tegut… Ihr Supermarkt für gute Lebensmittel

Kinderleicht richtig gut essen

Familie sitzt gemeinsam am Tisch
Zusammen am Tisch sitzen, reden, essen – das schafft Gemeinschaft und prägt die Kinder für ihr ganzes Leben | Foto: Stocksy

Sie sorgt in vielen Familien für Dauerdiskussionen: die Frage nach der gesunden Ernährung. Schließlich sollen Kinder doch all das essen, was sie zum Wachsen und Gedeihen brauchen. Aber zu viel Stress am Esstisch schadet nur.

Kinder mögen viele Lebensmittel nicht

Er mochte keine Paprika, keine Gurke, keine Tomate, ja nicht einmal die Tomatensauce zu Nudeln, die sonst jedes Kind verschlang“, erinnert sich Jennifer Claussen an die Kindergartenzeit ihres Sohnes Tim. „Ich war eigentlich ständig in Sorge, wie er gesund heranwachsen soll.“ Immer wieder gab es deshalb am Esstisch Streit ums Gemüse, Geschrei, sogar Tränen. Bis die Mutter die Notbremse zog: „Irgendwann habe ich mich ganz bewusst entschieden: Ich will mein Kind nicht mehr zwingen, Dinge zu essen, die es nicht mag.“

Kein Druck beim Essen

Heute, drei Jahre später, ist diese Phase vorbei: „Zum Glück“, wie die Mutter erleichtert bestätigt, „isst Tim normal mit. Klar gibt es Lebensmittel, die er immer noch nicht mag, aber heute sind sie in der Minderheit.“ Die Geschichte der jungen Mutter bestätigt, was Psychologen raten: bei Tisch möglichst keinen Druck zu machen und Essen nicht zum Machtkampf werden zu lassen. Und das nicht, weil das Thema zu unwichtig ist – sondern gerade umgekehrt: Das Essverhalten, das sie zu Hause lernen – und auch die Gefühle, die sie damit verbinden –, wird die Kinder ihr Leben lang begleiten.

 

Das Essen genießen und gelassen bleiben

„Bleiben Sie gelassen, auch und gerade bei den Mahlzeiten!“, rät der bekannte dänische Familientherapeut Jesper Juul in seinem Buch „Essen kommen. Familientisch – Familienglück“ (Beltz Verlag). Und: „Genießen Sie das Essen, genießen Sie einander und die Kinder! Eine bessere Erziehung gibt es nicht.“ Das heißt natürlich nicht, dass Kinder in Sachen Essverhalten einen Freifahrtschein bekommen – und sich nur noch von Fast Food, Eis und Schokolade ernähren sollen. Sie müssen möglichst ausgewogen und vielseitig ernährt werden.

Immerhin ist Essen der Treibstoff unseres Körpers, wir brauchen ihn, um gesund heranzuwachsen, fit und konzentriert zu sein. Das heißt: Obst, Gemüse und Vollkornprodukte gehören regelmäßig auf den Speiseplan, Fertiggerichte und Fast Food dagegen nicht. Aber es bringt nichts, alles zu verbieten: Mal eine Schokolade oder eine Tiefkühlpizza ist okay – aber eben nicht immer.

Bleiben Sie gelassen, auch und gerade bei den Mahlzeiten

Eltern sind Vorbilder

Denn eigentlich ist es gar nicht so schwer, Kinder gesund zu ernähren: Drei Mahlzeiten am Tag werden von Experten empfohlen, dazu kommen zwei Snacks. Generell gilt, Zucker und Fettes möglichst zu vermeiden. Das bedeutet dann eben: eher ein Apfel als ein Schokoriegel, Wasser statt einer Limonade. Eltern sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Basis für ein gesundes Ernährungs- verhalten früh gelegt wird, schon in den ersten Lebensjahren. Das gilt auch für das Geschmacksempfinden. Wenn Kinder immer nur gezuckerten Joghurt vorgesetzt bekommen, werden sie geradezu auf Süßes konditioniert, ein selbst gemachter Quark mit frischen Erdbeeren schmeckt ihnen dann schnell fad.

Gerade auch in Sachen Ernährung haben Eltern eine Vorbildfunktion: Die Kinder kopieren das Essverhalten ihrer Eltern – und das am besten am Familientisch. Wie Jesper Juul appelliert: „Machen wir ihn wieder zu einem zentralen Bestandteil unseres Familienlebens. Nicht jeden Tag wird das Familienglück mit am Tisch sitzen, aber ich glaube fest daran: Gemeinsam essen macht die Familie stark.“ Nehmen Sie sich deshalb Zeit zum gemeinsam Kochen und probieren Sie doch auch einmal neue Rezepte aus. In unseren Rezeptsammlungen finden jede Menge Inspiration, wie zum Beipsiel leckere vegane Hauptgerichte, die auch für Kinder geeignet sind.

Kindern gesundes Essen schmackhaft machen

  • Kinder essen gerne, was sie optisch anspricht. Aus der Gurke kann mit einem Plätzchenausstecher ein Stern herausgestochen werden, das Vollkornbrot wird zum Auto geschnitten.
  • Gemüsespaghetti sind eine tolle Alternative zu herkömm­lichen Nudeln und schmecken den meisten Kindern.
  • Auch Pürieren kann eine Möglichkeit sein – servieren Sie Obst und Gemüse als leckeren Smoothie.

Buchtipp: Camillas geheime Zauberküche

In ihrem Roman „Camillas geheime Zauberküche“ (Oettinger Verlag) führt Barbara Rose Kinder an das Thema Kochen heran – spielerisch, unterhaltsam und bezaubernd. Dazu serviert sie Rezepte, die der ganzen Familie schmecken.

Von Bruntje Thielke

von Online-Redaktion