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Interview mit einer Aubergine

Gezeichnete Aubergine
Foto: Shutterstock

Dunkelviolett leuchtend, makellose Haut: Die Aubergine, die Königin des Sommergartens ist eine wahre Schönheit – und sooo charmant.

Marktplatz: Moussaka, Ratatouille, Auberginenauflauf. Erfüllt es Sie mit Stolz, dass die vielseitige mediterrane Küche so auf Sie baut?
Aubergine: Es freut mich einfach nur. Es freut mich, dass wir sogar weltweit geschätzt und beliebt sind. 45 Millionen Tonnen Auberginen jedes Jahr! In China etwa zählen wir zu den populärsten Sommergemüsen. Aber Stolz ist doch etwas sehr menschlich gedacht.

Marktplatz: China ist ein gutes Stichwort. Es heißt, Ihr Ursprung liegt in Asien, 4000 Jahre zurück.
Aubergine (schmunzelnd): Mich persönlich gab es da ja noch nicht, aber an dem Strauch, an dem ich wuchs, erzählte man sich, die Sarazenen hätten uns aus Persien mit nach Europa gebracht und hier kultiviert. Also Asien stimmt wohl, und bei mehr als 4000 Jahren scheinen sich die meisten auch einig zu sein.

Marktplatz: Auberginen enthalten angeblich Nikotin. Macht es Sinn, Sie zu rauchen?
Aubergine: Klar. In etwa genauso viel Sinn, wie Socken oder Dachpappe zu rauchen. Das bisschen Nikotin, was übrigens auch in anderen Gemüsen zu finden ist, würden Sie wohl kaum bemerken. Aber Sie können es ja gern mal probieren.

Marktplatz: Kleiner Faktencheck: Sie werden auch als Eierfrucht bezeichnet, gehören zu den Nachtschattengewächsen, botanisch korrekt sind Sie eigentlich eine Beere, Ihr Name stammt wahrscheinlich aus dem Katalanischen und Sie sind im Rohzustand zum Verzehr nicht wirklich geeignet.
Aubergine: Das ist alles so weit korrekt, aber das muss man nicht mal für die Millionenfrage bei Günther Jauch wissen. Ich finde Essensfragen viel spannender.

Marktplatz: Haben Sie final noch einen Tipp für die vielen Köche in unserer Leserschaft?
Aubergine: Sehr beliebt ist, uns in Scheiben zu schneiden und für die Aromaentfaltung in Olivenöl zu braten. Zum Schluss die Scheiben mit Küchenpapier entfetten, weil wir viel Fett aufsaugen. Grillen geht aber auch immer. Und: Vergessen Sie den häufigen Tipp, uns zu salzen. Lassen Sie es bitte: Das schwemmt nur unsere Mineralstoffe und Vitamine mit aus.

Rezept: Auberginen-Harissa-Paste

Zutaten für ca. 4 Portionen

  1. 500 g Auberginen halbieren, Schnittflächen kreuzweise einschneiden, mit etwas Olivenöl bestreichen, mit den Flächen nach unten auf einem mit Backpapier belegten Blech bei 200 Grad ca. 40 Min. garen.
  2. Herausnehmen, Mus mit dem Löffel herauslösen. 1 Knoblauchzehe grob hacken und mit dem Mus, 2 El Tahin (Sesampaste), 1/2 Bund glatter Petersilie, 2 El Olivenöl und 1 Tl Harissa (scharfe Gewürzpaste) pürieren.
  3. Paste mit 1 El Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen.

Schmecken gut dazu: ofenwarmes Naan-, geröstetes Fladen- oder rustikales Bauernbrot

Von Dirk Henkelmann

von Online-Redaktion