Die kleine grüne Oase

Sie möchten beim Kochen frische Kräuter aus eigenem Anbau verwenden – aber Ihr grüner Daumen war bisher eher dunkelgelb? Wir haben die besten Tipps für Sie gesammelt, um Kräuter auf dem Balkon großzuziehen. Damit klappt‘s auch mit dem Basilikum.


Das eigene Obst und Gemüse anbauen und regelmäßig knackfrische Kräuter ernten: Für viele Menschen ist das Gärtnern ein lieb gewordener Ausgleich zum Berufsalltag. Leider hat nicht jeder ein großes Stück Land zur Verfügung, um alle Gartenträume auszuleben. Die gute Nachricht: Für viele Pflanzen reicht auch ein Balkon oder ein Fensterbrett. Während es mit dem Kartoffelbeet im zweiten Stock wahrscheinlich eher schwierig wird, herrschen gerade für Kräuter auf dem Balkon gute Bedingungen. Aber auch ohne Balkon lassen sich Kräuter gut und innovativ in einem Indoor Garden sähen. Wie wäre es demnächst mit einem selbstgemachten Pesto direkt vom Balkon oder einer Tasse frischem Pfefferminztee aus eigenem Anbau?

> Kräuter pflanzen: Ideen für den Balkon
> Kräuterpaare: Was passt im Balkonkasten oder Hochbeet gut zusammen?
> Für jedes Kraut der passende Topf
> Der richtige Standort für Balkonkräuter
> Erde und Substrat für Ihre Balkonkräuter
> Balkonkräuter wässern: Das gesunde Mittelmaß
> Der richtige Dünger für Balkonkräuter
Ihre Balkonkräuter richtig ernten
> Balkonkräuter schneiden und überwintern
> Pflanzenschutz für Balkonkräuter
> Kochen mit Balkonkräutern
> Häufige Fragen zum Thema Balkonkräuter

Kräuter pflanzen: Ideen für den Balkon

Da Kräuter auf dem Balkon in Töpfen oder Kästen gepflanzt werden, kann Standort und Substrat so ausgewählt werden, dass für jede Pflanze die optimalen Voraussetzungen herrschen. Viele Kräuter eignen sich für den Anbau auf dem Balkon – für welche Sie sich entscheiden, hängt daher in erster Linie von Ihren eigenen Vorlieben ab. Natürlich gibt es einige Klassiker: Thymian, Minze und Salbei sind relativ pflegeleicht und schmecken herrlich als Tee oder aromatisches Gewürz. Ähnliches gilt für Basilikum, Rosmarin und Oregano. Weitere beliebte Balkonkräuter sind heimische Varianten wie Petersilie und Schnittlauch. Manche Kräuter zählen übrigens zu den sogenannten Future Foods, deren Anbau umweltverträglicher als der manch anderer Lebensmittel ist und die ein ausgewogenes Ökosystem unterstützen. Bei Ihrer Auswahl können Sie natürlich auch darauf achten, wie bienenfreundlich die Kräuter sind. Informieren Sie sich gerne in unserem Blogartikel zum Thema bienenfreundliche Balkonpflanzen.

Unsere Lieblingskräuter im Portrait

Kräuter-Poster für Ihre Küche

Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Minze oder Thymian sind wahre Balkon-Lieblinge. Damit sie auch super gelingen, empfehlen wir unsere Kräuter-Poster – perfekt als nützliche Deko in der Küche! Mit vielen hilfreichen Tipps rund um das Kraut können Sie in Zukunft nichts mehr falsch machen.

Zum Beitrag Kräuter-Poster für Ihre Küche

Wer mag, kann auch nährstoffreiche Wildkräuter wie Giersch, Gundermann oder Bärlauch auf dem heimischen Balkon ansiedeln. Schwieriger wird es mit Kräutern, die sehr tief wurzeln, wie beispielsweise Estragon, Pimpinelle, Wermut oder Currykraut – diese Varianten sind in einem Gartenbeet besser aufgehoben.

Kräuterpaare: Was passt im Balkonkasten oder Hochbeet gut zusammen?

Die Mischung macht‘s! Auch Kräuter haben spezielle Vorlieben, wen sie sich als Tisch- und Topfnachbarn wünschen. Eine harmonische Paarung bietet viele Vorteile: Die Pflanzen schützen sich gegenseitig vor Schädlingen und führen auch auf engstem Raum ein friedliches Dasein. So können Sie Ihre Kräuter auf dem Balkon besonders platzsparend pflanzen. Umgekehrt kann es bei weniger optimalen Teams passieren, dass die Balkonkräuter sich gegenseitig Nährstoffe entziehen oder eine Pflanze die andere ausschaltet.


