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Bio-Siegel – das steckt dahinter

Ein Überblick über die Versprechen der Bio-Zertifikate.

Wir waren schon Bio, da hieß Bio noch Öko – seit den 1980er Jahren haben bei tegut… Bio-Lebensmittel ihren festen Platz im Sortiment. Damit waren wir der erste Supermarkt mit einem Bio-Angebot. Heute führt tegut… über 4.600 Bio-Produkte. Alle gekennzeichnet durch mindestens ein Bio-Siegel, häufig sind es auch mehrere. Sie sollen den Produkten, die sie tragen, ein Versprechen mitgeben. Es ist allerdings nicht immer ganz klar, welches.

  • Was unterscheidet das EU-Bio-Siegel vom deutschen?
  • Welcher Mehrwert steckt hinter den Bio-Labels der Anbauverbände?
  • Was sichert das MSC-Siegel zu?
  • Und worauf kann man sich bei PEFC, FSC und Co. verlassen?

Wir haben ein paar Hintergrundinformationen zusammengetragen, die Ihnen helfen, Ihre Wahl zu treffen. Denn als Verbraucher:in entscheiden Sie mit jedem Einkauf, welche Initiative für Nachhaltigkeit, Umwelt und artgerechte Tierhaltung Sie mittragen und unterstützen wollen. Bei unserem großen Bio-Sortiment stehen Ihnen reichlich Optionen offen.

Das grüne EU-Bio-Siegel

EU Bio Siegel

Das grüne EU-Bio-Siegel finden Sie auf Lebensmitteln aus kontrolliert ökologischem Landbau. Alle, die es verwenden – in der Landwirtschaft Tätige, verarbeitende Betriebe, Vertreibende, Einzelhandelnde und Importierende –, müssen sich an strenge EU-Vorschriften halten und zahlreiche Kriterien in Bezug auf nachhaltige Produktion, Umweltschutz, Qualität und Tierschutzstandards erfüllen.

Zertifizierung
Antragstellende innerhalb der EU müssen sich bei der zuständigen Kontrollstelle für ökologischen Landbau ihres Landes melden.
Kontrolle
Öffentliche oder private Kontrollstellen überprüfen dann, ob die definierten Mindeststandards eingehalten werden. Nur, wenn alles passt, erhalten die Betriebe aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie das EU-Bio-Zertifikat und können ihre Produkte entsprechend vermarkten.
Kontinuität
Erzeugnisse mit EU-Bio-Logo werden mindestens 1x jährlich überprüft – so wird sichergestellt, dass Bio-Regeln dauerhaft befolgt werden.

Das deutsche Bio-Siegel

Deutsches Bio Siegel

Seit September 2001 vergibt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) das deutsche Bio-Siegel. Das staatliche Zertifikat zeichnet Fleisch, Käse- und Milchprodukte sowie Eier, Gemüse, Obst, Getreideerzeugnisse und Gewürze aus, die aus zertifiziert ökologischen Betrieben stammen. 2010 wurde es durch das EU-Bio-Siegel ersetzt, das ist Pflicht und setzt dieselben Kriterien an wie das deutsche Siegel, das weiterhin zusätzlich und freiwillig verwendet werden darf.

10 Kriterien für EU- bzw. deutsche Bio-Siegel

  • 1. Die Zutaten eines Produkts stammen zu mindestens 95% aus ökologischem Landbau.

  • 2. Gentechnisch veränderte Organismen sind verboten.

  • 3. Kein Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel oder leicht löslicher mineralischer Dünger.

  • 4. Der Verzicht auf Geschmacksverstärker, Farbstoffe, künstliche Aromen und Emulgatoren.

  • 5. Während konventionelle Produkte 316 Zusatzstoffe enthalten dürfen, sind es bei Bio-Erzeugnissen maximal 49.

  • 6. Die Fruchtfolgen müssen abwechslungsreich gestaltet werden.

  • 7. In der Tierhaltung sind großzügigere Stall- und Freiflächen vorgegeben.

  • 8. Die Tiere erhalten ausschließlich Futter, das ökologisch produziert wurde.

  • 9. Zusätze von leistungsfördernden Mitteln und Antibiotika im Futter sind untersagt.

  • 10. Staatlich anerkannte, unabhängige Kontrollstellen prüfen die Bio-Betriebe mindestens 1x pro Jahr.

