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Export oder Pils - welche Biersorten gibt es?

Gut gehopft & rundum süffig - unser kleines Bier-Lexikon

Biergläser

Es gibt Begriffe, die fast jeder Bier-Liebhaber schon mal gehört hat … doch mal ehrlich: Wer weiß schon genau, was sie wirklich bedeuten? Kommen Sie mit auf eine kleine Reise ins Reich der Biere und erleben Sie den erfrischenden Gerstensaft einmal von einer ganz anderen Seite. Viel Freude beim Lesen!

Alkoholgehalt von Bier

Der Alkoholgehalt der meisten „normalen“ Biersorten liegt zwischen 4,5 und 5,0 %, bei Leichtbieren liegt er zwischen 2,5 und 3,0 %, Bockbiere bringen es sogar auf über 7,0 %. Der Alkoholgehalt eines Bieres ergibt sich aus seinem Stammwürzegehalt: Während der Gärung wandelt die Hefe einen Teil der Stammwürze in Alkohol um.

Stammwürze des Bieres

Die Stammwürze entsteht am Anfang des Brauprozesses, wenn Malz, Hopfen und Wasser vermischt werden: Bevor es zur Gärung kommt, lösen sich im Wasser aus dem Malz und dem Hopfen bestimmte Stoffe aus, v. a. Malzzucker, Eiweiß, Vitamine und Aromastoffe. Diese Mischung an gelösten Stoffen wird als Stammwürze bezeichnet. Sie liefert der Hefe die Nährstoffe für den Gärprozess. Je höher also der Gehalt an Stammwürze ist, desto mehr kann die Hefe vergären und desto höher ist der Alkoholgehalt des Bieres. Da die Stammwürze bei der Gärung ungefähr in gleichen Teilen zu Alkohol, Kohlenstoffdioxid und nicht vergärbaren Stoffen abgebaut wird, entspricht der Alkoholgehalt meist ca. einem Drittel des Stammwürzegehaltes. Grundsätzlich gilt: Je höher der Stammwürzegehalt, desto intensiver und vollmundiger ist der Geschmack des Bieres!

Obergärig oder untergärig?

Ob ein Bier obergärig oder untergärig genannt wird, hängt von der zum Brauen verwendeten Hefe sowie deren „Verhalten“ während des Brauprozesses ab. Obergärige Hefe steigt im Sud nach oben (z. B. Weizen, Alt), untergärige Hefe setzt sich am Boden ab (z. B. Pils, Bayerisch Helles). Hinzu kommt die Gärtemperatur: Zum Brauen von obergärigem Bier braucht es eine Raumtemperatur von 15–20°C (Temperaturoptimum für obergärige Hefen), zum Brauen von untergärigem Bier Temperaturen von 4–9°C (Temperaturoptimum für untergärige Hefen). Unsere Vorfahren konnten also nicht einfach immer das brauen, was sie wollten, sondern waren oft abhängig von der Jahreszeit (Temperatur). Entsprechend ist die obergärige Brauweise die ältere Methode. Das untergärige Brauen war zunächst nur in Gegenden möglich, in denen es den ganzen Winter über viel Natureis gab. Erst seit der Erfindung der Kältemaschine durch Carl von Linde im Jahr 1873 können das ganze Jahr über untergärige Biere gebraut werden.

Welche Biersorten gibt es?

Biersorten werden nach Brauart, Farbe, Zutaten, Alkoholgehalt, Haltbarkeit und Geschmack der Biere unterschieden. Die bekanntesten Sorten in Deutschland stellen wir Ihnen hier vor. 

Weizenbier

Im Bierland Bayern wird gern obergäriges Weizen getrunken. Bestimmt liegt es daran, dass es mit seinem fruchtigen Geschmack das perfekte Biergartenbier ist. Beim Weizen unterscheidet man zwischen dem unbehandelten, naturtrüben, vollmundigen Hefeweizen und dem filtrierten, klaren, frischen Kristallweizen.

India Pale Ale (I.P.A.)

Das India Pale Ale ist ein obergäriges, englisches Bier; Pale Ale bedeutet übersetzt übrigens „blasses Bier“. Es wird erzählt, dass es die Briten im 17. Jahrhundert mit viel Hopfen und hohem Alkoholanteil brauten, um ihre Kolonialtruppen im fernen Indien zu versorgen. So überstand es den langen Seeweg und das gehaltvolle, fruchtige Bier schmeckte den Soldaten sogar noch besser! In den 1990er Jahren von US-Craftbeer-Brauereien wiederentdeckt, wird es auch hierzulande immer beliebter. 

Bayerisch Hell

Das Helle ist ein süffiges, eher süßes, untergäriges Bier. Die Münchner haben es erfunden, um dem herben Pils, das Mitte des 19. Jhd. den norddeutschen Markt eroberte, etwas entgegenzusetzen. In München trank man zu dieser Zeit traditionell noch dunkles, obergäriges Bier und gewöhnte sich nur langsam an das untergärige Helle. Inzwischen gehört das Helle aber zu den begehrtesten Biersorten Bayerns und es setzt sich nach und nach auch in ganz Deutschland durch.

 

Welches Bier ist Pils?

Pils ist ein helles, untergäriges Vollbier. Es hat einen Stammwürzegehalt von maximal 11 %. Der Hopfengehalt von Pils ist höher als bei anderen Biersorten, es hat dadurch ein stärkeres Hopfenaroma und eine intensivere Bitternote. In Deutschland gilt das Pils als das mit Abstand beliebteste Bier!

Benannt ist es nach der böhmischen Stadt Pilsen, im heutigen Tschechien, die im Jahr 1842 den bayerischen Braumeister Josef Groll berufen hat, ein „gutes Bier“ zu brauen. Genau das tat er, denn historisch überliefert ist, dass er im Oktober 1842 den ersten Sud nach Pilsener Brauart angesetzt hat. Da es damals noch keine Kühlmaschinen gab und Pils als untergäriges Bier niedrige Temperaturen braucht, hatte Groll vermutlich großes Glück, dass er den Versuch erst so spät im Jahr wagte. Das Ergebnis konnte sich jedenfalls sehen lassen, denn die Pilsener waren von dem neuen Bier begeistert – und so kann man das dann wohl als Geburtsstunde der edlen Biere nach Pilsener Brauart bezeichnen.

Was ist Export-Bier?

Exportbier hat einen Stammwürzegehalt von über 12 % und ist in der Regel weniger gehopft als andere Biersorten, wodurch es etwas milder und süßlicher im Geschmack ist. Der Name „Export“ ergibt sich aus der Geschichte des Bieres: Wollte man früher Bier transportieren (exportieren), zumal ohne Kühlmöglichkeit, musste das Bier haltbar gemacht werden. Dies gelang mit einem höheren Stammwürzegehalt im Sud und einem dementsprechend höheren Alkoholgehalt. Export wird zusätzlich durch seine untergärige Brauweise (bei niedrigen Temperaturen) haltbarer gemacht. Genau wie andere untergärige Lagerbiere konnten sich Exportbiere erst nach der Erfindung der Kältemaschinen ganzjährig durchsetzen.

Prost!

von Online-Redaktion