Gemüse richtig lagern & einfrieren – so gelingt’s!

Gemüse richtig lagern & einfrieren

Wir lieben Gemüse, am liebsten knackfrisch und vitaminreich. Doch wenn wir Lebensmittel im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt einkaufen, dann meist gleich für ein paar Tage. Damit die Nährstoffe im Gemüse erhalten bleiben, nichts schrumpelig wird oder die Blätter hängen lässt, kommt es auf die richtige Gemüse-Aufbewahrung an. Auch die Lagerung im Tiefkühlschrank hält Gemüse für lange Zeit frisch und sorgt für einen jederzeit verfügbaren Vorrat frischer Speisen, die Sie bei Bedarf nur noch auftauen müssen. Lesen Sie hier, wie Sie Gemüse richtig lagern können und welche einfachen Regeln Sie beim Gemüse-Einfrieren beachten sollten.

Darum ist die richtige Gemüse-Aufbewahrung so wichtig

Ab dem Moment, wo Obst und Gemüse geerntet werden, setzt ein Alterungsprozess ein: Wasser verdunstet, Nährstoffe werden abgebaut, Vitamine gehen verloren. Richtig gelagert oder verarbeitet bleiben die meisten Gemüsesorten jedoch über Wochen, Monate und sogar noch länger frisch. Falsch gelagert, verdirbt Gemüse relativ schnell - es verliert rasch an Frische und Aroma durch Verdunstung und Wasserverlust. Bereits nach 2 Tagen verliert zu warm gelagertes Gemüse bis zu 70% seiner Vitamine. Schade, oder? Hier gilt folgende Faustregel der richtigen Lagerung: Gemüse stets dunkel, kühl und trocken lagern. Es kommt auf die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht und auch die richtigen „Nachbarn“ an.

Gemüse richtig lagern: So geht’s

Dieses Gemüse kommt in den Kühlschrank

Viele Gemüsesorten und Salate sollten so schnell wie möglich verarbeitet werden. Bis dahin sind sie im Gemüsefach des Kühlschranks sehr gut aufgehoben. Alles, was im nordeuropäischen Klima auf den Feldern wächst wie beispielsweise Brokkoli, Blumenkohl, Feldsalat, Fenchel, Kohl, Sellerie und Spinat fühlt sich im Kühlschrank pudelwohl. Bei Möhren, Pastinaken, Rote Bete, Radieschen und Co. sollten Sie vorher das Grün entfernen.

Tipp: Wurzelgemüse in ein befeuchtetes Geschirrhandtuch einwickeln. Das verhindert, dass es seine Feuchtigkeit verliert und austrocknet.

Niemals im Kühlschrank lagern

Auberginen, Basilikum, Gurken, Kartoffeln, Kürbis, Okraschoten, Paprika, Süßkartoffeln, Tomaten, Zucchini und Zwiebeln mögen keine Kälte! Aus gutem Grund: Durch den hohen Wassergehalt werden sie schneller braun, bekommen wässrige Stellen und können nicht nachreifen.

Lagerung im Dunkeln

Werden Tomaten kühl gelagert, verlieren sie zudem an Geschmack. Bewahren Sie sie bei Zimmertemperatur ohne direkte Sonneneinstrahlung auf – ideal sind 15°C. Auch Kartoffeln sind besonders lichtempfindlich – lagern Sie sie unbedingt dunkel und trocken. Zu viel Licht lässt Kartoffeln keimen und kann die Produktion von gesundheitsschädlichem Solanin begünstigen. Noch ein Grund gegen die Kühlschranklagerung: Bei Kälte wandelt sich die Stärke in der Kartoffel schneller in Zucker um, der Geschmack verändert sich und wird unangenehm süßlich. Auch können im Kühlschrank gelagerte Kartoffeln ohne ausreichende Luftzirkulation schneller schimmeln. Das gilt auch für Zwiebeln und Knoblauch. Die wollen genauso kühl wie Kartoffeln gelagert werden, jedoch nicht in deren direkter Nähe.

Gemüse vorher waschen?

Klare Antwort: Nein, nicht waschen! Damit entsteht beim Lagern zu viel Feuchtigkeit, die zu Schimmel und Schrumpeln führen kann. Waschen Sie Früchte und Gemüse immer erst kurz vor dem Verzehr bzw. der Verarbeitung. Nicht nur Schmutz, chemische Rückstände, Würmer, Bakterien etc. werden entfernt, sondern auch die natürliche Schutzhülle des Lebensmittels. Groben Sand oder Erde können Sie natürlich vorher abklopfen oder abbürsten.

