Wann kann man welches Gemüse anpflanzen?

Wann muss man welches Gemüse anpflanzen?

Ab in die Erde: Jetzt ist es an der Zeit, Gemüse an- und auszupflanzen. Diese Sorten wachsen auf Balkonen und in Gärten und sind auch für Laien geeignet.

Frisches Gemüse schmeckt schon ziemlich lecker. Frisches Gemüse, das auch noch aus dem eigenen Anbau stammt, schmeckt noch besser. Der Grund: Bei jedem Bissen spürt man die extra Portion Liebe, Zeit und Pflege, die in selbst gezogenen Tomaten, Radieschen & Co. steckt. Aber wie wird das Gemüse-Schlaraffenland auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten ein Erfolg? Und wann muss welches Gemüse ausgepflanzt werden? Hier liefern wir Ihnen ausführliche Antworten und Tipps und haben noch dazu eine übersichtliche Grafik zum Thema Gemüse anpflanzen vorbereitet.

Wann muss welches Gemüse unter die Erde? Unsere Infografik liefert einen Überblick

Damit Sie auf einen Blick sehen, wann welches Gemüse angepflanzt werden sollte, haben wir für Sie eine praktische Infografik erstellt. Sie zeigt nicht nur pflegeleichte Sorten für Pflanz-Anfänger, sie verrät auch, welche Monate für die Aussaat relevant sind.

Allgemeine Infos zum Aussäen – unsere Tipps für Einsteiger

Ob ein Beet im Garten, verschiedene Töpfe auf der Terrasse oder Blumenkübel auf dem Balkon – Gemüse können Sie überall anpflanzen – auch in der noch so kleinsten Ecke. Damit Sie für Ihre Mühe beim Gemüseanbau auch ordentlich entschädigt werden, haben wir für Sie ein paar Geling-Empfehlungen für den Anfang.

Ein guter Anhaltspunkt für den richtigen Zeitpunkt, um Ihr Gemüse anzubauen, sind die Eisheiligen, die Mitte Mai im Kalender zu finden sind. Denn dann darf auch frostempfindliches Gemüse ins Freie. Um selbst Gemüse anzubauen, brauchen Sie übrigens keinen riesigen Garten. Denn auch auf der Terrasse oder einem größeren Balkon finden beispielsweise Mini-Hochbeete Platz. Sie können aber auch Kisten und Kübel nutzen, um Ihr Gemüse zu pflanzen.

Wer es mit dem Gemüse aus der eigenen Anzucht eilig hat, der kann schon im Februar und März Gemüsesamen auf der Fensterbank vorziehen. Aber nicht vergessen, Saatgut und Keimlinge immer gut zu gießen.
Von Februar bis März lassen sich zum Beispiel Paprika und Chili gut vorziehen. Während Sie Chili von Mai bis Juni auspflanzen können, ist für Paprika Mitte Mai der perfekte Zeitpunkt. Was den Standort angeht mögen es beide sonnig und windgeschützt. Chili-Pflanzen brauchen viel Wasser, Paprika freuen sich über regelmäßigen Dünger.
Auch Tomaten können vorgezogen werden und das bestenfalls ab Ende März. Mitte Mai geht es dann auch für sie nach draußen, und zwar an einen wenig windigen Ort mit Sonne und Überdachung.
 

Wenn Sie gerade erst ins selbstgezogene Gemüse-Geschäft einsteigen, sollten Sie zu robusten und pflegeleichten Sorten greifen. Sie wachsen schnell und gedeihen auch unter nicht ganz so idealen Bedingungen. Heißt: Mit ihnen erleben Sie ein schnelles und vor allem unkompliziertes Erfolgserlebnis.
Zu diesen pflegeleichten Sorten zählen unter anderem Radieschen, Karotten, verschiedene Kräuter und auch Salate wie Kopfsalat, Feldsalat und Romanasalat. Gerade ohne große Erfahrungen sind das gute Einsteiger-Pflanzen. Und nach den ersten Ernte-Erfolgen können Sie sich dann die komplizierteren Sorten vornehmen.

