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Mehr Respekt, bitte!

Blauwal im Meer
Blauwale sind einzigartig, anmutig und überwältigend schön. Sie sind die größten Lebewesen der Welt: bis zu 33 Meter lang, 200 Tonnen schwer, bis maximal 48 km/h schnell. Weltweit gibt es noch 10?000 bis 25?000 Exem­plare, sie gelten als stark gefährdet. | Foto: Shutterstock

Es gibt viele Gründe, warum wir das Meer so lieben – warum gehen wir dann so achtlos mit ihm um?

Das Meer. Egal, wo auf der Welt, das weite Blau zieht uns magisch an. Das Gefühl von Freiheit, von Unendlichkeit, vom Einssein mit der Natur. An kaum einem Ort spüren wir es so stark wie am Meer. Der Sound der Wellen, der endlose Horizont, das Baden in den Fluten. Vielleicht liegt seine Anziehungskraft darin begründet, dass es der Ursprung allen Lebens ist. Bin ich dem Meer nah, bin ich mir selbst nah.

Aus den Augen, aus dem Sinn

Eigentlich verrückt, dass das unendliche Blau, aus dem wir große Gefühle ziehen und eine Vielzahl von Köstlichkeiten, zugleich ein Opfer unserer Lebensweise ist. Aus unserem Sehnsuchtsort haben wir eine Müllkippe gemacht. Auf den Ozeanen treiben riesige Plastikmüllteppiche, der größte im Nordpazifik hat eine Fläche so groß wie Zentraleuropa. Auch in der Nordsee sterben Fische, Vögel und Meeressäuger. Vergiftet durch Kunststoff. Verhungern mit vollem Magen, weil sie Mikroplastik mit Plankton verwechseln.

Was wir nicht sehen und riechen wollen, das haben wir schon immer gern im Wasser entsorgt: Gifte und Schwermetalle aus Industrieanlagen, ungeklärte Abwässer aus Kommunen, Pflanzenschutz- und Düngemittel aus intensiver Landwirtschaft. Aus den Augen, aus dem Sinn, es ist so schön bequem.

Zur physischen Verschmutzung kommt die akustische: das Brummen der Schiffe, das Bohren nach Öl und der Schall von Unterwasserortungsgeräten beeinträchtigen die Kommunikation, Orientierung und Fortpflanzung großer Meeressäuger wie der Blauwale. Selbst der Schall weit entfernter Geräte kann die Wale so stark beeinflussen, dass sie die Orientierung verlieren und schließlich stranden.

Wie retten wir das Meer?

Auch für den Klimawandel gilt: vom Menschen verursacht. Die Effekte der künstlichen Treibhausgas­emissionen sind nicht nur an Land zu spüren, auch die Systeme im Wasser geraten durcheinander. Die Erde ist ein Wasserplanet, fast drei Viertel der Oberfläche sind von den Weltmeeren bedeckt. Sie bilden einen gigantischen Lebensraum für Pflanzen und Tiere, das größte Ökosystem der Welt. Nun sind die Ozeane und ihre Bewohner in höchster Gefahr.

Was können wir tun, um das Meer zu retten? Eine Menge. Unsere Klimagasemissionen massiv drosseln. Plastik als Verpackung und Mikroplastik in Produkten vermeiden. Vor allem aber müssen wir die Überfischung in den Griff bekommen. Dass der weltweite Fischkonsum seit Jahren wächst, liegt am Bevölkerungswachstum, in manchen Regionen der Welt sind Fisch und Meeresfrüchte die Hauptlieferanten für tierisches Protein. Dass viele Fischbestände bereits ausgerottet sind, liegt auch am Faktor Gesundheit: In den wohlhabenden Industrieländern hat sich Fisch zum Speiseplanfavoriten der Ernährungs- und Figurbewussten entwickelt.

Am entscheidenden Hebel sitzen wir Verbraucher

Strengere Fangquoten durch die Politik sind gefragt, mehr Fisch aus Aquakulturen. Die gute Nachricht: Am entscheidenden Hebel sitzen wir Verbraucher. Indem wir uns für nachhaltigen Fisch entscheiden, lässt sich das Angebot direkt verändern. Und somit am Ende auch die Art, wie in Zukunft Fischerei betrieben wird. Mit einem Stopp der Überfischung wiederum könnten die Ozeane all den anderen Stressfaktoren besser begegnen. Während wir Menschen überlegen, wie sich auch die ausschalten lassen. Am besten tun wir das in einem ruhigen Moment. Zum Beispiel am Meer.

Fisch bei tegut…

Wer Fisch essen möchte, kann dies auch weiterhin tun – und sollte dabei auf Kennzeichen achten, die auf nachhaltigen Wildfang bzw. nachhaltige Aquakultur hinweisen. Eine Orientierung beim Einkauf bieten u. a. das MSC- und das EU-Bio-Kennzeichen. Seit vier Jahren entspricht das Sortiment an Fisch jedweder Angebotsform den tegut… Nachhaltigkeitskriterien. Wo Bewertungsmethoden oder Handlungsansätze fehlen, fördert tegut… geeignete Forschungs- und Nachhaltigkeitsprojekte der Lieferanten. Mehr hierzu unter tegut.com (Suche: Beschaffungsgrundsätze)

Von Daniela Schröder

von Online-Redaktion