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Nudeln für eine bessere Welt

Mann mit Schnurbart und Huhn auf der Schulter
Herr und Huhn. In vierter Generation leitet Fabian Häde seit 2018 die 25 Hektar große Geflügelfarm. Dass der studierte Öko-Agrarwissenschaftler eine innige Beziehung zu seinen Tieren hat, steht außer Frage. Ab und zu setzt er sich eines seiner glücklichen Hühner auf die Schulter. | Foto: Achim Multhaupt

Nudelglück dank glüklicher Hühner: Auf dem Mustergeflügelhof Leonhard Häde im hügeligen Waldhessen werden hofeigene Bio-Eier in Handarbeit zu Manufaktur-Nudeln.

Wie viele Eier sie schon aufgeschlagen hat? Sabine Häde kann es nur schätzen: „Eine Million bestimmt“, sagt sie, „vielleicht auch mehr.“ Ei um Ei greift sie sich mit flinken Fingern und leert sie in einen mächtigen Edelstahleimer. Später wird noch Grieß dazukommen, aus Hartweizen oder aus Dinkel. Das war’s dann auch schon: Mehr Zutaten enthalten die Bio-Frischei-Nudeln nicht, die in der Nudelmanufaktur des Mustergeflügelhofs Leonhard Häde hergestellt werden. „Wenn man die Liebe nicht mitzählt, die wir auch noch mit reingeben“, sagt Geschäftsführer Fabian Häde, der Sohn der Nudelmeisterin.

Öko-Hof Häde in Alheim-Heinebach

Alheim-Heinebach ist ein Dorf im weiten Tal der Fulda, gut 30 Zugminuten südlich von Kassel. Auf dem Öko-Hof picken Hühner und Hähne unter Solaranlagen, scharren im Schatten von Büschen und Sträuchern oder wagen sich, wenn sie mutiger sind, bis an den Rand weitläufiger Auslaufflächen. Die Tiere sind zutraulich, für's Foto setzt sich der Chef an diesem Morgen sogar eins auf die Schulter.

Fabian Häde, der den Familienbetrieb in vierter Generation leitet, grinst: „Ich fühle mich so wie ein Pirat.“ Inmitten von tausendfachem Gegacker und Geflatter erzählt der studierte Öko-Agrarmanager von seinem Urgroßvater, der den Geflügelhof vor 95 Jahren gründete, und von seinem Großvater, der knapp ein halbes Jahrhundert später zum Vorreiter der ökologischen Landwirtschaft wurde: Bereits seit 1975 sind die Eier, die auf dem Hof gelegt werden, Bio-Eier.

Auszeichnungen für den Häde-Hof

„Damals gab es dafür noch keine Richtlinien, keine Vorschriften“, sagt Fabian Häde. So neu war die Idee. Der Antrieb sei beim Großvater derselbe gewesen wie bei ihm, sagt der 35-Jährige: „Wir machen das aus Überzeugung.“ Seit 2018 betreibt er die Aufzucht von Zweinutzungshühnern. Neben der artgerechten Haltung und Bio-Fütterung werden die Tiere nicht überzüchtet und Bruderhähne nicht getötet.

Schwarz-Weiß-Fotografie von Paar in Bilderrahmen

Der Häde-Hof hat schon mehrere Auszeichnungen für ökologisches Wirtschaften erhalten, seine „Sonneneier“ sind Naturland- und EU-Bio-zertifziert. Pure Handarbeit Im Dorfkern steht das Stammhaus des Bio-Hofs. Wo einst mit der Aufzucht von Küken alles begann und noch heute die Großmutter des Firmenchefs zu Hause ist, sind zwei Räume im Erdgeschoss der Produktion der Bio-Frischei-Nudeln gewidmet. Darf man sie betreten – in hygienischer Schutzkleidung, versteht sich –, dann merkt man sofort: „Manufaktur“ ist hier kein Marketingsprech, sondern sachliche Beschreibung.

