Sonnige Sommerwörter: Unser Sommer ABC

Das Alphabet des Sommers

Neues ausprobieren, die Natur entdecken oder einfach nur faulenzen: Wir liefern die besten Tipps und Trends

Frau, die mit Kind und Hund auf Steg angelt
Foto: Stocksy

Endlich ist er da – der langersehnte Sommer und damit unsere liebste Jahreszeit. Wir freuen uns über strahlend blauen Himmel, goldenen Sonnenschein und die Aussicht auf Urlaub, in dem wir einfach mal nichtsstun außer den Sommer zu genießen. 

Mit unserem Sommer ABC haben wir jede Menge Ideen gesammelt, wie Ihnen das am besten gelingt – und zwar nicht nur in lauen Sommernächten. Halten Sie sich bereit für magische Momente! 

Angeln für Anfänger

Sich mit Angel, Köder und viel Muße ans Wasser zu setzen, gilt völlig zu Unrecht als öde. Denn neben der Spannung, was wohl anbeißt, bietet Angeln das, was sich jeder wünscht: Ruhe, Natur und das Wissen darum, was auf dem Teller landet. Es braucht dafür – neben der Erlaubnis, im gewünschten Gewässer fischen zu dürfen – einen Fischereischein, der lässt sich aber recht unkompliziert erwerben. Wichtig fürs Tierwohl: Schonhaken verwenden! Kurse und Prüfungstipps: angelschein.de

Binge-Reading

Die Nacht durchlesen, ein Buch an einem Tag „wegsuchten“? Machen wir viel zu selten! Doch jetzt nehmen wir uns Zeit dafür. Während wir uns nach Serienmarathons oft wie zermatscht fühlen, hilft Lesen zudem, gedanklich neue Kapitel aufzuschlagen. Es trainiert das Gehirn und verbessert die Konzentrationsfähigkeit.

Cocktails mixen

Im Sommer kann das, klar, nur eine Melonen-Margarita sein. Für 4 Portionen 400 g Wassermelonenfruchtfleisch, Saft von 2 Limetten, 12 cl Tequila, 8 cl Cointreau und 500 g Crushed Ice fein pürieren, in mit Salzrand verzierte Gläser füllen, servieren. Lecker auch mit Zitronenlimo statt Alkohol. (Mehr Portionen gewünscht? Umrechnen unter tegut.com/rezept/gefrorene-melonen-margarita)

Draußen schlafen

Dazu (Luft-)Matratze und Bettzeug auf den Balkon tragen oder Isomatte mit Schlafsack in den Garten. Vorher Wetter checken, das ist nur etwas für wirklich laue Nächte – außerdem wollen wir ja Sterne sehen, oder? Der unschlagbare Vorteil gegenüber klassischem Camping: Wir übernachten daheim (mit Bad, Kühlschrank, Extradecken in Reichweite) und dennoch unter freiem Himmel.

Eintauchen

In die schönsten Badeseen Deutschlands, die (auch) von der Stadt aus schnell zu erreichen und im Idealfall nicht so überlaufen sind. Als tolle Ausflugsziele gelten: Weßlinger See (bei München), Stausee Hohenfelden (bei Erfurt), Guckaisee (bei Fulda), die Grube Prinz von Hessen (bei Darmstadt), Altmühlsee (bei Nürnberg) und Ebnisee (Nähe Stuttgart).

Festivals

Wir besuchen jetzt Musikevents mit „Feeling“: naturnaher, entspannter, weniger kommerziell. Wie das „Feel Festival“ bei Dresden (feel-festival.de, 13.– 17.7.), das sein Line-up bis Beginn geheim hält, mit Workshops von Kleider-Upcycling bis Vogelwanderung on top. Beim „Sound of the Forest“ (sound-of-the-forest.de, 3.– 6.8.) im Odenwald paddeln wir in Musikpausen auf dem Marbach-Stausee. Auch das niedersächsische „Apple Tree Garden Festival“ (appletreegarden.de, 3.– 5.8.) begeistert mit familiärer Atmosphäre – inklusive Zirkus, Lesungen und einer Bimmelbahn, die zum nächsten Freibad fährt.

Grillen

Wieso nicht mal vegan und nachhaltig? Mit Schalen aus Edelstahl oder Pflanzenblättern statt Alufolie (zum Beispiel frische Maiskolben in Blättern lassen, Kartoffeln in Kohlblätter wickeln). An Gemüse lässt sich fast alles grillen, wichtig ist nur, erst kurz vorher zu salzen, sonst entzieht das dem Grillgut zu viel Wasser. Ansonsten ruhig mutig sein: Auch mal Melonenscheiben, Romanasalat oder Avocado (in Hälften und mit Öl eingepinselt) kurz scharf angrillen und danach würzen. Mjam.