Deutsche Bio-Verbände: Bioland, Demeter, Naturland, Biokreis

In Deutschland behaupten sich auch zahlreiche Bio-Anbauverbände – die größten sind Bioland, Demeter, Naturland und Biokreis. Die Richtlinien jedes einzelnen Verbands geben über die Anforderungen der EG-Öko-Verordnung hinaus noch striktere Maßgaben vor – so können zum Beispiel Betriebe mit EU-Bio-Siegel nur zum Teil von konventioneller auf Bio-Produktion umstellen, während Betriebe innerhalb der Anbauverbände komplett umstellen müssen. Mehr zu den einzelnen Verbänden Bioland, DemeterNaturland und Biokreis finden Sie in unserem Bio-Siegel-Vergleich.

tegut… Bio – eine Herzensverbindung

Höchste Bio-Qualität ist uns bei tegut… ein Herzensanliegen. Deswegen setzen wir bei unserer Eigenmarke tegut… Bio auf die führenden Anbauverbände wie Bioland, DemeterNaturland und Biokreis. Die strengen Richtlinien dieser Öko-Schrittmachenden sind so ausgerichtet, dass auch in Zukunft die Voraussetzungen für den Anbau guter Lebensmittel erfüllt werden können.

Bioland Logo

Setzt als Wertegemeinschaft seit 1971 vor allem auf Regionalität und Klimaschutz, artgerechte Tierhaltung und eine lebenswerte Zukunft.

Bioland-Siegel

Demeter Logo

Der älteste Bio-Anbauverband – 1927 wurde er von in der Landwirtschaft Tätigen gegründet, die sich an den landwirtschaftlichen Konzepten und Ideen Rudolf Steiners orientierten und seither auf biodynamischen Anbau setzen.

Demeter-Siegel

Naturland Logo

Hat sich 1982 als Bio-Anbauverband formiert, zunächst regional, fünf Jahre später dann international – weltweit stehen die inzwischen 70.000 Bäuerinnen und Bauern in knapp 60 Ländern für ökologischen Landbau und fairen Handel.

Naturland-Siegel

Biokreis Siegel

Setzt seit 1979 konsequent auf Bio und Netzwerke. Ziele: die Region stärken, bäuerliche Betriebe erhalten und den fairen Handel fördern. Gemeinsam gelingt dies einfach besser. Biokreis steht insbesondere für artgerechte Tierhaltung.

Biokreis-Siegel

Echte Vielfalt: Bio-Siegel bei tegut...

Die beliebteste Lebensmittelmarke Deutschlands* – Alnatura – ist ein Klassiker im tegut… Sortiment. Wir bieten an die 900 Alnatura-Produkte und führen diese Marke, seit sie 1986 auf den Markt kam. Dabei war Bio im klassischen Supermarkt zu der Zeit eine völlig neue Idee, auf die wir allerdings aus Überzeugung von Anfang an gesetzt haben. 

Alnatura-Interview lesen

Feine Früchtchen bei tegut…

Bei unserem Obst- und Gemüse-Sortiment – darunter ein beachtlicher Bio-Anteil – setzen wir Maßstäbe, indem wir aus unterschiedlichen Anbausystemen genau die wählen, die am besten zur nachhaltigen Ausrichtung von tegut… passen.

Anbaurichtlinien ansehen

Bio Auszeichnungen Frau in Obstabteilung mit Salatkopf

Ausgezeichnet, unser Bio-Sortiment

Das tegut... Bio-Angebot ist schon vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Retail Award des Fruchthandel-Magazins, gerade erst 2021 wieder. Insgesamt sind wir stolz auf jeden einzelnen Preis, der unser Engagement in Sachen Bio würdigt. Und schätzen uns glücklich, dass Sie unsere Bio-Auswahl so gut annehmen und durch Ihre Nachfrage kontinuierlich wachsen lassen.

Andere Nachhaltigkeits-Siegel: nicht Bio, aber gut!

Das sind zum Beispiel Siegel wie MSC, ASC, PEFC, FSC und so weiter. Was auf den ersten Blick nach nichtssagenden Abkürzungen aussieht, steht tatsächlich für eine tiefe Sinnhaftigkeit: In den genannten Fällen für nachhaltigen Fischfang, Holz- und Papierprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und die Absicherung wichtiger Umwelt- und Sozialstandards im Wald.

