Packen Sie ruhig reichlich Petersilie dazu!

Petersilie

Kaum ein Küchenkraut, das so viel kann wie die Petersilie. Und trotzdem wird sie viel zu häufig nur als Deko eingesetzt: ein bisschen auf die Suppe streuen, ein Sträußchen am Rand der Käseplatte. Dabei hat sie einen viel prominenteren Platz in der Küche verdient. Nicht nur, weil sie ein ganz besonderes Aroma mitbringt. Sondern auch, weil sie mit ihren Vitaminen, Mineralstoffen, ätherischen Ölen und positiven Eigenschaften unserem Körper wirklich gut tut.

Das doppelte Petersilchen

Es gibt ja zwei Arten von Petersilie, die sich in der Küche größter Beliebtheit erfreuen: die Glatte und die Krause. Es ist erstaunlich, dass sie einen Namen tragen, so unterschiedlich wie sie aussehen. Aber das hat einen guten Grund: Als Nonnen und Mönche im Mittelalter begannen, die Petersilie als Heilkraut in Klostergärten anzubauen, wollten sie die Verwechslungsgefahr mit der glatten und vor allem giftigen Hundspetersilie möglichst ausschließen und fingen an, Sorten mit krausen Blättern zu züchten. Dabei hat sich nicht nur das Aussehen verändert: Die glatte Petersilie hat einen intensiveren, deutlich aromatischeren Geschmack als ihre Schwester im leicht ausgeflippten Kraus-Look. Ausgleichende Gerechtigkeit.

Dem Kraut einen Namen geben

Die Petersilie, die im 19. Jh. auch als Parselkraut gehandelt wurde, heißt im deutschsprachigen Raum nicht überall Petersilie. Der Bayer, gerne etwas sparsamer im Gebrauch von Silben, spricht von Petersil und setzt auch gleich ein "der" davor, genau wie der Österreicher. Auf Platt heißt sie auch: dat Gröönte. Und in der Schweiz wird sie Peterli genannt. Vielleicht, weil es gut zu Heidi passt ...

Vom Mittelmeer hier her ...

Ursprünglich stammt die Petersilie aus dem Mittelmeerraum, ist aber längst auch hierzulande heimisch. Sie wächst gut im Garten, fühlt sich aber auch auf der Fensterbank oder dem Balkon wohl – Hauptsache, keine pralle Sonne oder Staunässe, dann spricht alles für eine gute Ernte.

Heilkraft als Hausmittel

Petersilie kann den Appetit anregen und die Verdauung fördern. Sie soll zusätzlich eine harntreibende Wirkung haben, kann vor Nierensteinen schützen, entwässern und so bei der Ausleitung von Schadstoffen helfen. Aber Vorsicht: Wer unter eingeschränkter Nierenfunktion leidet, zum Beispiel durch eine Entzündung der Niere, sollte auf Petersilie verzichten. Gute Nachricht für Frauen: Die Petersilie kann Menstruationsbeschwerden lindern und auch in den Wechseljahren für mehr Wohlbefinden sorgen. Bei der Geburt soll das in ihren ätherischen Ölen enthaltene Apiol die Gebärmutter-Kontraktion unterstützen, genau aus dem Grund wird davon abgeraten, Petersilie während der Schwangerschaft in großen Mengen zu verzehren.

Der Kaugummi-Effekt

Petersilie hilft auch gegen Mundgeruch. Ein paar rohe Blätter zerkauen und der Atem ist wieder so schön frisch wie nach dem Zähneputzen, mit einem herrlich würzigen Aroma. Das liegt an der Kombi Chlorophyll plus ätherische Öle – die geruchsverursachende Enzymspaltung wird gehemmt, die Öle sorgen für eine angenehme Frische.

Sticht Stiche aus ...

Als natürlichen Juckreizlinderer können Sie die Petersilie auch einsetzen: Einfach den Insektenstich mit Petersilien-Tee oder Tinktur betupfen oder die rohen Blätter auf die Haut zerreiben – so schwirrt der Juckreiz schnell ab.