Herzenstag

Einen Tag mal genau das machen, was uns nachhaltig entspannt. Sechs Relaxtypen gibt es und für jeden passendes „Werkzeug“, um abzuschalten: die Kulturfreaks (Lesen, Museum), die Aktiven (DIY-Projekte, Handwerkliches), die Sportlichen (Bewegung jeder Art), die Geselligen (Chor, Spieleabend), die Wellness-Freunde (Meditation, Massage) und die Wärmefans (denen geht es im Sommer eh gut, daher: raus, raus, raus!). Für alle gilt: elektronische Medien den Tag über wegpacken (ja, auch das Handy).

Ich denke an dich!

Ewig nichts von der Schulfreundin oder dem netten Ex-Kollegen gehört? Warum nicht ein Lebenszeichen schicken? „Hallo, was machst du so?“, liebe Grüße und etwas von uns selbst erzählen: So eine Nachricht verschicken wir diesen Sommer immer mal wieder an Menschen, die wir mögen.

Japanisch batiken oder auch: Shibori

Dank der (Falt-)Technik, mit der einst Kimonos verschönert wurden, kreieren wir – mit Naturfarben – Muster auf Stoff oder Papier. Und upcyceln auf diese Weise T-Shirts oder „batiken“ Karten, die wir an die Daheimgebliebenen schicken. Garantiert schöner als Kitschmotive vom Ferienort! Anleitung: fraufriemel.de/shibori-technik-lernen Macht gute Laune, uns und den anderen.

Klassisch fotografieren

Auch eine Form der Entschleunigung: bis September nur mit einer analogen Kamera fotografieren (haben die Eltern bestimmt noch im Schrank, sonst günstig gebraucht kaufen), Filme entwickeln und die schönsten Bilder in ein Album kleben. Wetten, dass dieser Sommer als ganz besonders in Erinnerung bleibt?

Lampions

Für (viele!) gemütliche Abende auf dem Balkon: Die „Barlooons“ aus Stoff sind wetterfest, können mit Solar betrieben werden und werden dazu möglichst umweltfreundlich in Deutschland hergestellt. Zu bestellen unter barlooon.com

Morgenritual

Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit, eins zu etablieren – denn die Luft ist morgens noch frisch, die Sonne schon warm und meist ein guter Tag im Anmarsch! Drei Ideen, in den Morgen zu starten: 1. Sich direkt nach dem Aufstehen 5 Minuten Frischluft gönnen (Fenster auf und davor ein- und ausatmen). 2. Selbst wenn das Frühstück nur aus einem Espresso besteht – damit an den Lieblingsplatz setzen und bewusst genießen. 3. Smartphone stumm geschaltet lassen, bis es aus dem Haus oder an den Schreibtisch geht.

Nachtwanderung

Los zieht man laut Dirk Liesemer, der ein Jahr lang Deutschland bei Nacht erkundet hat, am besten in der direkten Umgebung, also dort, wo man die Wege kennt. Wer mehr erleben will, tut das in einer Gegend, die ganz anders ist als zu Hause. Liesemer wandert übrigens am liebsten auf Amrum, denn fast nirgends ist es nachts dunkler. Mehr Inspirationen birgt sein Buch „Streifzüge durch die Nacht“ (Piper).

Outdoor-Kino

(Nicht nur) der neue „James Bond“ ist im Garten oder Hinterhof ein besonderes Erlebnis! Beamer mieten, weißes Bettlaken zwischen Bäume spannen (wer eine weiße Hauswand hat: auch gut), Decken und Kissen im Garten auslegen oder Stühle auf Asphalt platzieren, Popcorn machen, Nachbarschaft einladen – und: Action!

Picknick in der Mittagspause

Die beste Auszeit vom Joballtag: mit der Lieblingskollegin im Park lunchen! Salat, Saft und Co. bringen wir im stabilen Picknickkorb mit, z. B. in denen von Farini, handgemacht in Oberitalien und mit Kühlfunktion, über stillsegler.com

Querbeet Musik entdecken

Unsere Lieblingsplaylist bleibt jetzt offline – und wir lassen uns musikalisch überraschen: von Menschen, die wir mögen. Wie? Auf Spotify neue Playlist erstellen, eine Handvoll Gute-Laune-Hits draufziehen und „Mitwirkende einladen“. Mit der Bitte, Songs hinzuzufügen, die sie mit Sonne, Strand und Co. verbinden. Voilà, unser „Best of Summer 2023“ ist fertig!

