Lebensmittelunverträglichkeit erkennen

Lebensmittelintoleranz und Allergie

Histaminintoleranz, Nussallergie, Zöliakie, Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz, Milcheiweißallergie, 14 Lebensmittelallergene usw.. Der Dschungel ist groß und die Liste der verschiedenen Formen von Lebensmittelintoleranzen und -allergien lang. Da ist es schwer den Durchblick zu bewahren. Hier gibt es einen kleinen Leitfaden, der Ihnen aus dem Dschungel hinaushelfen kann.

Holz-Arbeitsfläche mit Mehl, Eiern, Kakaopulver, Butter, Zucker und Milch.

Nahrungsmittelallergie – wenn das Immunsystem verrücktspielt

Bei einer Lebensmittelallergie reagiert das Immunsystem falsch auf bestimmte Inhaltsstoffe (häufig Eiweiße) der Mahlzeiten. Dabei reichen bereits kleinste Mengen des Allergens. Der Körper ordnet die zugeführten Stoffe als feindlich ein und reagiert dementsprechend direkt mit Abwehr. Er bildet Antikörper, was die die typischen allergischen Symptome einer Lebensmittelallergie hervorruft. 
Diese können unter Anderem Magen-Darm-Probleme, Hautreaktionen bis hin zu Auswirkungen auf Atmung sowie das Herz-Kreislauf-System sein und im schlimmsten Fall bewirkt die Allergie einen Anaphylaktischen Schock (eine lebensbedrohliche Extremreaktion des Immunsystems, bei der sowohl der Kreislauf versagen als auch die Atmung aussetzen kann).

 

Lebensmittelintoleranz – wenn der Stoffwechsel plötzlich nicht mehr funktioniert

Auch wenn die Symptome ähnlich sein können, die Reaktion des Körpers bei einer Unverträglichkeit unterscheidet sich stark von der einer Allergie. 
Die Ursache für eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist eine Stoffwechselstörung und meist liegt hier das Problem im Verdauungstrakt. Dem Körper fehlen wichtige Enzyme oder Transportstoffe, sodass er spezielle Lebensmittelinhaltsstoffe nicht richtig verarbeiten und aufnehmen kann. Die Folge sind Symptome verschiedenster Art. Hierzu zählen unter anderem: Magen-Darm-Probleme, Hautreaktionen, Beeinträchtigung der Atemwege, Kopfschmerzen und Müdigkeit.

 

Auftreten von Lebensmittelintoleranz und –allergie – ein paar harte Fakten

Hier zeigt sich ein weiterer Unterschied. Aktuell leiden ca. 3–4 % der deutschen Bevölkerung an einer Allergie (DGE). Diese tritt in der Regel bereits im Kindesalter auf und kann mit dem Alter abschwächen. Zwar kann sich die Allergie auch im höheren Alter entwickeln, dies ist jedoch sehr selten. 
Ca. 15–20 % der deutschen Bevölkerung sind laut DGE von einer Lebensmittelunverträglichkeit betroffen. Diese kann genetisch bestimmt sein, entwickelt sich jedoch häufig mit der Zeit erst aus.

Aber nun ist die Frage: Woher weiß ich überhaupt, ob ich an einer Allergie oder Intoleranz leide?

Die Diagnose ist gar nicht so einfach – diffuse Symptome machen es häufig schwer eine Allergie oder Unverträglichkeit dem richtigen Inhaltsstoff bzw. Lebensmittel zuzuordnen. Folgendes Vorgehen kann Ihnen bei der Identifikation helfen:

  1. Sie leiden häufig an einem oder mehreren der bereits beschriebenen Symptomen? Dann sollten Sie genauer hinsehen. Es hilft, ein kleines Tagebuch anzulegen. Halten Sie darin fest, was Sie gegessen haben und zu welchem Zeitpunkt Ihr Unwohlsein auftritt. Dadurch ist es Ihnen möglich, selbst eine potentielle Intoleranz oder Allergie abzugrenzen.
  2. Viele meiden Ihn gerne: den Weg zum Arzt. Für die Diagnose und weitere Behandlung kann er jedoch sehr wichtig sein. Der Arzt bestimmt mithilfe eines Blut-, Atem oder eines Hauttests die Allergie oder Intoleranz. Dieses Vorgehen bringt Ihnen ganz einfach Gewissheit.
  3. Sollten Sie unsicher sein, wie Sie mit Ihrer Diagnose umgehen sollen, ist der Weg zu einem Ernährungsberater sinnvoll. Der Experte kann Ihnen raten, welche Lebensmittel Sie meiden sollten und was vielleicht doch möglich ist.
  4. Die Diagnose einer Allergie bedingt in fast allen Fällen einen Verzicht auf das jeweilige Lebensmittel. Bei einer Intoleranz sollte während der Testphase zunächst ebenfalls auf den Inhaltsstoff verzichtet werden. In einigen Fällen ist nach der Ermittlung der Ursache eine geringe Dosis möglich, hier können Sie sich austesten. Dies sollten Sie aber unbedingt mit einem Arzt oder Ernährungsberater abstimmen!

kurz & knapp

Lebensmittelallergie > Störung des Immunsystems

Lebensmittelallergie Symptome > Magen-Darm-Probleme, Hautreaktionen, Auswirkungen auf Atmung sowie Herz-Kreislauf-System, im schlimmsten Fall: Anaphylaktischer Schock

Vorkommen > 3–4 % der deutschen Bevölkerung

 

Lebensmittelunverträglichkeit > Stoffwechselstörung

Lebensmittelunverträglichkeit Symptome > Magen-Darm-Probleme, Hautreaktionen, Beeinträchtigung der Atemwege, Kopfschmerzen, Müdigkeit

Vorkommen > 15–20 % der deutschen Bevölkerung

 

Was tun bei einem Verdacht?

  • beobachten Sie Ihren Körper
  • gehen Sie zum Arzt und lassen Sie eine genaue Diagnose erstellen
  • suchen Sie sich Hilfe bei einem Ernährungsberater, wenn Sie unsicher sind
  • Allergiker sollten generell auf den identifizierten Stoff verzichten. Bei einer Intoleranz können in bestimmten Fällen geringe Mengen möglich sein. Halten Sie jedoch unbedingt zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater!