Sommerfrüchte Beeren

Einfach riesig, die Kleinen

Sommerzeit ist Beerenzeit. Worauf man beim Kauf der leckeren Früchtchen achten sollte und warum die beliebteste Beere eigentlich gar keine ist.

Ob blau oder rot, groß oder klein: Beeren schmecken nicht nur herrlich süß und aromatisch, sie sind auch richtig vielseitig. Man kann sie frisch genießen, zu Konfitüre, Gelee oder Kompott verarbeiten, sie in Smoothies mixen, Kuchen mit ihnen belegen oder sie zum Veredeln von Salaten und würzigen Gerichten verwenden.

Erdbeeren sind die Lieblingsbeeren der Deutschen

Der Blick auf die Statistik zeigt, dass Erdbeeren mit Abstand der Deutschen Lieblingsbeeren sind. Im Durchschnitt 3,7 Kilo isst jeder von uns pro Jahr von den glänzenden roten Früchten. Gut die Hälfte davon wird auch hierzulande angebaut, der Rest wird importiert, insbesondere aus Spanien und im Winter aus Ägypten und Marokko.

Über 1.000 Erdbeersorten gibt es mittlerweile, sie unterscheiden sich in Farbe, Form, Größe und Geschmack. Darunter Sorten wie die „Weiße Ananas“ (cremig-helle Farbe), „Mieze Schindler“ (klein mit Waldbeerenaroma) oder „Korona“ (besonders süß). Ihr volles Aroma erreichen Erdbeeren, wenn sie, ohne weiße Spitze, voll rot ausgefärbt sind.

Erdbeeren sind ein Rosengewächs 

Doch genau genommen handelt es sich bei der Erdbeere um einen botanischen Etikettenschwindel. Denn trotz ihres Namens gehört die „Königin der Sommerfrüchte“ gar nicht zu den echten Beeren. Sie ist eine Sonderform der Nussfrucht und wie Apfel, Birne oder Pflaume ein Rosengewächs.

Ihre eigentlichen Früchte sind kleine gelbgrüne Nüsschen, die sich auf dem roten Fruchtboden aneinanderreihen. Auch Himbeeren und Brombeeren tragen ihre Namen eigentlich zu Unrecht. Sie sind ebenfalls keine echten Beeren, sondern zählen zu den Sammelsteinfrüchten. Johannis- oder Heidelbeeren dagegen heißen nicht nur so, sondern sind auch echte Beeren. Doch unabhängig von ihrer botanischen Einordnung gilt für alle Sommerfrüchtchen: Am besten werden sie frisch und aus der Region gekauft. Denn Beeren sind empfindlich und lange Transportwege schaden nicht nur ihrer Frische, sondern auch ihrer Form und Konsistenz.

Perfekt genießen und aufbewahren

Deswegen sollte man beim Kauf genau hinschauen: Sind die Beeren reif und frisch? Haben sie Druckschäden? Sind matschige Exemplare in der Schale oder hat sich am Boden Flüssigkeit gebildet, droht Schimmelgefahr. Auch die Lagerung ist entscheidend für die Frage, wie lange die Beeren sich zu Hause halten. Der untere Bereich des Kühlschranks ist ideal dafür geeignet, die Beeren sollten hier am besten neben- und nicht aufeinanderliegend in flachen Schalen aufbewahrt werden. Bitte nicht mit Folie abdecken, da sonst durch das ausgeschwitzte Wasser ebenfalls schneller Schimmel droht.

Haltbarkeit von Beeren

Grundsätzlich sind Himbeeren, Erdbeeren oder Brombeeren höchstens zwei bis drei Tage im Kühlschrank haltbar. Am besten sollten sie deshalb zügig genossen werden. Feste Beeren wie Heidelbeeren, Stachelbeeren oder Johannisbeeren sollten dagegen gekühlt mindestens eine Woche lecker bleiben.

Alle Beeren sollten immer vorsichtig gewaschen werden. Also das kleine Obst nicht direkt unter einen harten Wasserstrahl halten, der die empfindlichen Fruchthüllen zerstören kann. Stattdessen vorsichtig abbrausen oder im Wasserbad reinigen. Und: Beeren bitte erst kurz vor dem Verzehr waschen, da sie sonst ihre natürliche Schutzhülle verlieren und schneller schlecht werden können.

