Bioland-Siegel – Ihre Garantie für beste regionale Bio-Lebensmittel
Bioland hat deutliche strengere Bio-Richtlinien als gesetzlich vorgegeben sind.
Es gibt Siegel wie Sand am Meer. Auch im Bio-Umfeld wird man an allen Ecken und Enden mit Abkürzungen, Logos und Labels konfrontiert. Nicht ganz einfach, da durchzublicken. Deswegen stellen wir Ihnen hier die wichtigsten vor wie das Bioland-Siegel.
Bioland ist der größte Bio-Anbauverband Deutschlands. Dabei sind über 8.500 Betriebe aus Bio-Landwirtschaft, Bio-Imkerei und Bio-Weinanbau. Dazu kommen gut 260 Mitarbeitende im Verband, die sich um alle Belange der Mitglieder kümmern. Plus 1.300 Herstellerinnen und Hersteller, Gastronominnen und Gastronomen sowie Händlerinnen und Händler, die die Bio-Erzeugnisse weiterverarbeiten und vertreiben.
Die sieben Bioland-Prinzipien
Als Fundament für die Landwirtschaft der Zukunft hat Bioland sieben Prinzipien verfasst, auf denen alles fußt. Als Antwort auf die Frage: „Wie kann man die Menschheit langfristig ernähren und dabei die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten?“ sind Maxime entstanden, die sowohl Basis für die Richtlinien des Vereins als auch Arbeitsgrundlage für alle Mitglieder sind. Hier im Einzelnen:
- Kreislaufwirtschaft
Hier geht’s rund! Die Tiere fressen, was Wiesen und Anbauflächen eines Hofs hergeben, und liefern im Austausch den natürlichen Dünger für die Felder. Also alles in Balance: Es werden nur so viele Tiere gehalten, wie mit hofeigenen Futtermitteln ernährt werden können und die produzieren nur so viel Mist, wie für die Anbaufläche benötigt wird. Auf chemisch-synthetische Dünger kann so komplett verzichtet werden. Mehr erfahren Sie in unserem Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
- Bodenfruchtbarkeit
Boden der Tatsachen: Ziel ist, den nachfolgenden Generationen fruchtbaren Boden zu hinterlassen. Maßnahmen wie Kreislaufwirtschaft, Zwischenfruchtanbau, Kompost aus Grünschnitt und Ernterückständen sorgen dafür, den Humusgehalt zu erhöhen und die Struktur zu verbessern. Ein lockerer Boden kann nicht nur mehr C02 aus der Luft aufnehmen, bei reichlich Regen speichert er auch deutlich mehr Wasser als konventionell bewirtschaftete Flächen. Ein wichtiger Beitrag also zum Klima- und Hochwasserschutz.
- Artgerechte Tierhaltung
Haltungsnote: 1! Tiere so zu halten, wie es der jeweiligen Art entspricht, ist bei Bioland Gesetz. Die Tiere haben mehr Platz, mehr Bewegung, bekommen mehr Zeit, sich zu entwickeln – Jungtiere bleiben länger bei den Muttertieren. Das Futter ist frei von Gentechnik, Medikamenten, Wachstumsförderern. Das stärkt die Gesundheit der Tiere. Sollte doch mal eins krank werden, behandelt man bevorzugt mit Naturheilverfahren oder Homöopathie.
- Wertvolle Lebensmittel
Purer Genuss: Lebensmittel ganz ohne Zusatzstoffe – Pestizidrückstände, Spuren synthetischen Düngers, Wachstumshormone und Gentechnik kommen hier nicht auf den Tisch: Bioland-Bäuerinnen und -Bauern halten sich zu 100 % an die strengen Vorschriften, die für alle Mitglieder verbindlich vorgegeben werden. So kommen Sie in den Genuss des natürlichen Geschmacks und mehr wertvoller Inhaltsstoffe.
- Biologische Vielfalt
Artenreichtum: Der Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tierarten wird immer knapper. Bioland hat es sich zum Ziel gesetzt, hier gegenzusteuern. Beispielsweise durch Blütenstreifen, Streuobstwiesen, Nisthilfen. Insgesamt setzen Bioland-Bäuerinnen und -Bauern eine ganze Bandbreite an Maßnahmen um, die dazu beitragen, unsere Artenvielfalt zu schützen, Biodiversität im Anbau zu fördern und die Ökosysteme zu stabilisieren.
- Natürliche Lebensgrundlagen
Drei Dinge braucht der Mensch: Wasser, Boden, Luft! Alle Bio-Verbände haben sehr strikte Auflagen, um Luft, Wasser und Boden zu schützen. Verantwortungsvoll mit den natürlichen Ressourcen umzugehen ist erklärtes Ziel. Darunter fällt der Verzicht auf Pestizide, Hormone und synthetische Düngemittel. Nitratauswaschung ins Grundwasser ist Tabu. Angesagt ist dafür die Nutzung erneuerbarer Energien und das Pflanzen von Hecken, um Erosion zu verhindern und auch dadurch den Boden zu schützen.
- Lebenswerte Zukunft
Sichere Sache: Nichts weniger als die Zukunft der Landwirtschaft und damit die Versorgung der Gesellschaft steht hier im Fokus. Dazu ist neben dem bewussten und nachhaltigen Umgang mit der Natur und ihren Früchten auch die wirtschaftliche Sicherheit ein zentrales Element. Deswegen unterstützt Bioland seine Mitglieder in ihrer Unabhängigkeit, Entwicklung und Rentabilität. Daraus resultieren zum einen mehr Arbeitsplätze für die ländliche Region und zum anderen die Versorgung aller mit hochwertigen Lebensmitteln.
Häufige Fragen zum Thema Bioland-Siegel.
- Wer darf das Bioland-Siegel verwenden?
Das Bioland-Siegel tragen alle Mitglieder des Vereins, die sich als treibende Kraft für die Landwirtschaft der Zukunft sehen. Gut 10.000 Gleichgesinnte in Deutschland und Südtirol setzen sich innerhalb dieser Wertegemeinschaft konsequent dafür ein, wertvolle Bio-Erzeugnisse zu produzieren, zu verarbeiten und zu vertreiben. Mit dem Ziel: 100 % Bio für alle!
- Wer vergibt das Bioland-Siegel?
Der Verein selber. Betriebe, die sich als Bioland-Mitglied qualifizieren möchten und die entsprechende Kennzeichnung ihrer Produkte anstreben, durchlaufen eine Zertifizierung. Um erfolgreich zu sein, müssen sie alle Kriterien und Richtlinien erfüllen, die der Verein vorgibt. Eine unabhängige Kontrollstelle garantiert die Einhaltung.
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