Was macht eigentlich eine Filialgeschäftsführerin, Frau Cheng?

Die Filialgeschäftsführerin über den ersten Blick, frische Ware, selbstverständliche Hilfe und Familientradition.

tegut... Filialleiterin Vivien Cheng vor Obstregal
Räumt auch Produkte ein und hilft an der Kasse aus, wenn es nötig ist: Filialleiterin Vivien Cheng. | Foto: Sandra Schildwächter

Wenn montags frühmorgens, so kurz vor sechs, der erste Laster an der tegut... Filiale im nordhessischen Dillenburg andockt, dann ist Vivien Cheng schon anderthalb Stunden auf den Beinen.

Vivien Cheng kontrolliert die Lieferung 

Persönlich will die Filialgeschäftsführerin die Lieferung überwachen: Ist alles frisch? Fehlen Paletten? „Ganz wichtig ist mir die Qualitätskontrolle bei Obst und Gemüse“, sagt sie. Sofort nach dem Auspacken sorgt sie mit dem Frühdienstteam für eine appetitliche Präsentation der frischen Ware von A wie Avocado bis Z wie Zitrone. Vivien Cheng: „Das muss perfekt sein. Denn darauf fällt der erste Blick der Kundinnen und Kunden, wenn sie in die Filiale kommen.“

Ein ausgeklügelter Einsatzplan

 Um sieben Uhr gehen die Türen auf, auch alles andere muss rasch in die Regale sortiert werden. 13 Festangestellte, einige Aushilfen und fünf Lernende dirigiert Vivien Cheng mit ihrer ausgeklügelten Einsatzplanung für zwei Schichten. Wenn es gut geht. Denn nicht nur in Pandemiezeiten fällt auch mal bis zu einem Drittel der Belegschaft aus, „das ist oft schon schwierig“. Für die Filialchefin ist dann klar, dass sie selbst einspringt: Sie räumt Produkte ein, rund 15.000 verschiedene sind es in ihrem Markt, oder setzt sich auch an die Kasse: „Das ist doch selbstverständlich. Die Kundschaft will ja nicht warten.“

Seit 2013 bei tegut...

Für all das hat sie sich in ihrem Werdegang gerüstet, hat Einzelhandelskauffrau gelernt, im dualen Studium den Abschluss als staatlich anerkannte Betriebswirtin gemacht, bei tegut... seit 2013 in vielen Filialen gearbeitet und einige selbst als Vizechefin geleitet. Und so trägt sie nun, mit noch nicht einmal 30 Jahren, Verantwortung für Personal und Warenflüsse. „Vor allem der Kontakt zu den Kundinnen und Kunden macht mir Spaß“, sagt sie.

Doch ihre Berufswahl verdankt sie auch anderen Einflüssen: „Ich bin von den Eltern geprägt. Sie leiten einen Gastronomiebetrieb, das liegt einfach in der Familie, das habe ich von Kindesbeinen an mitgekriegt.“ Und so muss niemand lange rätseln, was Vivien Cheng, nach dem Sport, in ihrer Freizeit gerne zu Hause macht: kochen.

Von Uly Foerster