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Dann mal Dill drüber ...

Raus aus dem Saure-Gurken-Image: Dill kann viel mehr

Dill

Ausgesprochen schmackhafte Art, Beschwerden zu lindern, vier Buchstaben: Dill

So, jetzt mal Hand aufs Herz: Wann verwenden Sie frischen Dill? Zum Fisch? Klar. Vielleicht auch mal im Gurkensalat? Ok. Und sonst? Kommt einem spontan wenig in den Kopf, was durch frischen Dill noch an Geschmack gewinnt, oder? Ganz zu schweigen von den Heilkräften des Küchenkrauts. Dabei wussten schon die alten Römer, was Dill der Gesundheit Gutes tun kann. Lesen Sie rein, Sie werden überrascht sein.

Würzige Sippschaft: die Gebrüder Dill

Es gibt nur eine Art von Dill, der zur Gattung der Doldenblütler gehört, aber es werden drei Sippen – so heißt es tatsächlich beim Dill – unterschieden: Garten-, Acker- und Indischer Dill.
Der bei uns bekannte Gartendill ist durch Züchtungen aus der Urform entstanden – eine große, kräftige Pflanze, meist zwischen 30 und 75 cm hoch, die einen hohen Anteil an ätherischen Ölen enthält. Der Ackerdill wiederum ist die ursprüngliche Wildform, er ist kleiner und steht auch in Sachen Aroma etwas hinten an. Indischer Dill kann als weniger süß mit einer prägnanten Note beschrieben werden, die ein bisschen an Minze erinnert.

Vom Gartendill, der hier heimischen Sippe, existieren viele verschiedene Sorten, die für ganz unterschiedliche Zwecke gezüchtet werden. Darunter beispielsweise die kompakt wachsende Sorte "Delikat", das ist sozusagen der Dill im Topf. Dann das Schwergewicht, "Elefant", mengenmäßig die Nase vorn, wächst üppig und ist ausgesprochen aromatisch. Die Sorte "Hera" zeichnet sich durch eine gewisse Unempfindlichkeit aus und wird gerne im biologischen Anbau eingesetzt. Und dann gibt es – für die Vase, nicht für die Küche – den Zierdill, "Mariska", der in die Schnittblumen abgewandert ist, weil er durch die extrem großen, gelben Blütendolden toll aussieht und wunderbar duftet.

Ein Kraut und seine Vergangenheit

Schon im antiken Griechenland, im alten Rom und in Ägypten wurde Dill angebaut und als Heil und Gewürzpflanze geschätzt. Dafür sprechen Schriften und Funde. Es heißt beispielsweise, die Gladiatoren rieben sich vor ihren Kämpfen mit Dillöl ein, wohl in erster Linie, um zu verhindern, dass sich die Kampfwunden, die sie davontrugen, entzündeten. Dill war offensichtlich schon damals für seine nachgeschriebene antibakterielle Wirkung bekannt. Vermutlich von Asien aus eroberte der Dill die Welt, fand reichlich Anhänger und sicherte sich einen festen Platz in der Reihe bewährter Heilpflanzen. Und damit auch in den Klostergärten, wo er als Kraut gegen ganz unterschiedliche Leiden – darunter Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden und viele andere – angebaut wurde.

Warum der Dill Dill heißt? Das ist tatsächlich seiner Heilkraft zuzuschreiben und bezieht sich auf die zugesagte vielfältig lindernde Wirkung von Dill – das aus dem Altenglischen stammende Wort "dylle" steht für beruhigen oder mildern.

Sollte im nächsten Kreuzworträtsel nach einem Synonym für Dill gefragt werden, haben wir hier ein paar Vorschläge für Sie: Dillfenchel, Gurken-, Hoch-, Kümmerlings- oder Kapernkraut.

(Hat's) Weit gebracht: Dill wächst heute überall

Ursprünglich war Dill vermutlich in Südwestasien, Russland und im östlichen Mittelmeerraum heimisch. Inzwischen ist das schlanke Kraut allerdings auf der ganzen Welt zu finden und aus der Küche nicht mehr wegzudenken

Heilkraft als Hausmittel

Dill hat als Heilkraut wirklich einiges zu bieten, zum einen durch ätherische Öle, zum anderen durch Cumarine und weitere wirksame Inhaltsstoffe. Und ist dabei frei von Neben und Wechselwirkungen – es sind zumindest bis heute keine bekannt oder nachgewiesen.