Smarte Mischkultur ist deshalb die Devise für erfolgreiches Gärtnern auf dem Balkon oder im Kräuterbeet. Wenn Sie entschieden haben, welche Kräuter auf Ihrem Balkon oder in Ihrem Hochbeet gedeihen sollen, informieren Sie sich am besten vor dem Einpflanzen über die Wuchshöhe und eventuelle Präferenzen und Abneigungen.

Unser Tipp: Basilikum ist zum Beispiel ein wenig geschätzter Kandidat: Zitronenmelisse, Dill, Salbei und Thymian bekommen in seiner Gegenwart „schlechte Laune“. Auch die Pfefferminze neigt dazu, für Unstimmigkeiten mit ihren Nachbarn zu sorgen.

Für jedes Kraut der passende Topf

Achten Sie darauf, dass die Pflanztöpfe und Blumenkästen groß genug sind, damit die Wurzeln der Kräuter viel Platz haben, um sich auszubreiten. Das Material ist Ansichtssache: Plastik ist sehr leicht, Holz und Terrakotta sorgen für gute Luftzirkulation. Neben klassischen Balkonkästen und Blumentöpfen kommen viele weitere Gefäße als Pflanztopf infrage. In alte Töpfe oder Kisten sollten Sie vorab allerdings ein Loch bohren, damit überflüssiges Wasser abfließen kann.

Unser Tipp: Kleinere Kräuter-Varianten benötigen mindestens drei Liter Erde, größere mindestens fünf. Falls Sie vorhaben, im Sinne der Mischkultur mehrere Balkonkräuter zu kombinieren, sollte der Topf am besten zehn bis 15 Liter fassen.

Der richtige Standort für Balkonkräuter

Jede Kräuterart hat seine eigenen Bedürfnisse an Standort, Erde und Feuchtigkeit. Die klassischen Balkonkräuter, wie Rosmarin, Thymian, Lavendel und Oregano, stammen aus Mittelmeerregionen und benötigen daher viel Sonne, um gut und gesund zu wachsen. Sie haben einen Südbalkon? Dann sind diese Varianten ideal für Sie.

Für schattigere Bereiche und West- oder Ostbalkone eignen sich einheimische Pflanzen wie Petersilie, Minze, Giersch oder Schnittlauch.

Auf einem reinen Nordbalkon werden die meisten Kräuter leider auf Dauer nicht glücklich – ein Fensterbrett in Südlage ist in diesem Fall eine gute Alternative.

Unser Tipp:

 

Balkonausrichtung Lichtverhältnisse Geeignete Pflanzen
Südbalkon sonnig Rosmarin, Thymian, Lavendel, Oregano
West- oder Ostbalkone teilweise schattig einheimische Pflanzen wie: Petersilie, Minze, Giersch, Schnittlauch
Nordbalkon schattig Blatt- und Pflücksalate

 

 

Erde und Substrat für Ihre Balkonkräuter

Ganz unten in den Topf oder Blumenkasten für Ihre Kräuter gehört eine sogenannte Drainageschicht aus Kies, Scherben oder Blähton. Sie sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser abfließt und Ihre Balkonkräuter keine nassen Füße haben. Bei der Wahl des richtigen Substrats kommt es auf die Heimatregion und die Ansprüche Ihrer Zöglinge an: Mediterrane Kräuter mögen lockere, durchlässige und eher magere Erde, während die heimischen Varianten einen feuchten und nährstoffhaltigen Untergrund bevorzugen. Im Handel finden Sie spezielles Substrat für Kräuter. Alternativ können Sie Erde mit etwas Sand mischen, um sie lockerer und durchlässiger zu machen.

Balkonkräuter wässern: Das gesunde Mittelmaß

Beim Gießen gilt wie beim Standort: Kräuter wachsen am besten, wenn die Bedingungen ähnlich sind wie in ihrer ursprünglichen Heimat. Mediterrane Kräuter reagieren empfindlich, wenn Sie dauerhaft feucht stehen.


Besser ist es, Rosmarin & Co. nur einmal pro Woche reichlich zu gießen und zwischendurch vollständig durchtrocknen zu lassen. Einheimische Kräuter wie Schnittlauch oder Petersilie mögen es etwas feuchter – dauerhaft nasse Füße bekommt allerdings den wenigsten Pflanzen. Am besten gießen Sie Ihre Balkonkräuter morgens oder abends mit Regenwasser, Nudelwasser oder abgestandenem Wasser.

