tegut… Ihr Supermarkt für gute Lebensmittel

Grenzen verschieben

Küken
Auch der tegut… Herkunftscheck, u?ber den Kunden ru?ckverfolgen können, von welchem Landwirt das Produkt kommt, wird ausgebaut. Bis 2024 wird er auf allen tierischen Produkten zu finden sein | Foto: Stocksy

Regionale Produkte, Reduzierung von Plastik und Strom vom Dach – nachhaltiges Wirtschaften und dessen permanente Optimierung gehört zur DNA von tegut… Dazu gehört ebenfalls, dass die ohnehin ambitionierten Standards zur Tierhaltung stetig weiter ausgebaut werden.

Familie Schreiber: Nachhaltige Schweinezucht in Grebenau

Nur langsam sollen die Schweine auf dem Hof der Familie Schreiber an Gewicht zulegen, viel langsamer als sonst in der Tierhaltung üblich. Das garantiert nicht nur schmackhafteres Fleisch, sondern dient auch der Gesundheit der Tiere. Außerdem stammen mindestens 70 Prozent des Futters von eigenen Äckern, eine Mischung aus Getreide und Sojaschrot, protein- und vitaminreich, frei von Gentechnik. Und weil die Schreibers im hessischen Ort Grebenau ausschließlich Betriebe der Region beliefern, sind die Transportwege kurz und für die Tiere nicht belastend. Noch einige mehr solcher tiergerechten Vorgaben halten die engagierten Schweinezüchter ein. Aus Über­zeugung und weil sie am nachhaltigen Qualitätsprogramm „LandPrimus“ von tegut… teilnehmen. Seit mehr als 20 Jahren.

Mehr als gesetzliche Mindestanforderung an die Tierhaltung

Über die gesetzlichen Mindestanforderungen an die Tierhaltung hinauszugehen, und zwar mit fairen Preisen für Erzeuger und Kunden: Das ist das Ziel, das tegut… vor allem mit seinen Eigenmarken wie tegut… LandPrimus verfolgt. Denn in der industriellen Massentierhaltung geht es Schweinen, Rindern oder Hühnern, den sogenannten Nutztieren, nicht besonders gut. Trotz einiger Verbesserungen durch die Politik sind die Vorgaben immer noch zu lasch, so monieren Tierschutz­organisationen oder auch der Deutsche Ethikrat unermüdlich. Sie fordern strengere Regeln vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dessen Tierwohl-Label bislang allein auf Freiwilligkeit basiert und als viel zu wenig tierfreundlich gilt.

Rind

Massentierhaltung: Kein Tageslicht für Masthühner, Kürzung von Hörnern

Noch immer dürfen in der Mas­sentierhaltung Hörner gekürzt, Ringelschwänze oder Schnäbel ohne Betäubung gestutzt werden. Masthühner bekommen in ihrem extrem kurzen Leben kein Tageslicht zu sehen, Schweine oder Rinder werden im Kastenstand oder auf Spaltenböden gehalten. Um die Tiere leistungsfähig zu halten, ist die Gabe von Antibiotika unselige Routine – die über den Verzehr auch zulasten der Gesundheit des Konsumenten geht.

Viel Luft nach oben beim Tierwohl

Das Thema beschäftigt längst nicht mehr nur Tierschützer oder Ethiker, auch in das Bewusstsein der Verbraucher ist es vorgedrungen – wenngleich nicht mit der erhofften Wirkung. Die Bio-Branche als Beispiel einer positiven Entwicklung auch in Sachen Tiergesundheit setzte in Deutschland 2019 zwar knapp 12 Milliarden Euro um, knapp 10 Prozent mehr als im Jahr davor – aber bei einem Bio-Anteil von 5,68 Prozent am gesamten Lebensmittelumsatz gibt es Potenzial für mehr.

Schwein

Branchen-Primus

Vor allem bei den tierischen Produkten sollte sich der Bio-Anteil erhöhen. Verkaufen sich Bio-Eier oder -Milch noch gut, ist die Nachfrage bei nachhaltig produziertem Fleisch an den Kühl- und Frischetheken verhältnismäßig gering. Mehr als 60 Prozent der Deutschen gaben in einer Umfrage des Onlineportals Statista zwar an, immer oder gelegentlich zu Bio-Fleisch zu greifen. Der Gesamtanteil von Fleisch aus nachhaltiger Produktion liegt beim Einkauf der privaten Haushalte allerdings bei nur etwas über zwei Prozent.

Generell sinkt der Fleischverzehr

Der Fleischverzehr sinkt zwar generell etwas – hauptverantwortlich dafür sind aber diejenigen, die sowieso ein starkes Bewusstsein für das Wohlergehen der Tiere haben. Das hat paradoxe Auswirkungen: Im Bio-Landbau macht Fleisch rund 17 Prozent des Umsatzes aus – insgesamt sind es hingegen gut 32 Prozent. „Gutes Fleisch“ zu produzieren, lohnt sich also weniger. Und trotzdem geht tegut… mit seinen Eigenmarken den Qualitätsweg weiter. Das wird auch von den Kunden goutiert, die besonders viel Wert auf die Herkunft aus kleinbäuerlichen Betrieben in Deutschland, die Art der Tierhaltung und die Fütterung (aus regionalem Anbau, ohne Gentechnik) legen.

So ist die Agenda bei tegut… für die nächsten Jahre auch weiterhin in allen Bereichen höchst ambitioniert. Eines der Ziele: Weitere Produkte der Eigenmarke tegut… LandPrimus sollen in den kommenden Jahren mit dem Label „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbund e. V.s gekennzeichnet werden. Auch der tegut… Herkunftscheck, über den Kunden rückverfolgen können, von welchem Landwirt das Produkt kommt, wird ausgebaut. Bis 2024 wird er auf allen tierischen Produkten zu finden sein.

Tierhaltung bei tegut…

Vor Kurzem hat tegut… die „Beschaffungsgrundsätze Tierwohl“ neu definiert und beschlossen, bestehende Standards zu verbessern. Am deutlichsten bei den Eigenmarken.

tegut… Bio:

Bedeutet neben einem verbesserten Umweltschutz mehr Möglichkeiten für ein artgerechtes Verhalten der Tiere (Platz, Außenzugang). Eingriffe am Tier sind verboten. Bis 2025 soll im Bereich Fleisch und Wurst ein Drittel des Umsatzes mit tegut… Bio Lebensmitteln in Verbandsqualität erzeugt werden.

tegut… LandPrimus:

Garantiert Regionalität, kleinbäuerliche Strukturen, mehr Platz für die Tiere, gentechnikfreie Fütterung, kurze Transportwege und Einsatz von Medikamenten wie im Öko-Landbau. Bis 2025 werden die Produkte mit dem unabhängigen Label „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbund e. V.s gekennzeichnet. Bewertet werden auch Verhalten und körperliche Verfassung der Tiere.

tegut… vom Feinsten

Steht für außergewöhnliche Rezepturen oder Lebensmittel, die nach traditionellem Hand­werk hergestellt wurden. Bis 2022 werden die Haltungsbedingungen der Tiere überprüft und, wenn nötig, Maßnahmen zur Verbesserung gemeinsam mit den Lieferanten entwickelt.

Von Christian Sobiella

von Online-Redaktion