
WARUM SIND URGETREIDE UND PSEUDOGETREIDE NACHHALTIG?
Getreide gehört seit Jahrtausenden zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln des Menschen. Die ursprünglichen Sorten wie Emmer, Einkorn, Ur-Gerste, -Roggen oder auch -Dinkel, haben in puncto Nachhaltigkeit die Nase vorn: Sie sind robust, witterungsresistent und gedeihen auch auf kargen, nährstoffarmen Böden. Deshalb benötigen sie kaum künstliche Dünge- und Pflanzenschutzmittel. In Deutschland gedeihen Urgetreide sehr gut und sind fast überall regional verfügbar.
Als sogenannte Pseudogetreide werden z. B. Amaranth, Buchweizen und Quinoa bezeichnet. In der Küche kommen sie wie echtes Getreide zur Verwendung – botanisch gehören sie eigentlich anderen Pflanzenfamilien an. In Deutschland werden Pseudogetreide bisweilen nur auf kleineren Flächen angebaut, deshalb werden sie häufig importiert. Beim Einkauf sollte man daher auf die Angaben auf der Verpackung achten: Herkunftsland, Bio- und Fairtrade-Siegel geben dabei Auskunft über Ursprung, Produktqualität, Anbaumethode und Arbeitsbedingungen der Lieferanten.
WARUM SIND URGETREIDE UND PSEUDOGETREIDE GUT FÜR DEN KÖRPER?
Urgetreidesorten haben gegenüber den Gezüchteten ernährungsphysiologische Vorteile: Sie enthalten viele Mineralien, Protein und Spurenelemente wie Zink und Eisen. Zink ist wichtig für den Knochenaufbau und für die Haut, Eisen spielt eine elementare Rolle für die Blutbildung.
Pseudogetreide weisen eine Besonderheit gegenüber „echtem“ Getreide auf: Sie enthalten kein Gluten (Getreideeiweiß) und eignen sich somit ideal für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Darüber hinaus bieten sie ein reiches Nährstoffangebot: Amaranth z. B. weist dreimal so viel Calcium wie herkömmliche Getreidesorten auf. Quinoa bietet reichlich pflanzliches Protein – ideal für eine vegane Ernährung. Buchweizen kann mit einem hohen Gehalt an Magnesium und Kalium punkten.

Buchweizen
...ist anspruchslos und kaum krankheitsanfällig, auf Pestizide kann somit weitgehend verzichtet werden. Da die Pflanzen eine lange Blühphase haben, ist Buchweizen insektenfreundlich, erhöht so die Biodiversität in der Agrarlandschaft und gehört deshalb zu den Future Foods. Buchweizen enthält Vitamin E, hat einen ausgewogenen Mineralstoff-Mix aus Magnesium, Kalium und Eisen.

Dinkel
...punktet durch seine günstige Nährstoffzusammensetzung und seine ökologischen Vorteile. Das Future Food ist relativ anspruchslos, braucht wenig Wasser, keinen zusätzlichen Dünger und trägt somit zum nachhaltigen Wirtschaften bei. Er liefert dem Körper wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente.

Emmer
...zählt zu den Future Foods, da er geringe Ansprüche an den Boden stellt und sich, dank der festen Hülle, die bei diesem Spelzgetreide die Körner fest umschließt, selbst vor Umwelteinflüssen und Krankheiten schützt. Er ist witterungsfest, braucht keine zusätzlichen Pflanzenschutzmittel und trägt zur Biodiversität, sprich zur Vielfalt der Getreidesorten bei. Emmer liefert dem Körper jede Menge Proteine, Magnesium und Zink.

Hafer
...kann praktisch überall in Deutschland angebaut werden und das Future Food punktet durch seine zahlreichen Aspekte der Nachhaltigkeit: Er ist sehr robust, braucht nur ein Minimum an Düngung und Pflanzenschutz. Insbesondere Sommerhafer trägt zur biologischen Vielfalt bei – er bietet Vögeln und kleinen Säugetieren Deckung. Hafer hat eine gute Nährstoffzusammensetzung, er enthält wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Eiweiß.

Quinoa
...ist ein Future Food, da es alle neun essentiellen Aminosäuren enthält und auf verschiedene Weisen zur Nachhaltigkeit beiträgt: Es benötigt wenig Wasser, kaum künstlichen Dünger und ist witterungsbeständig. Quinoa eignet sich hervorragend als Eiweißquelle, enthält Vitamine, Eisen, Magnesium und Calcium und gilt als echtes Superfood.

Ur-Gerste
...ist relativ anspruchslos und witterrungsresistent, gedeiht auch auf nährstoffarmen Böden und braucht kaum künstlichen Dünger – somit kann es zu den Future Foods gerechnet werden. Das Getreide ist reich an Nährstoffen, insbesondere enthält es Calcium, Eisen, Kalium und verschiedene Vitamine.

Ur-Roggen
...ist ein sehr genügsames, frostunempfindliches Getreide. Er benötigt keinen zusätzlichen künstlichen Dünger und kann dank seines kräftigen Wurzelsystems die Bodenqualität verbessern, was ihn als Future Food auszeichnet. Ur-Roggen enthält Nährstoffe, wie Kalium, Eisen, Zink, Magnesium und Eiweiß.