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Knusperlust in Scheiben

Dr. Karg's Knäckebrot
Foto: Arvid Knoll / Studio Seiffe

Wie ein fränkischer Unternehmer aus einer trockenen Backware einen saftigen Erfolg gemacht hat.

Jeden Morgen um kurz nach acht knab­bern in einem Schwabacher Betrieb sie­ben Experten an der Produktion vom Vortag. Sie verkosten – ähnlich wie ein Sommelier – Knäckebrot, das kräftig nach Zwiebeln duftet, süßlich nach Kokos oder kernig nach vollem Korn. Weicht der Bräunungsgrad ab, die Menge der Kürbiskerne, der Anteil an Emmentaler? Knackt es knusprig beim Zubeißen?

Dr. Klaus Karg, 56, Betriebswirt mit Studium in Deutschland und den USA, hat in seinem Werk bei Nürnberg, hervorgegangen aus der fränkischen Dorfbäckerei seiner Eltern und Großeltern, scheinbar Unvereinbares vereint. Knäckebrot mit Genuss. Handwerk mit Maschi­nenpark. Tradition mit Zeitgeist. Gourmetkost mit trockenem Brot.
„Wir haben Knäckebrot neu definiert!“, ist auf der Website zu lesen, und Karg erläutert, wie der frohe Ausruf zu verstehen ist: „Das ist das leckere, gesunde Zwischendurchknab­bern für den kleinen Hunger.“ Gerade dafür hat Karg auch noch Snackstückchen erfunden. Aus 40 Rezepturen kreiert er 20 Sorten. Zu den Topsellern gehören Käse­-Kürbiskern und Cranberry-­Kokos, beide gibt’s bei tegut… unter der Eigenmarke tegut… vom Feinsten in den Regalen.

Wir haben Knäckebrot neu definiert!

Dass einer wie Karg, der über „Transpa­renz von Organisationen aus der Sicht ihrer Mitglieder“ promoviert hat, unversehens in einer fränkischen Backstube steht, das ist die Geschichte vom verlorenen Sohn, der sich am Fuß der Rocky Mountains in die weltoffene Studentenstadt Boulder, Colorado, verliebt („Time of my Life“) und dann doch, mit 37, ganz gegen seine Lebensplanung, den Famili­enbetrieb erneuert. Das ist auch die Geschichte, wie der Vertriebler einer Softwarefirma zum Unternehmer aufsteigt. Und das ist die Geschichte einer verrückten Idee, die zum Hit geworden ist.

Dr. Karg weltweit

In rund 20 Länder exportiert Karg. „Dr. Karg weltweit“ steht unter einer Karte in seinem Büro. Rote Nadeln markieren die Orte, an denen er verkauft – vom kalifornischen Los Angeles bis zum neuseeländischen Wellington, vom saudischen Riad bis zum isländischen Reykjavik. In Europa ist er bei Bio­-Knäcke­brot die Nummer eins, in Deutschland von der Lebensmittelzeitung als „Top­Marke 2016“ ausgezeichnet.

Wenn Karg, in Bluejeans und Sweatshirt, von seinem Schreibtisch aus dem Fenster schaut, dann sieht er die drei neuen silbern strahlenden Silos, die wie ein Symbol für glänzende Geschäfte das Gebäude überragen. In ihrem Schatten will Karg, zusätzlich zu den 7.000 Quadratmetern Produktionsfläche, ein zweites Werk bauen. Für diese Expansion hat der Unternehmer eine simple Erklärung: „Wir machen das beste Knäckebrot der Welt, davon bin ich überzeugt.“

Und warum auch ein urbanes, mehrheitlich weibliches Publikum mit gutem Einkommen seine Knusperware liebt, ist klar: „Region, Natur, Land – das sind Dinge, die man als Städter besonders vermisst.“ Und deshalb hat er sie eben erfunden, die Knusperlust in Scheiben.

Alle Zutaten unterliegen strengen Kontrollen

Gesund sollen sie sein, nachhaltig hergestellt. Alles folgt einem „Reinheitsgebot“, in sein Brot lässt Karg keine chemischen Zusätze, nur Rohstoffe höchster Güte, Vollkornmehl aus der Region. Bei der Produktion hat der Handwerker noch viel Raum. Fürs menschengesteu­erte Backen etwa, für die per Hand abgewoge­nen Mischungen. Und das vielleicht Wichtigste ist nicht zu sehen, riechen oder schmecken: Zeit. Karg: „Wir verordnen unserem Teig vor dem Backen Ruhe, um sich voll zu entfalten.“
Dies alles verteuert ein Produkt, Karg ficht das nicht an: „Wir sind vielleicht doppelt so teuer wie ein industriell hergestelltes Knä­ckebrot. Dafür sind wir aber zehnmal so gut.“

Alles rein, viel Bio, alles nachhaltig

Klaus Karg – ein Grüner mit Biss sozusagen? Ein Vorzeige-Öko? Mit solchen Etiketten mag er sich nicht anfreunden. Er nennt sich lieber einen weltoffenen „Wertkonservativen“, einen ehrbaren Kaufmann. Und auch als Marathonläufer sieht er sich mit seinen 300 Mitarbeitern. Karg: „Zwischenziele möglichst schnell zu erreichen, ist für uns nicht wichtig. Wir denken langfristig. Und wir wollen es möglichst sicher schaffen.“ In den Worten des Betriebswirtes heißt das: „dosiertes Wachstum mit hoher Risikosensibilität“.

Wir machen das beste Knäckebrot der Welt.

Kein Wunder, dass Karg einem Sport nachgeht, der maßvolles Tempo und Ruhe fordert: Seit 40 Jahren ist er Segelflieger, seit 30 Jahren Segelfluglehrer. Vom Flugplatz Büchenbach südlich von Schwabach schraubt er sich mit einem vereinseigenen Segler in den Himmel. Acht Stunden am Stück hat er schon mal geschafft. „Das ist nichts Ungewöhnliches“, sagt er zurückhaltend. Und so vereint er, wieder einmal, scheinbar Unvereinbares: Fliegen und zugleich Geerdet-Sein. Ihn einen Überflieger zu nennen, das wäre dem Franken Karg sehr unangenehm.

Knäckebrot von Dr. Karg bei tegut…

Dr Kargs Knäckebrot

Die Topseller von Dr. Karg finden Sie auch in Ihrem tegut… Markt: Ideal für einen Snack zwischendurch ist das fruchtig-knusprige Knäckebrot Cranberry-Kokos – mit Sesam und Honig abgerundet. Wer es herzhafter mag, greift zur würzigen Variante Käse-Kürbiskern mit herzhaftem Emmentaler und nativem Olivenöl extra.

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Von Uly Foerster

von Online-Redaktion