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Interview mit einem Rosenkohl

Gezeichneter Rosenkohl
Foto: AdobeStock

Ein Gespräch mit einem Rosenkohl über Erfindungsreichtum, Brüssel und Blähungen.

Marktplatz: Guten Tag, es ist mir eine Ehre, mit dem Daniel Düsentrieb unter den Gemüsen sprechen zu können.
Rosenkohl: Wie meinen?

Marktplatz: Ich sag nur: Kohlweißling. Erfinder.
Rosenkohl: Ach so, das. Diese perfiden Flatterviecher lassen mir ja keine Wahl, immer legen sie ihre Eier auf meine Blätter, und ihre nimmersatten Raupen fressen dann erbarmungslos meine Pflanze in Grund und Boden – da muss man halt erfinderisch sein. Deshalb locke ich die Schlupfwespen an. Die legen ihre Eier in die lästigen Raupen. Und wenn die Wespenlarven schlüpfen, fressen sie die Raupen von innen auf.

Marktplatz: Iiih. Lassen Sie uns lieber über was Schönes reden, Ihren Namen zum Beispiel.
Rosenkohl: Ja, Rosenkohl hat so was Poetisches, nicht wahr? Man nennt mich auch Brüsseler Kohl. Das hat jedoch nichts damit zu tun, dass ich etwa jeden Tag in der Kantine der EU serviert werde, sondern mit meiner Herkunft. Die ersten Belege für meinen Anbau gehen nämlich ins Jahr 1587 und ins heutige Belgien zurück.

Marktplatz: Offenbar wusste man damals schon zu schätzen, wie gesund Sie sind.
Rosenkohl: Ich wage zu bezweifeln, dass man vor 400 Jahren wusste, was Glucosinulate sind. Dank denen wirke ich antibakteriell und entzündungshemmend. Außerdem stecke ich voller Vitamine, Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. Was man allerdings bestimmt schon damals gemerkt hat: Wenn man zu große Mengen Rosenkohl verdrückt, gibt’s Blähungen …

Marktplatz: Lassen Sie uns auch hier schnell das Thema wechseln …Was gibt’s zur Zubereitung zu sagen?
Rosenkohl: Am besten kocht man mich, roh bin ich schwer verdaulich. Im Kühlschrank bin ich nur wenige Tage haltbar, dafür lass ich mich hervorragend einfrieren. Zu meinem herben Geschmack passen Nüsse sehr gut.

Marktplatz: Apropos herber Geschmack, man sagt ja, Frost macht Rosenkohl weniger bitter.
Rosenkohl: Das stimmt. Die Kälte erhöht die Zuckerproduktion, allerdings nur, wenn ich noch auf dem Feld stehe – im Gefrierfach passiert nix.

Marktplatz: Vielen Dank für das Gespräch!

Rosenkohlsalat mit Trauben

Rosenkohl mit Trauben

Zutaten für ca. 2 Portionen  – feine Vorspeise, raffiniert

  • 250 g Rosenkohl
  • Salz
  • 2 El Condimento Bianco
  • 1 Tl Honig
  • 3 El Walnussöl
  • Pfeffer (aus der Mühle)
  • 2 El Walnusskerne
  • 150 g dunkle Trauben
  1. Rosenkohl waschen, Blättchen ab­lösen und in Salzwasser ca. 2 Min. garen, abgießen und abtropfen lassen.
  2. Condimento, Honig, Walnussöl verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen, behutsam mit Rosenkohl vermengen, ca. 30 Min. durchziehen lassen.
  3. Walnusskerne in einer Pfanne ohne Fett rösten, mit Salz würzen. Trauben waschen, halbieren, ggf. entkernen, und unter den Salat heben. Mit grob gehackten Walnusskernen bestreut servieren.

Zubereitungszeit: ca. 40 Min

Garzeit: ca. 2 Min.

Durchziehzeit: ca. 30 Min.

Von Dirk Henkelmann

von Online-Redaktion