Entscheidend für eine üppige Gemüseernte ist der richtige Standort. Weil die meisten Gemüsepflanzen es warm und sonnig mögen, sollten Töpfe, Kübel, Kisten oder Mini-Hochbeete einen Platz an der Sonne bekommen. Einige Sorten vertragen aber auch Halbschatten. Tomaten, Gurken oder Paprika sollten Sie vor Regen schützen. Falls Sie Ihren Tomaten keine Überdachung bieten können, sollten Sie sich für eine robuste Sorte entscheiden.

Wenn Sie ein Mini-Hochbett auf der Terrasse anlegen, gibt es spezielle Erde, die Sie verwenden können. Sie eignet sich für die verschiedensten Gemüsesorten und ist ideal für Ihren Einstieg in den Gemüseanbau. Pflanzen Sie Ihr Gemüse in Kübeln, sollten Sie auf eine besonders nährstoffreiche Erde achten. Denn sogenannte Starkzehrer wie Tomaten, Paprika, Zucchini oder Brokkoli brauchen eine extra Portion Nährstoffe. Ihr Pendant, die schwachzehrenden Pflanzen (z.B. Radieschen, Feldsalat, Erbsen) sind bescheidener und brauchen weniger Nährstoffe. Und dann gibt es noch die Mittelstarkzehrer zu denen Möhren, Kohlrabi oder Mangold gehören.

Extra-Tipp: Neben der passenden Erde braucht es auch eine Drainage – egal ob Mini-Hochbeet oder Kübel. Durch sie kann zu viel Gieß- oder Regenwasser gut ablaufen und es kann nicht zu Staunässe oder Wurzelfäulnis kommen.

Sind Sie beim Gemüse shoppen, werfen Sie unbedingt einen Blick auf das Etikett. Es verrät Ihnen nicht nur einiges über Standort und Erntezeit, sondern auch, wie groß die Pflanze wird. Entsprechend dieser Angaben sollten Sie Ihren Gemüseanbau planen.

Pflanzen Sie Ihr Gemüse in Kübel, müssen Sie außerdem bedenken, dass die Wurzeln sich nicht beliebig ausbreiten können. Also sollte der Topf groß genug sein. Ein Beispiel: Suchen Sie sich eine große Stab-Tomate aus, sollte Ihr Topf gut 20 Liter fassen. Bei Zucchini brauchen Sie einen Topf mit mindestens 40 Litern. Radieschen und Salate begnügen sich dagegen schon mit einem Balkonkasten.

Ein Mini-Hochbeet bietet sich für Gemüse an, das relativ klein bleibt wie Zwerg-Buschtomaten, Mini-Paprikapflanzen, Möhren oder Salate. Aber auch hier ist Abstand zwischen den Pflänzchen wichtig.

Übrigens: Auch Kräuter auf dem Balkon bescheren Ihnen eine wunderbare Ernte und sind eine Bereicherung für jede Küche.

Das ganze Jahr eigenes Gemüse ernten – so klappt's

Zu jeder Zeit frisches Gemüse aus dem eigenen Anbau – klingt herrlich. Es braucht gar nicht viel, um diesen Plan in die Tat umzusetzen. Es geht vor allem darum, nicht nur einmal im Frühjahr Gemüse auszusäen, sondern immer wieder übers Jahr verteilt. Einige Gemüsesorten können Sie nämlich mehrmals an- bzw. nachpflanzen und damit auch mehrmals ernten.

Kandidaten für eine regelmäßige Aussaat sind Wurzelgemüse wie Karotte, rote Bete, Radieschen und verschiedene Blattgemüse wie Salat, Spinat oder Mangold. Auch einige Kohl-Varianten lassen sich regelmäßig neu aussähen, unter anderem Rotkohl und Brokkoli.

Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Aubergine oder Kürbis werden nur einmalig ausgesät. Denn hier werden die Früchte geerntet und nicht – wie bei Karotten oder Radieschen – die ganze Pflanze.

