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Zucker macht süchtig

Zucker macht suechtig

Wieso wird aus einem Stück Schokolade immer gleich die ganze Tafel, aus einem Bärchen gleich die ganze Tüte? Die süße Versuchung im Check.

Und jetzt noch ein Stückchen Schokolade, aber nur Eins. Aus dem einen Stückchen werden oft Zwei, ein ganzes Rippchen oder eine ganze Tafel. Jeder von uns kennt diese inneren Kämpfe, bei denen wir meistens den Kürzeren ziehen. Aber wenn es um Süßigkeiten geht können wir uns manchmal einfach nicht stoppen. Es ist wie eine Sucht. Aber was ist dran an der Behauptung, dass Zucker süchtig macht?

Das sagt die Wissenschaft

Wissenschaftlich gesehen gibt es bisher noch keine Belege dafür, dass Zucker süchtig macht. Generell konnte bisher nicht gezeigt werden, dass einzelne Nährstoffe eine Sucht auslösen können. Auch dass Zucker dafür verantwortlich ist, dass wir mehr essen und sich Übergewicht entwickelt ist bisher nicht bestätigt.

Aber warum habe ich dennoch dieses Verlangen nach Süßem und verliere schnell die Kontrolle?

Das uns Süßes einfach schmeckt, ist aus Sicht der Evolution gar nicht so verkehrt. Denn in früheren Zeiten war die Aufnahme energiereicher Kost überlebensnotwendig. Die Lust auf Süßes und Fettiges wurde uns also sozusagen mit in die Wiege gelegt. In der heutigen Zeit ist dies nicht immer zu unserem Vorteil.

Als Auslöser für Heißhungerattacken kann physiologisch der starke Blutzuckerabfall infolge des Insulinanstiegs verantwortlich gemacht werden. Zucker gelangt nach Aufnahme direkt in die Blutbahn. Es werden daraufhin große Mengen an Insulin ausgeschüttet, um den Zucker schnellstmöglich in die Zellen zu transportieren. Auf den Insulinanstieg folgt ein starker Abfall des Blutzuckers, der uns letztendlich das Gefühl gibt „immer mehr zu wollen“.

Ein weiterer Aspekt ist, dass sich unsere Geschmacksnerven an die Süße gewöhnen. Ein Beispiel: Essen Sie eine Zeit lang sehr viel zuckerhaltige Lebensmittel wird Ihnen nach dieser Zeit eine Vollmilchschokolade nicht unbedingt süß vorkommen. Aber keine Angst, dies lässt sich auch wieder „abtrainieren“, indem Sie Ihren Zuckerkonsum für einige Zeit wieder reduzieren. Dadurch wird Ihr Süße-Empfinden verstärkt und es ist wahrscheinlich, dass Sie nach dieser Zeit die Vollmilch- gerne durch eine Zartbitterschokolade austauschen. Falls es Ihnen schwer fällt, eine längere Zeit auf Zucker zu verzichten, können Sie in der Verzicht-Phase auch auf gesunde Zuckeralternativen zurückgreifen.

Und wie ist es zu erklären, dass ich besonders Lust auf Süßes habe, wenn es mir nicht so gut geht oder ich besonders unter Stress stehe?

Psychologen gehen davon aus, dass Zucker einen Einfluss auf das Belohnungssystem im Gehirn hat. Zucker aktiviert Dieses, infolge wird der Neurotransmitter Dopamin ausgeschüttet der uns ein positives Gefühl vermittelt. Und wie das nun mal so ist mit den Dingen die uns gut tun. Wir wollen mehr davon haben. Ähnlich verhält es sich wenn wir Drogen konsumieren oder Sex haben. ABER eine Sucht im klassischen Sinne ist die Zuckersucht aus Sicht der Psychologen nicht.

Kurz und knapp:

Nein, es gibt derzeit keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Zucker süchtig macht. Dennoch können beispielsweise psychologische Prozesse oder der Effekt der Gewöhnung das Verlangen nach zuckerhaltigen Lebensmitteln verstärken.

von Online-Redaktion