Radfahren

Die schönsten Strecken von Rügen bis zu den Alpen kennt die App komoot – mit der sich auch Touren individuell auf Können, Zeit und Mitradler (wie Kinder) zuschneiden lassen, Navi inklusive. Erst mal testen? Die Basisversion ist kostenlos.

Stecklinge ziehen

Geht mit fast jeder Zimmerpflanze und oft erstaunlich einfach. Meist reicht es, eine Triebspitze (ca. 5 bis 10 cm) unterhalb des Sprossknotens scharf abzutrennen und den blattlosen Teil in ein Wasserglas zu stellen, damit die Pflanze Wurzeln bildet. Alle paar Tage Wasser wechseln, nach etwa drei Wochen lässt sich der Steckling eintopfen. Mitnahmeeffekt: Eine Jungpflanze, die schon was hermacht, in einen Topf gepflanzt – fertig ist das Partymitbringsel.

Tischtennis

bringt als Sport all das auf die Platte, was im Sommer Spaß macht: frische Luft, Bewegung, entspanntes Miteinander. Mitspielen kann, wer einen Schläger besitzt oder sich nicht scheut, auch mal mit der bloßen Hand im Rundlauf dabei zu sein. Öffentliche Platten listet pingpongmap.net, Mitspielende findet man hier: streettabletennis.com

Uno-Party

Kartenspiele sind für alle etwas (und auch für jede Altersklasse) – ob Uno, Elfer raus!, Mau-Mau, Rommé: Je simpler die Regeln, desto größer der Spaß. Sie lassen sich zudem überallhin mitnehmen, ob ins Freibad oder auf die Terrasse. Jetzt nur noch Mitspielende einladen, Karten austeilen und los geht’s!

Vögel beobachten

Perfekt gegen Ferienlangeweile: Feldstecher, Block und Stift einpacken und ab ins nächstgelegene Grün. Wer die meisten Vögel entdeckt, darf den nächsten Kinofilm/ Mittagstisch/Ausflug bestimmen! Gute Helfer sind zum Beispiel das Vogelquartett „Fliegende Edelsteine“ (56 Karten mit QR-Codes fürs passende Gezwitscher, nabu-shop.de) oder das Buch „Vögel beobachten“ von Leander Khil mit vielen Tipps für Neu-Birdwatcher (Kosmos Verlag).

Wildkräuter sammeln

Für viele ein Ärgernis, für uns ein echter Schatz: Vermeintliche Unkräuter sind oft richtig schmackhaft – und finden sich im Wald, am See oder oft sogar im eigenen Garten. Gierschblätter werden zu Pesto, Löwenzahn kommt in den Salat, Vogelmiere würzt Kräuterbutter und Brennnessel genießen wir als Tee oder Smoothie. Die Kräuter bitte nicht ausreißen, sondern am besten zur Mittagszeit abschneiden, sorgsam waschen und gleich verarbeiten. Worauf beim Sammeln sonst noch geachtet werden sollte und welche Wildkräuter wann Saison haben, erfahren Sie unter tegut.com/wildkraeuter

Xylit, aber eisgkühlt

Wir machen Fruchteis selbst und probieren mal was Neues: Ananas-Kokos-Eis. Dazu 300 g Ananasfruchtfleisch würfeln, mit 150 ml Kokoswasser und 2 El Limettensaft pürieren, mit Xylit als Zuckeralternative abschmecken. In Formen füllen, mindestens 2 Stunden tiefkühlen, und: Eiszeit!

Yoga im Wald

Die Kombi aus Waldbaden und Asanas im Freien tut besonders gut – und es gibt viele Möglichkeiten, sich dem zu nähern: Mithilfe des neuen Ratgebers „Waldyoga an Orten der Kraft“ (Nymphenburger) kann sich jede und jeder ein eigenes Waldyoga-Programm zusammenstellen – Buchautorin Verena Krutak veranstaltet zudem Workshops und Retreats in Österreich (waldyoga.at). Die gibt’s auch hierzulande, etwa im Bergischen Land (wald-yoga.net) oder in der Oberlausitz (Yoga- Retreats inklusive Übernachten im Wald in kleinen Holz- Cabins, feel-free-yoga.com).

Zero-Waste-Beachclub

Der erste Deutschlands ist der Karo Beach im Hamburger Schanzenviertel – und definitiv einen Besuch wert (vielleicht beim Wochenendtrip in die Hansestadt, wo es im Sommer immer schön, aber selten zu heiß ist). Im Karo Beach gibt’s kein Einweggeschirr oder Plastik, dafür Trinkhalme aus Stroh, Sand aus der Region (wird zu 100 Prozent wiederverwertet) und Lagerfeuer statt Heizpilze, wenn’s kühler wird. Wir sehen uns dort, oder?

Von Christine Ritzenhoff