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Monotasking statt Multitasking

Portrait einer Frau
Foto: Shutterstock

Nehmen Sie Abschied vom Alles-auf-einmal-Wahn – sich auf eine Sache zu konzentrieren, ist effektiver und macht überraschend zufrieden.

Mythos Multitasking

Telefonieren, Radio hören, im Kochtopf rühren, das Kleinkind vom Herd fernhalten und das alles gleichzeitig – Multitasking galt lange als besonders effektiv und erstrebenswert. Inzwischen hat die Hirnforschung das allerdings als Mythos entlarvt. Wer versucht, alles auf einmal zu erledigen, erhöht die Fehlerquote, ermüdet schneller, ist gereizt und gestresst. „Multitasker trainieren sich eine Aufmerksamkeitsstörung an“, warnte der Ulmer Medizinprofessor Manfred Spitzer.

Die Alternative heißt: Monotasking. Immer schön eins nach dem anderen also. Dafür ist unser Gehirn nämlich ausgelegt. Monotasking bedeutet, die Aufmerksamkeit auf nur eine Aufgabe zu richten und sie komplett in einem Stück zu erledigen. Wer intensiv und konzentriert an einer Sache arbeitet, erlebt nicht selten den
sogenannten „Flow“, bei dem alle Sinne voll dabei sind und die Arbeit fast wie von selbst läuft – ein sehr beglückendes Gefühl.

Doch viele von uns müssen im hektischen, digitalisierten Alltag diese Konzentration erst wieder lernen. Dafür brauchen Sie eigentlich nichts als einen Wecker. Sie nehmen sich eine Aufgabe vor und lassen sich für etwa 25 Minuten durch nichts unterbrechen oder ablenken. Kein Handy, kein Zuruf, kein Kaffee. Dann klingelt der
Wecker, und Sie genießen fünf Minuten Pause, gefolgt von der nächsten Einheit. Wenn Ihnen 25 Minuten zu lang sind, fangen Sie mit 20 an und steigern nach und nach. Sie werden sich wundern, wie zufrieden und ausgeglichen Sie sich fühlen!

Urlaub und sonst nix

Ferien sind eine gute Gelegenheit für etwas „digitales Detox“. Unter biohotels.info finden Sie Häuser, die in den Zimmern oder gar komplett ohne WLAN auskommen. Wie zum Beispiel das Mattlihüs im Allgäu : Ruhig und 1200 m hoch mit schönstem Panoramablick gelegen, berücksichtigt das Hotel alle Regeln der Baubiologie (mattlihues.bio), die Zimmer sind u. a. mit Zirbenholz ausgestattet, das für tiefen, erholsamen Schlaf sorgen soll. Da kommen Sie garantiert zur Ruhe!

Prioritäten setzen

In den sozialen Diensten machen sich alle Nachrichten gleich wichtig. Ständig macht es „Ping“, und weil Sie nicht wissen, ob es nicht doch etwas Wichtiges ist, schauen Sie nach. Die Lösung: Richten Sie zwei Gruppen ein: eine für „Fun“ und eine für „wichtige, eilige Info“, die unterschiedliche Töne bekommen. So können Sie kontrollieren, ob Sie sich unterbrechen lassen wollen.

Großzügig planen

Auch bei allerbester Vorbereitung läuft nicht immer alles nach Plan. Druck aber erzeugt Spannung und die schadet dem Flow. Gut also, wenn Sie sich im Kalender deutlich mehr Zeit eintragen, als Sie hoffen, zu benötigen. So sind Sie gewappnet und lassen sich nicht durch jedes Klopfen an der Tür aus der Bahn werfen. Und Sie haben das beruhigende Gefühl, selbst bei Ablenkungen die Aufgabe abschließen zu können.

Pufferzone

Nach hektischer oder konzentrierter Arbeit braucht jeder eine Weile, um wieder „runterzukommen“. Machen Sie einen kurzen Rundgang an der frischen Luft, achten Sie dabei bewusst auf schöne Details: Pflanzen, Wolken, Tiere. Ebenfalls hilfreich ist eine kleine Atemübung: Sie konzentrieren sich mit geschlossenen Augen auf das Heben und Senken, das Ihre Atmung verursacht und auf die Körperteile, in denen Sie das spüren, egal, ob das die Lunge, der Bauch oder Ihre Nasenflügel sind.

Ich kann jetzt nicht

Frauen fällt es besonders schwer: auch mal Nein sagen. Doppelt belastet mit Familie und Beruf, jonglieren sie Termine und reiben sich auf. Doch delegieren will geübt sein, auch in der Familie. Das funktioniert besser mit einem Familienrat, in dem gemeinsam beschlossen wird, dass jeder Aufgaben übernimmt, die Alter und Vorlieben entsprechen. Wie das geht, beschreiben Heide Köpfer und Erika Becker in „Familienrat nach Dreikurs – Ein Gewinn für alle“, 168 Seiten, Herzsprung Verlag.

Im Biorhythmus

Der Moment, den Sie für etwas Wichtiges wählen, entscheidet nicht selten über das Gelingen. Wählen Sie also eine Zeit aus, zu der Ihr Biorhythmus auf der Höhe ist – für die meisten ist das der Morgen oder Vormittag. Wenn Sie zum Beispiel morgens, noch bevor sie ihre Mails checken oder Telefonnachrichten abhören, zwei Stunden konzentriert und ohne Ablenkung arbeiten, haben Sie schon etwas geschafft und gleiten mit einem guten Gefühl durch den Tag.

Buch-Tipp: Monotasking von Hahha Schott

Ein ebenso lustiger wie lehrreicher Bericht von Autorin Hanna Schott über ihren Versuch, zur Konzentration auf eine Sache zurückzukehren (176 Seiten, Adeo Verlag)

Von Angela Oelckers

von Online-Redaktion