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Mairübe

Ein altes Gemüse wird wieder entdeckt

Mairübe (Brassica rapa)


Die Mairübe gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist mit Kohl und Rettich verwandt. Ihr Name kommt daher, dass man sie schon im März aussäen und daher im Mai ernten kann. Im Saisongarten haben wir sie allerdings erst im Mai gesät, daher sind es nun eher Juli- und Augustrüben geworden. Unsere Sorte heißt „Golden Ball“ und ist gelb. Wenn es Mairüben im Laden zu kaufen gibt, sind es meistens Sorten mit weißem Fleisch.

 

Herkunft

Bevor in Europa die Kartoffel eingeführt wurde, waren Speiserüben ein Grundnahrungsmittel. Sie galten als „Schutzgemüse“ für die Gesundheit, da ihre Inhaltsstoffe das Immunsystem stärken sollten. Ab dem 19. Jahrhundert verschwanden Rüben von den Speiseplänen und wurden nur noch in Kriegszeiten verwendet, wenn andere Nahrung Mangelware war. Seit der Wiederentdeckung alter Gemüsesorten erfreuen sich besonders die kleineren Sorten, zu denen auch die Mairübe gehört (und z.B. das Teltower Rübchen), immer größerer Beliebtheit.

Geschmack, Verwendung und die Suche nach Rezepten

Wie die Mairübe schmeckt, kann letztendlich nur jeder für sich entscheiden. Glaubt man der Literatur, so ähneln sie im Geschmack  dem Kohlrabi, dem Rettich oder dem Meerrettich, bzw. einer Mischung daraus. Fest steht, dass Mairüben sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden können. Wenn sie roh gegessen werden, sollte man sie schälen, da die Schale ziemlich fest ist. Beim Kochen reicht auch gutes Waschen, dann kann die Schale bedenkenlos mit verwendet werden. Je kleiner die Rüben noch sind, desto besser eignen sie sich als Rohkost. Da die Mairübe mit dem Rettich verwandt ist, hat sie ähnliche Eigenschaften, vor allem kann sie auch holzig werden, wenn sie größer wird und lange auf dem Feld steht. Also ist Ernten angesagt!
Da die Mairübe zu den alten Gemüsesorten zählt, ist sie in gängigen Kochbüchern eher nicht vertreten. Es gibt allerdings inzwischen einige Kochbücher, die sich speziell mit alten Gemüsesorten beschäftigen, dort findet man dann auch Rezepte. Im Internet wird man ebenfalls fündig. Man kann auch nach Rezepten mit Steckrüben oder Teltower Rübchen suchen, und diese entsprechend mit Mairüben zubereiten. Die Kochzeit liegt bei 5-10 Minuten, je nach Größe der zugeschnittenen Stücke.

Inhaltsstoffe

Mairüben sind kalorienarm, da sie zu 90% aus Wasser bestehen (Synonym: Wasserrübe). Sie enthalten nur 21kcal pro 100g und nur 0,2g Fett. Zum Vergleich: Schokolade spendet uns ca. 500kcal pro 100g mit ca. 25g Fett. Okay – der Vergleich hinkt etwas, da wir Mairüben nicht auf dem Sofa und Schokolade nicht zum Mittagessen verzehren. Trotzdem verdeutlicht er, dass Mairüben ohne schlechtes Gewissen in größeren Mengen gegessen werden können. Mairüben enthalten unter anderem einige B-Vitamine, außerdem Zink und Folsäure. Roh gegessen ist der Gehalt wie meistens höher als im gekochten Zustand. In der Schale ist ein hoher Anteil an Senfölglykosiden, dies ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der fast in allen Kohlarten (und auch in Kresse, Rettich etc.) vorkommt und für den scharfen und manchmal leicht bitteren Geschmack verantwortlich ist.

Lagerung

Mairüben halten sich nach der Ernte ein bis zwei Wochen im Kühlschrank. Zur Lagerung ist es, wie bei anderen Gemüsen auch, sinnvoll, das Laub zu entfernen, dies verlängert die Lagerungsfähigkeit. Auch Waschen sollte man die Rüben vor dem Lagern nicht, sonst wird die äußere Zellschicht verletzt und sie werden schneller weich und schrumpelig (das gilt für alle Gemüse).

von Online-Redaktion