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Bioland-Spargel vom Hof Laurer

Infos zu Anbau und Ernte von Bio-Spargel

Spargel

Wie wird der Bio-Spargel angebaut und geerntet?

Alles, was Helmut Laurer auf seinem Bioland-Hof anbaut, ist von höchster Qualität. Von April bis 24. Juni steht aber natürlich vor allem der Spargel im Blickpunkt – die Königin des Gemüses. Im Isartal haben sie den sanft-braunen Boden zu kleinen Dämmen drapiert. Das weiße Gold Spargel schlummert nur Millimeter unter der Erde. Von manchen Flecken reflektiert weiße Folie das Sonnenlicht. Andere sind mit schwarzer Folie bedeckt. Durchbricht das Köpfchen die niederbayerische Erde, ist es schon zu spät. Spargel will umsorgt werden. Er verlangt Fingerspitzengefühl und Leidenschaft. Beides hat Helmut Laurer, der von sich selbst sagt: „Arbeit ist nicht schlimm, wenn sie Spaß macht!“

Warum baut Helmut Laurer Bio-Spargel an?

Seit 1997 ist alles bio auf dem Hof von Christel und Helmut Laurer in Zeholfing bei Landau an der Isar. Laurer, 51, erzählt die Geschichte einer langen, durchdiskutierten Nacht in der Wirtschaft, an deren Ende feststeht: Ab sofort macht er in Bio. „Ich komme nicht aus der alternativen Szene, und vor 20 Jahren war Bio eine Nische“, sagt Laurer. Aber ihm sei wichtig, dass andere die Früchte seiner Arbeit wertschätzen. Mittlerweile baut er auf 150 Hektar Bio-Gemüse nach den strengen Richtlinien des Anbauverbandes Bioland an. Anders als der aus fränkischem Sandboden habe der Landauer Spargel mehr Mineralien, aber eine braunere Schale. „Ich habe immer in Grund und Boden investiert statt in Aktien. Er ist die wichtigste Ressource für Qualität.“

Wann und wie wird der Spargel geerntet?

Der Bioland- Hof ist eine Idylle, in der fleißig angepackt wird: „Wir ernten früh, verpacken mittags – abends ist der Spargel bei tegut… und am nächsten Morgen im Laden beim Kunden.“ 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen mit. Denn Spargel ist aufwendig zu ernten. „Aber wir wissen: Wenn wir uns anstrengen, wird’s gut.“ Die Spargelsaison beginnt bei Laurers am 1. April, traditionell endet sie am Johannistag, dem 24. Juni. „Der Einfallsreichtum der Spargelbauern ist grenzenlos“, lacht Laurer. Dank Folientechnik kann er sechs Wochen länger ernten. Zu heiß darf es unter der Folie aber nicht werden, sonst wächst der Spargel zu schnell, hebt die Folie hoch – und verfärbt sich lila. Dank der weißen Ober- und der schwarzen Unterseite der Folie kann Laurer das Wachstum steuern: „Damit wir vor dem Wochenende, wenn der Bedarf hoch ist,mehr ernten können.“ Und doch leben sie in und mit der Natur: später Frost, Hochwasser, Hagel – allesamt Gefahren für die Ernte. „So ist das eben“, sagt Laurer achselzuckend.

Wie wird der Bio-Spargel angebaut?

Bio fängt bei Laurer beim Saatgut an. Er kauft keine Spargelpflänzchen, sondern zieht die Pflanzen selbst; der Samen kommt aus Holland. Bevor die weißen Stängel knackig neben Sauce hollandaise landen, beginnt die Reise als kleiner schwarzer Samen Anfang März im Substrat, bei 30 Grad dürfen sie im Gewächshaus auskeimen. Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, Mitte Mai, setzt Laurer die Pflanzen nach draußen. In der „Junganlage“ treiben sie aus, bis zu zwei Meter hohe „Tannenbäumchen“ – die im nächsten Frühjahr komplett gerodet werden. Drei Jahre geht das so, bis Laurer grünen Spargel ernten kann. Fünf Jahre bis zum weißen Spargel. Seine Erntehelfer schaffen bis zu 17 Kilo in der Stunde. Laurer macht es vor: die Beine hüftbreit auseinander, das Messer locker im Handgelenk und dann einen Fingerbreit von der Stange entfernt in den Boden stechen. 15, 20 Zentimeter tief, Schnitt – und die Stange vorsichtig ans Tageslicht holen. „Damit haben wir die kritische Phase eingeleitet.“ Laurer klingt jetzt fast wie ein OP-Arzt. 20 Minuten – das ist die maximale Verweildauer der Spargelstange in derKiste. Denn: Erst wenn er im kalten Wasser liegt, kann sich Spargel nicht mehr verfärben. Dann wird sortiert: Die Spargelsortiermaschine lärmt in der Halle, 20 Frauen stehen an den Seiten und verarbeiten das kostbare Gut, 25.000 Stangen pro Stunde.











Weitere Schritte nach dem Ernten 

Eine der Frauen hebt eine Handvoll Spargel aus dem Eiswasser und legt sie auf das Förderband. Die Kolleginnen richten die Stangen gerade in eine Richtung aus. Jede einzelne wird von der Maschine 12-mal gescannt und nach 30 verschiedenen Kriterien sortiert. Zum Schluss wird gewogen und verpackt. Bruch- und Gourmetspargel, fertig geschälter und Baby-Spargel verlassen die Halle.

Was passiert mit Spargelstümpfen & -fetzen oder krummen Stangen?

Die Krummen werden etwas günstiger, „wie gewachsen“, verkauft. An der Rückseite der Halle steht ein Container voller Spargel, hier und da fliegen Spargelstümpfe und-fetzen aus der Maschine. Wie viele feine Portionen das gäbe! „Bis zu 50 Prozent ist bei uns Abfall. Wir haben zu dem Zeitpunkt kaum Arbeit außer dem Stechen reingesteckt, daher ist das okay.“ Nach einer Zwischenstation auf dem Misthaufen landen die Abfälle als Dünger wieder auf den Feldern. Es ist ein ewiger Kreislauf. Auch für Laurer.

Was macht Helmut Lauer wenn er nicht erntet oder anbaut?

Im Sommer arbeitet Helmut Laurer von 6 Uhr früh bis 21 Uhr. Er könne das ganze Jahr durcharbeiten, „aber dann wird man nicht alt“. Lauer lacht: „Im Gemüseanbau sät man im Frühjahr, erntet im Sommer – und im Winter wird das Geld verjubelt.“ Alle zwei Wochen versucht Laurer wegzukommen vom Hof. Dann geht er zum Mountainbiken oder Klettern im Bayerischen Wald. Im Winter arbeitet er auch als Bergführer und macht Skitouren. Was den Mann antreibt? „Abends ins Bett gehen, zufrieden mit der eigenen Arbeit.“

von Online-Redaktion