Beeren für die Haltbarkeit einfrieren

Wer die leckeren Früchtchen das ganze Jahr für „unentbeerlich“ hält, kann sie einfrieren, dafür eignen sich alle Arten gleichermaßen. Dazu die Beeren in einer flachen, offenen Schale ausbreiten und einfrieren und sie erst danach zur längeren Tiefkühllagerung in Dosen oder Tüten umpacken. So lässt sich verhindern, dass die Beeren zu festen Klumpen zusammenfrieren. So halten sie sich mehrere Monate. Noch länger geht das mit einer traditionellen Methode: Selbst eingekochte Beerenkonfitüre konserviert den Genuss des Sommers ein Jahr lang.

Beerenstarker Sommergenuss

Klein, aber oho: Beeren haben es ganz schön in sich und versüßen uns die Sommerzeit. Welcher Mini wann Saison hat und wozu schmeckt – der Schnellcheck:

Himbeeren:

Saison: Juni – September
Gesundheitliche Wirkung: Enthalten Vitamin C, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und sollen so das Immunsystem und den Schutz der Zellen unterstützen können. Lecker: in Konfitüre, in Quarkspeisen, Torten – auch in würzigen Gerichten, etwa mit Ziegenkäse

Heidelbeeren:

Saison: Juni – Oktober
Gesundheitliche Wirkung: Liefern reichlich Vitamin C und E, so kann das Immunsystem unterstützt werden. Die Ballaststoffe können gut für die Verdauung sein.
Lecker: in Quarkspeisen, Eis, Pfannkuchen, Muffins, aber auch im Risotto mit Garnelen oder im Nudelsalat mit Gorgonzola

Erdbeeren:

Saison: April – September
Gesundheitliche Wirkung: Punkten mit mehr Vitamin C als Orangen oder Zitronen, das kann das Immunsystem unterstützen.
Lecker: in Kuchen und Desserts, mit Mascarpone oder Schokolade, auch pikant im Salat mit Käse und Spargel

Preiselbeeren:

Saison: Juli – September
Gesundheitliche Wirkung: Haben viel Pantothensäure, ein B-Vitamin, das wichtig für den Energie- und Muskel-/Nervenstoffwechsel ist und am Auf-/Abbau von Kohlenhydraten und Fetten beteiligt ist.
Lecker: gekocht als Konfitüre, Kompott, Gelee oder Saft

Stachelbeeren:

Saison: Juli
Gesundheitliche Wirkung: Liefern primär Vitamin C, das die natürliche Funktion des Immunsystems unterstützt.
Lecker: als Grütze, mit Baiser, in Quarkspeisen, in Aufläufen und Crumbles, als Konfitüre mit würzigem Käse

Brombeeren:

Saison: Juni – Oktober
Gesundheitliche Wirkung: Reich an Pflanzenfarbstoffen, sollen antioxidativ wirken und freie Radikale unschädlich machen können. Das enthaltene Beta-Carotin kann die Sehkraft unterstützen.
Lecker: in süßen Desserts, Kuchen, als Gelee

Veganes Vanilleeis mit Beeren

ohne Milch, cremig - Zutaten für 4 Portionen

  • 400 g Soja Natur (pflanzenbasierte Joghurtalternative)
  • 200 ml Sojadrink (Vanille)
  • 3 El Zucker (feinkörnig)
  • 2 Tl Vanillezucker
  • 300 g Beeren (z. B. Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren)
  • 2 El Zitronensaft
  • 1 Tl Guarkernmehl
  • Außerdem: feines Sieb, Eismaschine
  1. Soja Natur, Sojadrink, Zucker, Vanillezucker aufschlagen, bis sich die Zuckerkristalle gelöst haben.
  2. Beeren waschen, trocknen. 100 g durchs Sieb pürieren, mit Zitronensaft unter Vanillecreme rühren, Guarkernmehl durch das Sieb nach und nach einrieseln lassen. Masse in die Eismaschine füllen, ca. 25 Min. cremig gefrieren lassen (Zeit variiert je nach Gerät – ist die Masse nicht fest genug, nochmals gefrieren lassen). Eis in Portionsschälchen füllen, mit übrigen Beeren (200 g) servieren.

Zubereitungszeit ca. 20 Min.
Gefrierzeit ca. 25 Min.

Von Bruntje Thielke