Voller Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe

Die Petersilie enthält eine Vielzahl wichtiger Vitamine: Vitamin A, Folsäure, D und E – und vor allem Vitamin C satt: Es stecken ca. 160 mg Vitamin C in 100 g Petersilie, der empfohlene Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C liegt bei 100 mg. Gut, jetzt sind 100 g Petersilie natürlich echt viel. Aber in einem grünen Smoothie oder einem bunten Taboulé  bringt ordentlich Petersilie einen leckeren Vitaminschub. Und die Petersilie ist ja nicht der einzige Vitamin-C-Lieferant in der gesunden Küche ...

Außerdem sind jede Menge Spurenelemente und Mineralstoffe drin: unter anderem Calcium, Magnesium und Phosphor.

Tipps & Tricks rund um die Petersilie

Vitamin C hilft bei der Aufnahme von Eisen. Und Eisen ist häufig Mangelware bei allen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren. Deswegen eisenreiche Lebensmittel – das sind in erster Linie Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Erbsen – so oft wie möglich mit dem Küchenkraut, das selber übrigens auch üppig Eisen enthält, kombinieren.

Schön frisch bleibt die Petersilie, wenn sie, in ein feuchtes Tuch eingeschlagen, in den Kühlschrank wandert. So hält sie locker ein paar Tage. Natürlich gibt es Petersilie auch tiefgekühlt oder getrocknet – allerdings sind bei dieser Variante die vitalen Inhaltsstoffe nicht mehr im gleichen Umfang nachweisbar.

Gute Kräuter-Küche

 

 

Streuen Sie frische Petersilie in Ihren Salat , machen Sie hin und wieder einen Kräuter-Joghurt-Dip, der schmeckt besonders im Sommer köstlich erfrischend zur Brotzeit. Kräuterbutter lebt von frischer Petersilie. Exotisch wird's mit einem Taboulé  – in dem Salat, ein Highlight aus der libanesischen und syrischen Küche, stecken viele frische Zutaten, unter anderem ein ganzer Bund Petersilie. 

Für Gesundtrinker und Superfood-Fans: Grüne Smoothies  vertragen wie gesagt reichlich Petersilie. Köstlich sind beispielsweise auch Möhren mit frischer Petersilie. Eintöpfe, Suppen  und Saucen verwandeln sich mit Petersilie in wahre Genusserlebnisse. Kleiner Tipp: Wenn Sie die Petersilie zum Kochen verwenden, nur kurz erhitzen oder erst drüber streuen, wenn das Gericht fertig ist – so bleiben Aroma und Vitalstoffe erhalten.

Es gibt noch viel, viel mehr gute Ideen, was Sie mit dem Superkraut alles zaubern können – tolle Rezepte finden Sie auf unserer Rezeptseite. 

 

 

 

 

Lassen Sie sich die Vielfalt der Kräuter-Küche schmecken – und bleiben Sie gesund!

Susanne Berndl
Freie Journalistin / München

 

 

 

 

 

 

Kräuter-Steckbrief:

die Petersilie

Herkunft

Ursprünglich aus dem Mittelraum, heute auch hierzulande daheim

zugeschriebene Heilkräfte

  • appetitanregend
  • verdauungsfördernd
  • harntreibend
  • Schutz vor Nierensteinen
  • entwässert
  • gut bei Menstruationsbeschwerden
  • für mehr Wohlbefinden in den Wechseljahren
  • unterstützt die Abwehrkräfte

Aber hallo!

 

Petersilie enthält pro 100 g:

Vitamin A 901 μg
Vitamin E 3,7 mg
B1-Vitamine (Thiamin) 0,14 mg
B2-Vitamin (Riboflavin) 0,3 mg
B3-Vitamin (Niacin) 1,4 mg
B6-Vitamin (Pyridoxin) 0,2 mg
Vitamin C 160 mg
Natrium 37 mg
Calcium 179 mg
Phosphor 87 mg
Magnesium 44 mg
Eisen 4 mg