
Scharf? Lecker!
Radieschen sind beliebt, vor allem bei Fressfeinden. Deshalb versuchen sie sich diese durch scharfe Senföle vom Leib zu halten. Bekannterweise erreichen die roten Knollen damit beim Menschen exakt das Gegenteil: Denn wir lieben diese pikante Schärfe. Wie man Fressfeinde erfolgreich abwehrt, hätte das Radieschen von der Akazienpflanze lernen können: Die betäubt mit ihren Toxinen sogar ausgewachsene Antilopen.
Name ist Programm
Der Name unseres Radieschens stammt vom lateinischen Begriff „radix“, was wörtlich übersetzt „Wurzel“ bedeutet. Daraus wurde dann erst „radijs“, dann „Radies“ und zuletzt „Radieschen“. Leute vom Fach lassen übrigens das „chen“ weg und nennen es auch heutzutage nur „Radies“.
Knollenkunst
Wer kunstvolle Schnitzfiguren aus apfelgroßen Radieschen mag, kann diese jährlich auf der „Nacht der Radieschen“ im mexikanischen Oaxaca bewundern. Dabei wird die Einführung des Radieschens durch spanische Kolonialherren gefeiert – wer hätte das gedacht?
Riesenradieschen
Den inoffiziellen Radieschenrekord brach 2004 der Hamburger Hobbygärtner Claus Raacke mit einer gigantischen 1,6-Kilo- Knolle. Und das völlig aus Versehen: Nach einer Reise entdeckte er das dicke Ding zufällig in seinem Gewächshaus. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches Radieschen wiegt nur 10 Gramm.
Wanted
„Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind“, sagte Oscar Wilde. Und da das Radieschen geschmacksmäßig überaus erfolgreich ist, hat es auch überaus viele Fressfeinde. Darunter: der Erdfloh, die Garten-Wegschnecke und der Große Kohltriebrüssler – bei dem es sich übrigens um einen lustig aussehenden Käfer handelt.
WOLF ODER EISZAPFEN?
Radieschen sind in den verschiedensten Formen, Farben und Schärfegraden erhältlich. Die Sorten haben dabei bisweilen ziemlich unterhaltsame Namen. Hier unsere Top 3: Eiszapfen, Topsi und Rudi. Rudi ist übrigens eine Kurzform für Rudolf und bedeutet „ruhmreicher Wolf“.