tegut… Ihr Supermarkt für gute Lebensmittel

Kupferfreier Anbau von Bio-Kartoffeln

Erfolgreiches Pilotprojekt: tegut… und seine Vertragslandwirte testen kupferfreien Anbau von Bio-Kartoffeln

Bauer mit Hände voller Kartoffeln

Biologischer Landbau ist gut für Mensch und Umwelt. Das ist bekannt, doch auch Gutes kann man immer noch ein wenig besser machen. So haben Landwirte in Unterfranken gemeinsam mit tegut…  versucht, ohne das natürliche und auch im Bio-Anbau zugelassene Pflanzenschutzmittel Kupfer auszukommen. Das Pilotprojekt ist geglückt – und könnte nun europaweit Vorbildcharakter haben.

tegut... Vertragsanbauer Thomas Schwab über Kupfer

Thomas Schwab vom Bio-Hof „Remlinger Rüben“ in Unterfranken hat als tegut… Vertragsbetrieb den Pilotversuch für sich und andere Bio-Bauern im Nordwesten Bayerns koordiniert. Kupfer, sagt er, ist ein „wichtiges Spurenelement“, das auch in jeder Kartoffel vorkommen sollte. Es sei allerdings auch ein Schwermetall, das in größeren Mengen im Boden unerwünscht ist. Als in Wasser gelöstes Kupfersalz ist es ein jahrhundertealtes Pflanzenschutzmittel gegen Pilzkrankheiten.

Wo wird Kupfer verwendet?

Im ökologischen Wein- und Obstanbau wird Kupfer eingesetzt, um Befall mit „Mehltau“ einzudämmen. Weil die Kupfersalze in der Natur vorkommen, dürfen sie nach geltender EU-Bio-Verordnung bis 2016 auch im Bio-Anbau verwendet werden. Im Kartoffelanbau wird Kupfer gegen die Kraut- und Knollenfäule verwendet – in den meisten Bio-Anbauverbänden darf es allerdings nur mit besonderer Genehmigung bei einem akuten Befall eingesetzt werden, bei Demeter ist es dagegen bei Kartoffeln komplett tabu.

Ist der Einsatz von Kupfer bedenklich?

„Kupfer ist in den Mengen, die im Bio-Anbau verwendet werden, absolut ungefährlich“, erläutert Landwirt Schwab. Trotzdem ist seine Verwendung ein Eingriff in die natürlichen Lebenskreisläufe betont das tegut… Qualitätsmanagement. Schwermetalle wie Kupfer lagern sich im Boden ab und bleiben dort – sie werden nicht ausgewaschen oder von Pflanzen gebunden.

Warum tegut... auf kupferfreien Anbau setzt

Die im Kartoffelanbau verwendeten Mengen von Kupfer sind gering – und doch will tegut…, im Sinne der Weiterentwicklung des Öko-Anbaus, in Kooperation mit seinen Landwirten andere Möglichkeiten entwickeln, sich vor der Kraut- und Knollenfäule zu schützen. Hinzu kommt, dass die EU überlegt, die Zulassung für Kupfer als Pflanzenschutzmittel im Bio-Anbau nicht zu verlängern. Tritt auf einem Feld aber die Kraut- und Knollenfäule einmal auf, sind schnell alle Pflanzen befallen und der Ertrag fast ganz dahin.

Umweltschonende Methoden im Bio-Anbau erfolgreich getestet

Die unterfränkischen Bio-Kartoffelbauern haben andere Möglichkeiten entwickelt, die Felder gegen diese Pilzkrankheit zu wappnen. Zum einen lässt man die Setz-Kartoffeln bereits im Dezember oder Januar vorkeimen, bevor sie im April auf den Acker kommen. „Dadurch wachsen die Kartoffeln gerade zu Beginn schneller, wenn es nachts noch ziemlich kalt wird“, erklärt Schwab. So haben sie ein bis zwei Wochen Wachstumsvorsprung – und sind bei einem Pilzbefall dann schon deutlich größer. Der besonders kritische Punkt beim Kartoffelwachstum ist, sobald sich die Blattdecke auf dem Feld schließt“, sagt Schwab. Dann entsteht dort Blattnässe, die eine Ausbreitung der Pilzinfektion stark fördert: „Daher sollten Kartoffeln an windoffenen Lagen angebaut werden.“ Man muss seine Felder sehr gut im Blick haben – sobald es erste Anzeichen von Infektionen gibt, müssen die kranken Pflanzen rausgenommen werden.

Kupferfreier Kartoffelanbau: Ein Ausblick

Dieses kupferfreie Konzept wird „nicht überall“ funktionieren, sagt der unterfränkische Bio-Bauer. Es ist für eher trockene Gegenden wie Unterfranken geeignet und nur für sogenannte Gesundlagen. Das sind Regionen, in denen es keinen massenhaften Kartoffelanbau gibt. Dort, wo ein Kartoffelfeld neben dem anderen liegt, „würde sich die Kraut- und Knollenfäule ohne Schutz in wenigen Tagen über viele Dutzend Felder ausbreiten– das bedeutet: totaler Ernteausfall“. Dass der Kartoffelanbau ohne Kupfer nicht als Massenproduktion funktioniert, geht mit dem Gedanken des Bio-Anbaus einher: Keine Monokulturen, Vielfalt in der Landwirtschaft sowie häufiger Fruchtwechsel, erklärt das tegut... Qualitätsmanagement: "Überall dort, wo wir auf Kupfer verzichten können, haben wir die ökologische Landwirtschaft ein Stück weiterentwickelt – und das ist gut für uns und unsere Umwelt.

Video über die tegut... Bio-Kartoffeln

von Online-Redaktion