Spinat und Pilze aufwärmen: Ist das erlaubt?

Spinat und Pilze nie aufwärmen!

Einige Ernährungsmythen halten sich bereits seit Jahrhunderten. So auch die Frage, ob man Spinat und Pilze aufwärmen darf oder nicht.

Spinat Champignons aufwaermen

Die Auffassung, dass man Pilze und Spinat nicht wieder aufwärmen soll ist weit verbreitet. Auch ich stelle mir jedes Mal wieder die Frage: Kann ich die Reste meines Pilz- und/oder Spinatgerichtes morgen noch einmal aufgewärmt genießen? Und wenn ja, was muss ich beachten? Höre ich doch immer noch meine Oma sagen: „Nein, nein Kind. Spinat und Pilze nie ein zweites Mal erhitzen!“ Aber was ist denn jetzt eigentlich wahr? 

Das raten Ernährungsexperten

Schon einmal vorneweg: Pilze und Spinat wieder aufzuwärmen ist heutzutage, wenn man die eine oder andere Sache beachtet, gar kein Problem mehr. 

Starten wir mit den Pilzen. Pilze gehören aufgrund ihres hohen Wasser- und Eiweißanteils zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Es empfiehlt sich daher rohe Pilze immer direkt zu verarbeiten. Ist dies nicht möglich, sind die rohen Pilze aber auch 1-2 Tage im Kühlschrank haltbar. Lagern Sie sie am besten in einem luftigen Körbchen und nicht in einer Plastiktüte. Bereits gegarte Pilze sollten nach derZubereitung schnellstmöglich abgekühlt und anschließend durchgängig kühl gehalten werden. So sind sie bei einer Temperatur von 2-4°C etwa 1 Tag gut haltbar. Beim erneuten Aufwärmen ist darauf zu achten, dass eine Mindesttemperatur von 70 °C erreicht wird.

Aber nun zum Spinat. Für das wieder erhitzen von Spinat gilt das gleiche wie für die gegarten Pilze (siehe oben). Die Sorge, dass Spinat wieder aufgewärmt unserer Gesundheit nicht gut tut,  geht auf das enthaltene Nitrat zurück. Spinat reichert Nitrat während des Wachstums zum Aufbau von Eiweiß an. Dabei können sich die Nitratgehalte je nach Boden und beispielsweise Jahreszeit unterscheiden. Nitrat selbst ist für uns Menschen wenig gefährlich. Es kann jedoch durch Bakterien zu Nitrit umgewandelt werden und dieses wiederum kann im Körper mit Aminen zu Nitrosaminen reagieren. Nitrosamine gelten als krebserregend. Aber keine Panik, die gebildeten Mengen werden für Erwachsene als unbedenklich eingestuft. Lediglich bei Kleinkinder und Säuglinge sollte daraufgeachtet werden, dass sie nur frischen Spinat bekommen. 

Aber die Oma hat doch eigentlich immer recht?

Und auch dieses Mal liegt sie nicht ganz falsch. Früher hat es durchaus Sinn gemacht Pilze nicht wieder zu erwärmen oder diese lange zu lagern. Gab es damals noch keine Kühlschränke, was die Lagerung um einiges erschwerte. Generell waren die hygienischen Bedingungen einfach noch nicht so gut wie sie es heute sind. Dazu kam, dass Pilze meist im Wald gesammelt wurden. Dies erhöhte die Gefahr eines Befalls mit Schimmelpilzen oder anderen Krankheitserreger. In der heutigen Zeit werden Pilze meist unter sehr sterilen Bedingungen produziert, was diese Gefahr deutlich reduziert.

Pilze haltbar machen?

Sie haben zu viele Pilze eingekauft und schaffen es einfach nicht sie alle aufzuessen? Dann brauchen Sie sie nicht wegzuschmeißen. Pilze lassen sich auch ganz einfach durch beispielsweise Trocknen, Einlegen in Essig oder Einfrieren haltbar machen. Getrocknet halten sie Ihnen bis zu einem Jahr. Dazu Pilze einfach in Scheiben schneiden und im Backofen etwa 5 Stunden bei 40°C trocknen. 

Kurz und knapp:

Falsch. Heutzutage ist es kein Problem mehr Spinat und  Pilze wieder aufzuwärmen. Achten Sie einfach darauf, dass Sie das Pilz- und/oder Spinatgericht nach dem Garen rasch auskühlen lassen, anschließend bei etwa 2-4°C durchgehend kühl stellen und vor dem Verzehr auf mindestens 70°C erhitzen. Dann steht dem zweiten Pilz-und/oder Spinatgenuss nichts mehr im Wege.