So wirkt sich Ethylen auf die Lagerung von Gemüse aus

Des einen Freund, des anderen Leid! Ethylen ist ein schwach süßlich riechendes Reifegas, das von manchem Obst und Gemüse ausströmt. Als eine Art Pflanzenhormon beschleunigt es den Reifungsprozess unterschiedlicher benachbarter Obst- und Gemüsesorten. Sie können schnell überreif und faulig werden.

Äpfel, Aprikosen, Bananen, Birnen, Nektarinen und Pfirsiche verströmen viel Ethylen – diese am besten von Gemüse und anderen Obstsorten fernhalten. Sie können den Reifungseffekt auch positiv nutzen: Sollen Paprika oder Tomaten beispielsweise nachreifen, legen Sie sie einfach neben Äpfel. Tomaten und Avocado wiederum lassen Obst nachreifen.

Gemüse einfrieren: So geht’s richtig:

Grundsätzlich lässt sich fast alles tiefkühlen.  Lediglich stark wasserhaltige Lebensmittel wie Tomaten, Blattsalate, Kartoffeln oder rohe Äpfel sind nicht geeignet, da das Wasser die Lebensmittel beim Auftauen matschig werden lässt und sie dadurch ihre Konsistenz verlieren. Kartoffeln flocken zudem schnell aus und werden grießig.

Gemüse vorbereiten

Zunächst sollten große Mengen an Gemüse portioniert werden. Hierbei gilt: kleinere Portionen sind besser als zu große. Mehr als 1 Kilogramm Gemüse sollte nicht auf einmal eingefroren werden. Blanchieren Sie zudem frisches Gemüse vor dem Einfrieren. Dazu wird das Gemüse in kleinere Stücke geschnitten, für zwei bis vier Minuten in ungesalzenem Wasser gekocht und anschließend unter kaltem Wasser oder in Eiswürfeln wieder abgekühlt. und hier. Das trocken getupfte Gemüse kann nun verpackt und eingefroren werden. Sollten Sie Gefrierbeutel verwenden, ist es wichtig, die Luft herauszustreichen oder herauszusaugen, um den sogenannten Gefrierbrand zu vermeiden. Die Verpackungen dann nur noch mit Datum beschriften, so ist es einfacher den Überblick zu behalten und Sie beugen langem Wühlen in der Truhe vor. Es ist kein Hexenwerk, wie Sie zum Beispiel Wirsing richtig einfrieren und lagern oder auch frische Pastinaken einfrieren können. Probieren Sie es aus!

Gemüse Einfrieren im Glas

Zum Einfrieren ohne Plastik gibt es eine einfache und effektive Lösung: Einfrieren im Glas!
Das funktioniert viel besser, als man zunächst glauben mag. Jeder denkt natürlich als erstes an die geplatzte Bierflasche, die im Eisfach vergessen wurde. Deshalb ist der Glaube weit verbreitet, dass Einfrieren im Glas nicht möglich ist. Ist es aber doch.

Bei richtiger Vorgehensweise sind platzende Gläser fast ausgeschlossen. Wie funktioniert es, worauf ist zu achten und welche Gläser eignen sich zum Einfrieren? Im Prinzip eignen sich alle Gläser von Marmeladen und Glaskonserven wie Apfelmus, Kirschen oder Mischgemüse mit Schraubverschluss, die sonst wahrscheinlich ungenutzt im Glascontainer landen würden. Sie sollten möglichst hitzebeständig sein, eine weite Öffnung besitzen, großer Durchmesser rund und halbwegs gerade geformt sein. So lassen sich vorgekochte Speisen perfekt portionsweise einfrieren. Vermeiden sollte man hohe, schmale Gläser.

Sowohl feste als auch flüssige Lebensmittel kann man problemlos in Gläsern einfrieren. Frische Beeren, Bohnen, Erbsen und andere aromatisches Obst und Gemüsesorten aus dem Garten werden gewaschen, gut abgetropft oder abgetrocknet und lose in Gläser geschüttet. Größere Früchte wie Paprika, Blumenkohl oder Rhabarber sollten zunächst verarbeitungsfertig zerkleinert und dann lose bis knapp unter den Rand in Gläser geschichtet werden.

Blanchiert lassen sich beispielsweise hervorragend Kohlsorten wie Blumenkohl, Grünkohl, Brokkoli, Rosenkohl und Weißkohl einfrieren. Weiteres Gemüse wie Spinat, Lauch, Möhren, Fenchel, Mangold, Kohlrabi, Chicorée, Okras, Pilze, Artischocken, Auberginen und auch Bohnen und Erbsen lassen sich ebenfalls mit dieser Methode wunderbar tiefkühlen. Einige Gemüsesorten wie Paprika, Zucchini, weißer Spargel sowie Küchenkräuter lassen sich auch gut roh einfrieren.