Für einen Aussaatplan, der Sie das ganze Jahr über mit eigenem Gemüse versorgt, sind ein paar wenige Punkte entscheidend:

  • Wann kann das Gemüse angepflanzt werden
  • Wie lange dauert es, bis das Gemüse geerntet werden kann (so lange belegt es Platz)
  • Wie viel Gemüse wird gebraucht und muss entsprechend angebaut werden
  • Soll das Gemüse frisch gegessen oder auch haltbar gemacht und eingelagert werden

Für Blattgemüse gibt es eine grobe Faustregel: Sie säen alle vier bis sechs Wochen neu aus, wenn Sie regelmäßig frisches Grün auf dem Tisch haben möchten.

Aber Achtung: Je nach Sorte kann es dauern oder eben schnell gehen, bis das Gemüse erntereif ist. Daher lohnt sich immer ein Blick auf das Etikett.

"Gute Nachbarn“ von Gemüse

Wer es seinem Gemüse extra gut gehen lassen möchte, der pflanzt die richtigen Nachbarn. Hier ein paar Beispiele für ideale Nachbarschaft:

Bohnenkraut: Schützt Bohnen vor schwarzen Läusen

Dill: Hält Gurken gesund und wehrt Wurzelschädlinge von Möhren und Zwiebeln ab

Kamille: Stärkt die Abwehrkräfte ihrer Nachbarn und schützt dadurch vor Pilzkrankheiten

Kapuzinerkresse: Die Blüten ziehen Bienen an und helfen so bei der Bestäubung des Gemüses. Weitere Pflanzen, die Bienen anlocken, finden Sie in unserem Beitrag über die bienenfreundlichen Balkonpflanzen.

Pfefferminze: Unterdrückt Krautfäule bei Kartoffeln und Mehltau bei Kohl, Tomaten und Kopfsalat. Aber Vorsicht: Sie breitet sich schnell aus

Schnittlauch: Hält die Möhrenfliege fern und beugt Pilzerkrankungen vor

Aussaatenkalender: Wann wird welches Gemüse angepflanzt?

Bei manchem Gemüse wird zwischen frühen und späten Sorten unterschieden. Noch dazu gibt es für jedes Gemüse optimale Pflanz-Zeiträume, in denen es sich gut entwickelt. Einige Gemüsesorten dürfen schon ab März ausgesät werden. Wichtig ist nur, dass Sie die Witterung Ihrer eigenen Region berücksichtigen, damit es mit der ersten Ernte auch klappt.

Aussaatmonat März/April

Gemüsesorte Erntemonat
Erbsen Ab Juni
Zwiebeln August - September
Kohlrabi Juni- Oktober
Mairübchen Ab Mai
Pastinaken September - November
Petersilie ganzjährig
Radieschen April - Juni
Spinat April - Juni
Kopfsalat (z.B. Lollo Rosso, Rucola, ...) Ab Mai
Karotten Ab Mai

Aussaatmonat Juli/August

Gemüsesorte Erntemonat
Feldsalat         September - Dezember
Porree September - Dezember
Radieschen                                                        August - Oktober
Spinat September - Oktober

Aussaatmonat September

Gemüsesorte Erntemonat
Feldsalat ab März
Mangold Ab März
Ruccola Ab Oktober
Spinat Ab März
Winterknoblauch            Ab März

 

FAQ zum Thema: Wann welches Gemüse anpflanzen?

Klassiker wie Radieschen, Salate (Kopfsalat, Lollo Rosso, Rucola), aber auch Kohlrabi, Mairübchen und Spinat eignen sich gut, um sie möglichst früh im Jahr anzupflanzen.

Zu den Gemüsesorten, die im Herbst angepflanzt werden können, gehören unter anderem Grünkohl, Rosenkohl, Mangold, Feldsalat, Spinat und Rote Bete. Sie haben alle nichts gegen kältere Temperaturen und freuen sich über einen Platz im Beet, auf dem Balkon oder der Terrasse.

Weil einige Gemüsesorten kälteempfindlich sind, können sie ab Mitte Mai und damit nach den Eisheiligen angepflanzt werden. Wer mag, kann aber schon im Februar und März beginnen, Gemüsesamen auf einer sonnigen, warmen und windgeschützten Fensterbank mit spezieller Anzuchterde vorzuziehen.