspekte für die Umwelt. Denn wer Kaffeesatz zum Düngen verwendet, kann Abfall reduzieren und einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Gleichzeitig ist der natürliche Dünger schadstofffrei und vollständig biologisch abbaubar.

Dank seines niedrigen pH-Werts eignet sich Kaffeesatz besonders zum Düngen von Pflanzen, die sauren Humusboden schätzen. Dazu zählen unter anderem:

  • Zierpflanzen wie Hortensien, Rhododendren, (Pfingst-)Rosen, Kamelien oder Lilien
  • Nutzpflanzen wie Gurken, Tomaten, Lauch, Kürbis, Zucchini, Salat-, Heidelbeer- oder Erdbeerpflanzen
  • Balkonblumen, Topf- und Zimmerpflanzen

Sie alle profitieren von den Mikronährstoffen im Kaffeesatz und gedeihen auf leicht saurem Boden besonders gut. Übrigens senkt ein leicht saures Bodenmilieu auch die Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten, Pilze oder Bakterien. Ein saurer pH-Wert optimiert zudem die Nährstoffaufnahme vieler Pflanzen.

Insbesondere für kalkliebende Pflanzen, die einen alkalischen, also eher basischen Boden bevorzugen, eignet sich Kaffeesatz nicht als Dünger, da er den pH-Wert des Bodens zu stark senkt und ihn saurer macht. Dazu gehören beispielsweise Azaleen, Lavendel, Rosmarin und andere Kräuterpflanzen sowie Obstbäume wie Apfel, Birne oder Pflaume.

Sie haben bisher noch keinen eigenen Garten, möchten das Gärtnern aber gern einmal ausprobieren? Dann ist der tegut… Saisongarten vielleicht genau das Richtige für Sie! An mehreren Standorten – unter anderem in Hessen, Bayern, Thüringen und Rheinland-Pfalz – können Gärtner:innen eine Saison lang fertig angelegte und bepflanzte Parzellen bewirtschaften und natürlich abernten. In Ihrer eigenen kleinen Mischkultur aus Gemüse- und Kräutersorten sowie essbaren Blumen können Sie dann im Direktversuch erproben, welche Vorteile Kaffeesatz als natürliches Düngemittel hat.

Kaffeesatz als vielseitigen Gartenhelfer nutzen

Kostengünstig, umweltfreundlich und vielseitig: Kaffeesatz vereint viele Vorteile, die sich Gärtner:innen im eigenen Garten zunutze machen können. Er ist ein wirksames Mittel für alle, die nach nachhaltigen und effektiven Lösungen für die Gartenpflege suchen. Durch das Recycling von Kaffeesatz als Dünger können Sie nicht nur einen effektiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, sondern auch gesündere und ertragreichere Pflanzen kultivieren.

In unserem Magazin erhalten Sie viele weitere praktische Tipps und Tricks rund ums Gärtnern – so kommen Sie gut informiert durch Ihr (Saison-)Gartenjahr!