tegut... Geschäftsführer Thomas Gutberlet über die Handarbeit

Viele Hände halten eine Weltkugel fest.
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Ist „handgemacht“ heute noch ein Synonym für besondere Güte? In einer Produktwelt der perfekten Massenfertigung macht das persönlich Handgemachte etwas Besonderes aus dem Gefertigten. Es hebt sich aus der Masse hervor, erfährt unsere Wertschätzung und schärft so auch unsere Achtsamkeit für die kleinen Unterschiede. Bei einem Geschenk, das ich nicht gekauft, sondern selbst hergestellt habe, schenke ich immer auch etwas von mir und meiner Zeit.

Auch ich selbst profitiere von dieser Tätigkeit. Trotz aller Technisierung, die wir bewundern und gerne nutzen, erfüllt uns doch gerade das handwerkliche Tun mit besonderer Befriedigung. Wenn wir mit unseren Händen arbeiten – sei es Handarbeit, Haus- und Gartenarbeit, im Handwerk oder der Musik –, lassen wir dabei etwas real Sichtbares entstehen, auf das wir stolz sein können und das unser Inneres nährt.

Wir beanspruchen dabei besonders viele unserer Sinne. Die Feinmotorik unserer Finger fördert die Bildung von Verknüpfungen im Gehirn und verbessert unsere Leistungsfähigkeit. So können wir erwiesenermaßen nach körperlicher Tätigkeit besser intellektuell denken und die Merkfähigkeit wird gesteigert.

So ist es besonders in der Kindheit und Jugend wichtig, wenn unser Gehirn noch in der Entwicklung ist, durch eine vielfältige körperliche Betätigung den Prozess der Hirnreifung zu fördern. Kleine Kinder nehmen zum Erkunden der Welt ganz selbstverständlich Hände und Mund zu Hilfe. In unserer Sprache finden wir dieses Verhalten in dem Wort „begreifen“ wieder. Manchmal reicht es nicht, etwas zu betrachten, sondern wir müssen es anfassen, um es zu verstehen. Viel Freude beim Begreifen dieser Welt!