Was auf diesen wenigen Quadratmetern geschieht, hat mit industrieller Massenfertigung nichts zu tun, sondern ist pure Handarbeit. Statt fertiger Eimasse werden nur Bio-Eier vom eigenen Hof verarbeitet, jedes einzelne schlagen Sabine Häde und ihre drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf. „Da merkt man sofort, wenn ein Ei nicht in Ordnung ist“, versichert sie. Mehr Qualitätskontrolle geht nicht.

Frau mit Haube auf dem Kopf und Kiste Nudeln in der Hand

„Wir garantieren, dass bei uns nichts in den Teig gerät, was nicht hineingehört“, sagt die Nudelmacherin, öffnet einen Sack mit Hartweizengrieß und atmet einmal tief ein. „Ich rieche es, wenn irgendwas nicht stimmt“, erklärt sie. Aber diesmal hat sie nichts auszusetzen. Aus dem Grieß dürfen Nudeln werden. Es gehört zur Philosophie der Nudelmanufaktur, dass auch die zweite Zutat ihrer Spirali, Trulli oder Radiatori nicht tonnenweise geliefert wird. Nicht massenhaft im Getreidelaster also, sondern in 25-Kilo-Säcken.

Edelstahl Topf mit gelber Flüssigkeit und Eiern im Hintergrund

Aus einer Bio-Mühle in Niedersachsen kommt der Dinkelgrieß, aus Italien der ebenfalls aus ökologischem Anbau stammende Hartweizengrieß. „Der braucht die salzige mediterrane Luft“, sagt Sabine Häde. An diesem Vormittag mischt sie den Teig für die Trulli, die, wie sie scherzt, ein wenig wie Ufos aussehen. Rund 200 Eier auf einen Sack Grieß lautet die Faustregel, aber damit nachher alles klappt, wenn der Teig in einer Art überdimensionierten Küchenmaschine zu Nudeln gepresst wird, ist Fingerspitzengefühl nötig. „An einem feuchten Herbsttag ist die Teigkonsistenz ganz anders als an einem trockenen Sommertag“, sagt Häde, schaut prüfend und schlägt noch ein weiteres Ei auf.

Silberne Maschine, die frische Nudeln formt

400 Päckchen à 500 Gramm pro Tag

Sind die Nudeln aus der Presse gepurzelt, müssen sie noch für ca. 24 Stunden in einen begehbaren Trocknungsschrank, dann werden sie im Nebenraum verpackt. Zwei Mitarbeiterinnen tüten hier gerade das Ergebnis einer Tagesproduktion ein: rund 400 Päckchen à 500 Gramm. Auch alles von Hand. Die Kontrolle der Füllmenge per Feinwaage, das Zunähen der Papierverpackungen, das Einstempeln des Mindesthaltbarkeitsdatums.

Grünes Gebäude mit Schriftzug Sonnenei

100% kompostierbare Verpackung

Und noch etwas macht Fabian Häde stolz: „Die Verpackung ist zu hundert Prozent kompostierbar – selbst der Faden, mit dem wir die Päckchen zunähen, und der Aufkleber. Das ist alles bis zu Ende gedacht.“

Kein Zweifel: Aus Alheim-Heinebach kommen Nudeln für eine bessere Welt. Oder wie es auf einem Schild steht, das die Hädes in ihrer Manufaktur aufgehängt haben: „Manchmal sollte man sich lieber Nudeln als Sorgen machen.“

Mustergeflügelhof Leonhard Häde bei tegut…

Nudelpackung von tegut...

Die tegut… Bio Manufaktur- Frischei-Nudeln vom Mustergeflügelhof Leonhard Häde gibt es in unseren Märkten in den Sorten Spirali, Radiatori (jeweils auch als Dinkelnudeln) und Trulli, alle Naturlandzertifiziert und in einer plastikfreien FSC®- zertifizierten Papierverpackung. Außerdem bei uns: Naturland-zertifizierte Eier unserer Marke tegut… Bio.

Von Joachim F. Tornau

 

von Online-Redaktion