Alles über Knoblauch

Interview mit einem Knoblauch

Ein Gesprächsversuch mit einem Knoblauch über Schall und Rauch.

Gezeichneter Knoblauch
Foto: Shutterstock

Marktplatz: Einen wunderschönen guten Tag! Wie Ihr Name schon verrät, gehören Sie ja zur Familie der Lauchgewächse.
Knoblauch: Das stimmt. Aber wussten Sie, dass ich über 20 Namen habe, die noch viel mehr über mich verraten?

Marktplatz: Ach was?
Knoblauch: Aber ja! Zum Beispiel Chnobleich – weil ich ja doch etwas blass um die Nase bin. Obwohl es auch schwarzen Knoblauch gibt. Oder Knoblecht – weil ich echt lecker schmecke. Ganz ausgeprägt in Gerichten wie Spaghetti Aglio e Olio, aber auch als köstlicher Geschmacksverstärker für so ziemlich jedes Essen. Und dann wär da noch Chlofolouch – das englische „ouch“ entspricht dem deutschen „aua“, weil ich gegen so einige Wehwehchen eine Geheimwaffe bin. Zum Beispiel wirke ich antibakteriell und soll die Cholesterinwerte senken. Man nennt mich auch Knuflock – hier gibt das in veralteter Schreibweise verwendete Wort Pflock Hinweis darauf, welche Wirkung ich auf Vampire habe. Apropos: Gruserich!

Einer meiner persönlichen Favoriten. Zugegeben, wie die Vampirsache etwas, das eher in die Abteilung Aberglaube gehört, aber ich wurde in der Türkei, in Jerusalem, bei den Arabern, in Griechenland und in Ägypten gegen den „bösen Blick“ verwendet. Kni-uwleng – das deutet auf meine Herkunft aus Asien hin, heißt glaub ich sinngemäß sowas wie Knallergewürz. Knabelach – sehr interessant und geschichtsträchtig! Da müssen wir ein paar tausend Jahre zurückgehen. Wenn die armen Knaben in Ägypten, die damals die Pyramiden gebaut haben, eine Stärkung brauchten, haben sie angeblich eine Ration von Zwiebeln, Knoblauch und Rettich erhalten – und konnten wieder lachend ans Werk gehen. Oh, nicht zu vergessen: Look – ich möchte ergänzen zu umwerfender Look, denn, naja, gucken Sie mich an – kennen Sie eine besser gekleidete Zwiebel? Wussten Sie, dass meine zarte Hülle Tunika heißt? Und Kloblauch – das ist mir irgendwie entfallen…

Marktplatz: Verzeihen Sie, wenn ich Sie unterbreche, aber ist das auch alles wirklich wahr?
Knoblauch: (grinst geheimnisvoll) Da dürfen Sie knobeln. Ha! Knobel! So heiß ich auch.

Marktplatz: Dann danke ich Ihnen für dieses sehr lehrreiche Gespräch. Ihnen allen.
Knoblauch: Hihi. Sehr gern.

Rezept: Spaghetti Aglio, Olio E Peperoncino

Zutaten für ca. 2 Portionen – klassisch-mediterran, ganz einfach

  • ½ Bund glatte Petersilie
  • 2 Chilischoten
  • 3 Knoblauchzehen
  • 5 El Olivenöl
  • 180 g Spaghetti
  • Salz
  • 40 g Parmesan (am Stück)
  • Pfeffer (aus der Mühle)
  1. Petersilie waschen, trocken schütteln, fein hacken. Chili waschen, trocknen, entkernen, fein hacken. Knoblauch abziehen, in Scheiben schneiden. Knoblauch in Öl bei kleiner Hitze ca. 10 Min. ziehen lassen, dann Chili zugeben, zugedeckt beiseitestellen.
  2. Währenddessen Spaghetti nach Packungsanleitung ca. 8 min in Salzwasser garen. Parmesan grob reiben.
  3. Abgetropfte Spaghetti mit dem Chili-Knoblauch-Öl vermengen, Petersilie unterheben, mit Salz, Pfeffer abschmecken und Parmesankäse bestreuen.

Zubereitungszeit: ca. 15 Min.
Garzeiten:
ca. 18 Min.

Von Friederike Sinning