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Bitte alle zu Tisch

Familie am Esstisch
Zusammen an einer gut gedeckten Tafel zu sitzen, fördert den Zusammenhalt von Eltern und Kindern. | Foto: iStock

Wer gemeinsam mit der Familie isst, ernährt sich gesünder, fördert seine Kinder, das eigene Wohlbefinden – und seine Ehe.

Mahl-Zeit! Sich in Ruhe hinzusetzen und gemeinsam zu essen – das scheint den Deutschen immer weniger wichtig zu sein. In den letzten 20 Jahren nahm die Zeit, die wir im Kreis unserer Lieben am Essenstisch verbringen, von durchschnittlich 33 auf nur noch 14 Minuten ab. Dabei sind gemeinsame Mahlzeiten mit der Fami­lie nicht nur deutlich gesünder, sie fördern auch die Entwicklung von Kindern – und unsere eigene Zufriedenheit.

In der einen Hand ein Stück Pizza, in der anderen das Handy oder die Fernbedienung: In vielen Familien ist das gemeinsame Essen immer weniger wichtig. Satt wird man auch solo. Schließlich hat jeder seinen eigenen Tagesablauf, eigene Interessen und Verpflichtungen. Und plündert den Kühlschrank, wenn er gerade Hunger hat. Trotzdem – oder gerade deshalb – sollte man sich wenigstens einmal am Tag die Zeit nehmen, zusammen am Esstisch zu sitzen und langsam zu essen. Denn zahlreiche Studien zeigen, wie wichtig das gerade heute ist: Familien, die zusammen essen, leben gesünder als Alleinesser.

Wer gemeinsam isst, lebt gesünder

Die Universität von Illinois (USA) etwa wertete Daten von mehr als 180.000 Kindern und Jugendlichen aus. Wer regelmäßig gemeinsam mit der Familie Mahlzeiten zu sich nahm, aß mehr Obst, mehr Gemüse und mehr ballaststoffreiche Nahrungsmittel. Und weil bei diesen Kindern deutlich weniger Fast Food auf den Tisch kam, war bei ihnen das Risiko für Übergewicht zwölf Prozent geringer als bei öfter solo es­senden Altersgenossen. Auch Essstörungen wie Ma­gersucht traten seltener auf.

Doch gemeinsame Mahlzeiten sind nicht nur gesund – sie fördern auch die Sprachentwicklung von Kindern. Eine Harvard-Studie belegt, dass der Nachwuchs beim geselligen Essen mit der Familie seinen Wortschatz effektiver verbessert als beim elterlichen Vorlesen von Büchern. Bei Tischgesprächen erweitern Kinder ihr Allgemeinwissen und lernen, wie man angemessen miteinander kommuniziert.

Essen mit der Familie bringt Struktur in den Alltag.

Positive Effekte durch gemeinsame Abendessen

Ebenso wichtig: Untersuchungen im Auftrag der Weltgesundheitsbehörde WHO zeigen, dass Teenager, die an Familienmahlzeiten teilnehmen, emo­tional stabiler sind als Jugendliche, die vorwiegend alleine essen. Andere Forschungen zeigen die Zusammen­hänge zwischen Gesprächen am Abendbrottisch und der mentalen Widerstandskraft von Kindern auf. Und auch auf die Eltern haben gemeinsame Mahlzeiten einen positiven Effekt: Sie sind mit ihrer Ehe glücklicher als Verheiratete, die vorwiegend in der Gesellschaft von Smartphone, Computer oder Fernseher satt werden.

Gemeinsam essen bringt Struktur und Verlässlichkeit

Das regelmäßige Essen mit der Familie bringt Struktur und Verlässlichkeit in einen Alltag, der zunehmend von Schicht- oder Heimarbeit und davon abweichenden Lernzeiten der Kinder ge­prägt wird. Wenn sich alle Familienmitglieder abends um einen Tisch versammeln, ist das der beste Zeitpunkt, um abzuschalten, sich zu ent­spannen und vom Tag zu erzählen.

Das Bild vom „sozialen Lagerfeuer“ ist dabei durchaus ernst zu nehmen. Feuer und das gemeinsame Garen von Nahrung spielte in grauer Vorzeit eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Sprache und Sozialverhalten. Und wem das zu theoretisch klingt, der muss nur an die eigene Kindheit denken: Sind nicht einige unserer schönsten Erinnerungen mit leckerem Essen verbunden – und mit lieben Menschen an einem gedeckten Tisch?

Regeln bei Tisch

Damit das Familienessen möglichst positiv aufgenommen wird, sollte die Atmosphäre stimmen: Störgeräusche wie laufende Fernseher sind dabei zu vermeiden. Auch Handys oder Tablets – von allen Familienmitgliedern – haben am Tisch nichts zu suchen. Und natürlich gilt: Beim gemeinsamen Essen darf heute gerne geredet, aber nicht gestritten und problematisiert werden. Das schlägt bekanntlich auf den Magen!

Von Bruntje Thielke

von Online-Redaktion