MSC

Der MSC (Marine Stewardship Council) ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die einen Umweltstandard entwickelt hat, nach dem sich Fischereien zertifizieren lassen können. Bedeutet für Ihren Einkauf: Fisch mit MSC-Siegel stammt tatsächlich aus nachhaltiger Fischerei.

ASC

Der ASC (Aquaculture Stewardship Council) ist eine unabhängige NGO, die sich seit über 10 Jahren mit ihren strengen Umweltschutzkriterien und auf soziale Aspekte bezogenen Kriterien für verantwortungsvolle Aquakultur einsetzt. Das ASC-Siegel kennzeichnet Produkte mit Fisch und Meeresfrüchten, die aus verantwortungsvoller Aquakultur stammen und lückenlos rückverfolgbar sind.

PEFC

Hinter PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) steckt ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung im Hinblick auf ökonomische, ökologische sowie soziale Standards.

FSC

Und FSC – kurz für Forest Stewardship Council – gilt als die verlässlichste Organisation, wenn es um die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards im Wald geht.

Einfacher macht es uns Fairtrade – da ist der Name Programm: Das Siegel kennzeichnet fairen Umgang mit allen Beteiligten – bessere Einkommen für Kleinbauernfamilien und menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Auch das Siegel Ohne Gentechnik drückt sich klar aus: Vergeben wird es vom BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) für die Lebensmittel, in denen nachweislich keine gentechnisch veränderten Bestandteile stecken.

Von diesen nachhaltig ausgerichteten Siegeln gibt es noch viele, viele mehr, die Sie bei tegut… auf zahlreichen Produkten finden – einen guten Überblick liefert das ABC der Kennzeichnung – für alle, die Nachhaltigkeit in den Einkaufswagen packen möchten.

Am Ende geben Siegel Sicherheit

Ob Bio oder Fairtrade, MSC oder FSC – jedes Zertifikat lässt Sie mit einem guten Gefühl einkaufen, denn Sie können sicher sein, dass diese Produkte auf Herz und Nieren geprüft wurden. Anders verhält es sich mit Formulierungen wie „aus integriertem Anbau“ oder „naturnah“ – hier sollte man nicht blind vertrauen, sondern einen Blick aufs Kleingedruckte werfen, was tatsächlich dahintersteckt. Lassen Sie sich also guten Gewissens von Siegeln leiten, wenn Sie durch Ihr Einkaufsverhalten dazu beitragen möchten, Nachhaltigkeit nachhaltig zu etablieren.

Häufige Fragen zum Thema Bio-Siegel

Es existieren derzeit etwa 30 unterschiedliche Bio-Siegel, dazu kommen Umweltzeichen und Fairtrade-Zertifizierungen. Also ganz schön viel Holz. Einen Überblick kann man sich selbst im Web verschaffen – oder auch unsere Bio-Vergleichstabelle nutzen.

Nachdem die einzelnen Siegel mit sehr unterschiedlichen Anforderungen und Richtlinien verknüpft sind, ist es nicht ganz einfach, eine Pauschalaussage zu treffen. Der gemeinsame Nenner, das kann man mit Sicherheit sagen, ist, dass Bio-Betriebe im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft in Bezug auf nachhaltige Lebensmittelproduktionartgerechter Umgang mit Tieren und Umweltschutz deutlich besser dastehen.

Um eine Bio-Zertifizierung zu bekommen, durchläuft man ein aufwendiges Verfahren und viele Kontrollen. In Deutschland wendet man sich an die Kontrollstelle Gesellschaft für Ressourcenschutz mbH. Auftakt zur Zertifizierung ist eine umfassende Betriebsbeschreibung, die zunächst genau geprüft wird. Dann findet ein Termin vor Ort statt, der dazu dient, die Angaben zu kontrollieren. Wenn alles den Anforderungen der EU-Rechtsvorschriften für ökologische Ausrichtung entspricht, wird die Zertifizierung erteilt. Sie ist allerdings kein Freifahrtschein für die Zukunft: Kontrollen finden – angekündigt und unangekündigt – regelmäßig statt.

*(2014, 2016 und 2018, Forsa/Brandmeyer)