Vor allem der Magen-Darm-Trakt kann von dem Superkraut profitieren: Die wertvollen Wirkstoffe sollen dazu beitragen, die Verdauung zu regulieren und sowohl krampflösende als auch blähungslindernde Eigenschaften aufweisen.

Als Tee können Sie Dill, ähnlich wie Fenchel, aufbrühen, wenn der Bauch zwickt. Auch bei Nervosität und Schlafproblemen soll der Tee eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung entfalten.&

Alles drin im Dill: wertvolle Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe

Dill punktet durch einen respektablen Vitamin C Gehalt: 50 mg stecken in 100 g des Küchenkrauts. Gleiches gilt für Eisen: Hier können Sie mit 5,5 mg pro 100 g rechnen. Frischer Dill enthält zusätzlich eine beachtliche Menge des ätherischen Öls Carvon, dem eine keimhemmende Wirkung zugesprochen wird. An Mineralstoffen bringt Dill ca. 647 mg* Kalium, 230 mg Calcium und 27 mg Natrium auf den Tisch.

Tipps & Tricks rund um den Dill

Dill gibt es schön frisch als Bundware oder Topfpflanze, zusätzlich können Sie ihn das ganze Jahr über tiefgefroren oder getrocknet kaufen. Wenn Sie sich einen Topf auf die Fensterbank stellen oder Dill im Garten anpflanzen, suchen Sie unbedingt einen sonnigen und windgeschützten Platz aus. Auf Staunässe reagiert Dill empfindlich, also vorsichtig gießen. Ansonsten ist er pflegeleicht und kann geerntet werden, sobald er eine Höhe von gut 20 cm erreicht hat.

Wenn Sie ihn auf Ihrem Küchenbrettchen liegen haben, immer schneiden, nicht hacken. Je feiner, desto aromatischer schmeckt er. Wie die meisten anderen Kräuter sollten Sie auch Dill nicht mitkochen, sondern erst hinzugeben, wenn das Essen fertig ist, damit das Aroma erhalten bleibt.

Wenn Sie Dill haltbar machen wollen, zum Beispiel, weil viel davon im Garten wächst und nicht dem Frost überlassen werden soll – hier kommen einige Ideen, ihn zu konservieren:

Dill eignet sich gut zum Trocknen, dadurch wird allerdings seine Würzigkeit gesteigert, das sollten Sie beim Dosieren im Hinterkopf haben. Einlegen in Essig oder Öl ist eine weitere Methode, Dill aufzubewahren, schmeckt super und macht auch fürs Auge wirklich was her! Gut gewaschen und fein geschnitten können Sie Dill auch wunderbar einfrieren. Oder Sie nutzen ihn klassisch zum Einlegen von Gurken – unsere Picknickgurken sind eine köstliche Sache. 

Dufte Sache: würzen mit Dill

Das Tolle am Dill: Das ganze Kraut kann verwendet werden. Die Dillspitzen und -blätter verfeinern Salate, Saucen und Suppen und Dressings. Und zieren natürlich geräucherten Lachs. Frischer Dill duftet nach Anis, Kümmel, Petersilie und Zitrone. Und passt zu Fischgerichten, Meeresfrüchten, Gemüse wie Gurken profitieren davon, in Eintöpfen und Saucen macht er sich super. Auch in Kräutercremes oder Kräuterdip schmeckt frischer Dill ganz köstlich.

Die Dillsamen, intensiver im Geschmack, können Sie beispielsweise zum Einlegen von Gurken verwenden. Oder Sie brühen einen Tee damit auf.

Lassen Sie sich einfach von unseren Rezepten inspirieren … wir wünschen einen gesunden Appetit!

Susanne Berndl
Freie Journalistin / München

Kräuter-Steckbrief: Dill

Herkunft
Ursprünglich wohl aus Asien, heute (welt)weit verbreitet

Zugeschriebene Heilkräfte

  • appetitanregend
  • verdauungsfördernd
  • milchfördernd
  • krampflösend
  • antibakteriell
  • blähungslindernd
  • beruhigend

 

Aber hallo!

Dill enthält pro 100 g:

Vitamin A 1016 μg
Vitamin E 1,7 mg
B1-Vitamine (Thiamin) 0,19 mg
B2-Vitamin (Riboflavin) 0,43 mg
B3-Vitamin (Niacin) 3 mg
B6-Vitamin (Pyridoxin) 0,3 mg
Vitamin C 50 mg
Natrium 27 mg
Kalium 647 mg
Calcium 230 mg
Phosphor 85 mg
Magnesium 28 mg
Eisen 5,5 mg

 

von Online-Redaktion