Weitere Lagermöglichkeiten – Gemüse haltbar machen

Fermentieren

Manche nennen es Fermentieren, die anderen milchsauer einlegen oder einfach gären lassen. Egal wie es genannt wird: es ist eine sehr alte Konservierungsmethode, die auch zur Herstellung von Sauerkraut genutzt wird. Und das Tolle: Es wird fast keine Energie dazu benötigt. Der Vorgang ist folgender: Enzyme und Mikroorganismen bauen den im Gemüse enthaltenen Zucker und die Stärke ab. In einem mehrstufigen Vorgang bilden sie Bläschen und treiben zunächst den Sauerstoff aus, dann produzieren sie die Milchsäure und später auch Essigsäure, die dem sauren Gemüse den typischen Geschmack verleiht – und sie haltbar macht. Gut dafür geeignet ist reifes Gemüse. Es enthält besonders viele Milchsäurebakterien. Das Gemüse wird geraspelt, geschnitten oder gehobelt, damit leichter die Flüssigkeit austritt. Dann das Gemüse in Glasgefäß füllen und mit einer 5%igen Salzlake bedecken, ziehen lassen, anschließend die Lake abgießen, das Gemüse beschweren (z. B. mit einem Teller) und einige Tage bis Wochen (je nach Lebensmittel) die Milchsäurebakterien ihre Arbeit tun lassen. Milchsauer vergorenes Gemüse hält sich gut verschlossen einige Monate.

Einlegen & Trocknen

Das Einlegen oder Trocknen von Gemüse ist ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit Gemüse haltbar zu machen und zusätzlich mit neuen Aromen und Konsistenzen genießen zu können. Stellen Sie ihre eigenen Antipasti oder säuerlichen Essig-spezialitäten her oder versuchen Sie sich mit dem Trocknen an der ganz klassischen Methode der Haltbarmachung.

Egal ob Einkochen oder Einmachen von Obst und Gemüse – Lebensmittel haltbar machen eignet sich ideal, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und somit ein wenig nachhaltiger zu leben.

Heimisches Gemüse ist nachhaltig und gesund – zu jeder Jahreszeit!

Wenn Sie Gemüse richtig lagern, bleibt dieses meist über Wochen, Monate und noch länger frisch. Prima, so können wir auch im Winter viel gesundes Gemüse genießen, das sonst mit nicht so guter Umweltbilanz von weit her importiert werden muss.

Jedes Gemüse hat bei der Lagerung seine Vorlieben, gut, diese zu kennen. Qualität und Frische sollen nicht durch eine falsche Aufbewahrung leiden – es wäre schade, wenn wir wertvolle Lebensmittel wegschmeißen, oder? Mit der richtigen Gemüse-Aufbewahrung und Vorratshaltung können wir alle ein wichtiges Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zur Gemüse-Aufbewahrung

Legen Sie das Gemüse einfach in das unterste Fach (auch Gemüsefach) in Ihrem Kühlschrank – aber Achtung! Nicht jedes Gemüse liebt die Kälte.

Auberginen, Basilikum, Gurken, Kartoffeln, Kürbis, Okraschoten, Paprika, Süßkartoffeln, Tomaten, Zucchini und Zwiebeln sind Gemüsesorten, die sie nicht im Kühlschrank lagern sollten.

Äpfel, Aprikosen, Bananen, Birnen, Nektarinen und Pfirsiche am besten von anderen Obst- oder Gemüsesorten fernhalten, sofern Sie diese nicht gerade nachreifen möchten.

Sie können ihr Gemüse klein geschnitten einfrieren. Füllen Sie diese einfach lose in Gläser oder in einen Gefrierbeutel. Wählen Sie die letztere Variante, denken Sie daran die Luft vor dem Einfrieren aus dem Beutel zu streichen.

Durch das Blanchieren bleiben mehr Vitamine enthalten und die Gemüsesorten lassen sich länger tiefkühlen. Weiche Lebensmittel wie Zucchinis, Pilze oder Kräuter kann man allerdings auch roh einfrieren.

Die besten Kontrolleure sind Augen, Nase und Zunge. Sollten Sie Schimmel sehen, dann bitte nicht mehr essen. Wenn alles gut aussieht, machen Sie einfach eine Geruchs- und Geschmackstest. Fällt ihnen dabei nichts Untypisches auf, dann ist es meistens noch gut.