Stille – halten wir sie heute überhaupt noch aus? Ich bemerke bei mir selbst, wie oft ich in meinem Alltag einem Moment der Stille ausweiche. Schnell greife ich zum Smartphone, wenn ich beispielsweise irgendwo warten muss, und lasse mich immer wieder durch das Brummen meiner Uhr aus einem Moment der Besinnung herausreißen.
Es erfordert von mir einen festen Entschluss, die Meldungen meiner technischen Helfer abzustellen, das Telefon in der Tasche zu lassen und auch einmal Langeweile zuzulassen. Erst dann kann ich mich öffnen und erleben, wie sich in der Stille die Gedanken in mir entwickeln können.
Mit jedem weiteren Mal merke ich, wie der Verzicht darauf, immer erreichbar und informiert zu sein, meine inneren Kräfte stärkt und ich kein Funkloch mehr brauche, um zu mir selbst zu kommen. Aus der erwarteten Langeweile entstehen dann neue, kreative Ideen und Lösungen für anstehende Aufgaben.
Sicher haben Sie vergleichbare persönliche Erlebnisse aus dem eigenen Leben.
Gut gelingt es bei mir, wenn ich beim Laufen durch den Wald die Kopfhörer weglasse, dann haben sich viele Fragen, mit denen ich gestartet bin, nach 5 km gelöst.
Mit diesem Wunsch nach „Digital Detox“ bin ich nicht allein. Der Spaziergang als kleine digitale Auszeit ist inzwischen auf TikTok Trend – dort heißt es „Silent Walking“ und begeistert immer mehr User.
Ich wünsche uns im neuen Jahr freiwillige Momente für Stille und innere Stärke,
Thomas Gutberlet
Geschäftsführer tegut...