Der richtige Dünger für Balkonkräuter

Ein Balkonkasten oder Blumentopf bietet nur eine begrenzte Menge an Nährstoffen – regelmäßiges Düngen wird bei Balkonkräutern deshalb empfohlen. Das gilt allerdings nur für die Gartensaison, ab Oktober ist kein Dünger mehr notwendig. Am besten eignen sich biologische Langzeitdünger, mineralische Vorratsdünger oder selbst gemachte Dünger aus Humus oder Brennnesseljauche. Auf die Frage, welche Nährstoffe Balkonkräuter brauchen, gibt es allerdings unterschiedliche Antworten: Am besten informieren Sie sich gezielt zu Ihren Kräutersorten.

Ihre Balkonkräuter richtig ernten

Die meisten Kräuter können Sie während der gesamten Gartensaison nach und nach abernten. Achten Sie darauf, nicht zu viel wegzunehmen, damit sich die Pflanze weiterhin gut entwickelt.

Unser Tipp:

  • Schnittlauch: mehrere Stängel kurz überm Boden abschneiden (ca. 2 cm stehen lassen)
  • Petersilie: laufend ernten, am besten die äußeren, ausgewachsenen Blätter pflücken
  • Basilikum: immer von oben einen ganzen Trieb entfernen, nie einzelne Blätter abzupfen
  • Thymian: Triebe abschneiden (sodass etwas Grün am Stängel bleibt) oder nur Triebspitzen
  • Rosmarin: kleine Ästchen abtrennen
  • Oregano: einzelne Triebspitzen abschneiden oder einzelne Blätter von Stängeln abstreifen
  • Minze: Stiel abschneiden (sodass noch mindestens 1 Blätterpaar am Stiel bleibt)

Balkonkräuter schneiden und überwintern

Die meisten Kräuter sind einjährig und sterben ab, wenn sich der Winter nähert. An Lavendel, Rosmarin oder Salbei haben Sie mehrere Jahre Freude – allerdings sollten Sie diese Balkonkräuter im Haus überwintern. Am besten holen Sie die Pflanzen vor dem ersten Frost ins Haus und suchen dort einen kühlen Standort. Eine Alternative ist es, den Topf mit mehreren Lagen Stoff oder alten Säcken aus Jute zu umwickeln und auf eine isolierende Unterlage zu stellen. Reduzieren Sie das Gießen im Winter auf ein Minimum. Im nächsten Frühjahr topfen Sie die Balkonkräuter um und schneiden die alten Zweige zurück, damit die Pflanze wieder gesund austreibt.

Pflanzenschutz für Balkonkräuter

Küchenkräuter sind im Allgemeinen recht widerstandsfähig gegenüber Schädlingen – meist liegt das an den enthaltenen ätherischen Ölen. Sollten sich Blattläuse zeigen, können Sie diese mit einem scharfen Wasserstrahl entfernen oder mit Brennnesseljauche bekämpfen. Ähnliches gilt für kleine Fliegen. Bei einer Pilzerkrankung, zum Beispiel beim Schnittlauch, hilft regelmäßiges Stutzen. Wächst die Pflanze nicht richtig oder zeigen sich krankhafte Veränderungen an den Trieben, liegt das meist an Fehlern bei der Pflege der Pflanzen. Mit maßvollem Gießen, dem passenden Standort und regelmäßigem Düngen beugen Sie diesen Problemen wirksam vor.

HÄUFIGE FRAGEN ZUM THEMA BALKONKRÄUTER

Alle Pflanzen haben bestimmte Vorlieben – informieren Sie sich über die Balkonkräuter, die Sie kombinieren möchten. Gut zusammen passen beispielsweise Oregano, Petersilie, Rosmarin und Basilikum.

Den meisten mehrjährigen Balkonkräutern ist es bei uns im Winter draußen zu kalt. Wer im Haus oder der Wohnung keinen Platz hat, kann die Töpfe mit alten Säcken oder Luftpolsterfolien umwickeln und die Pflanze auf eine Styroporplatte stellen.

Ja, grundsätzlich geht das. Achten Sie jedoch auf die Wuchshöhe und darauf, dass die kombinierten Pflanzen ähnliche Anforderungen an Standort, Flüssigkeit und Erde haben.