Kompost richtig anlegen – mit einfacher Anleitung

Kompost richtig anlegen

Sie möchten in Ihrem Garten einen Kompost anlegen? Dann verraten wir Ihnen, welcher Standort sich am besten eignet, welche Küchenabfälle und sonstige Reste Sie verwerten können und – das Wichtigste – wie er optimal geschichtet wird.

Wer einen Kompost hat, der kann durch Abfälle aus der Küche und Reste aus dem Garten wertvollen, nährstoffhaltigen Humus schaffen und diese selbst gewonnene Erde wiederverwenden. Aber das ist nicht der einzige Vorteil, den ein Kompost mit sich bringt. Denn in einem Haushalt entsteht ungefähr 40 Prozent weniger Abfall, wenn bestimmte Reste statt in der Mülltonne auf dem Kompost landen.

Kompost richtig schichten

Damit ein Kompost funktioniert, also nährstoffreichen Humus produziert, kommt es auf die Schichtung an. Unsere Infografik gibt Ihnen schon mal einen ersten Überblick zu den einzelnen Lagen.

Weil das Schichten aber das A und O beim Kompostieren ist, schauen wir sie uns die einzelnen Lagen etwas genauer an.

Erste Kompostschicht

Die erste Schicht Ihres Komposts besteht aus grobem Material wie Ästen, Reisig und auch Heckenschnitt. Holzhäcksel und Baumschnitt dürfen ebenfalls untergemischt werden. Die Schicht sollte ungefähr zehn Zentimeter hoch sein. Dank einer solchen Basis kann Ihr Komposthaufen atmen, wird gut durchgelüftet und ist wasserdurchlässig.

Danach folgt eine dünne Erdschicht aus Kompost- oder Blumenerde, die fünf Zentimeter hoch aufgetragen wird. Auch Hornspäne oder Hühnermist können beigemengt werden. Diese Erdschicht sollte übrigens alle zehn Zentimeter wiederholt werden, denn sie schafft eine gute Umgebung für Regenwürmer und Mikroorganismen und beschleunigt die Kompostierung.

Zweite Kompostschicht

Die zweite Kompostschicht setzt sich aus Laub, möglichst klein geschnittenem Rasenschnitt und kleinen Zweigen zusammen. Weitere mögliche Zutaten: Rasensoden, Rollrasen oder Sägespäne. Sie sollte – wie bereits die erste Schicht – zehn Zentimeter hoch werden. Anschließend folgt wieder die fünf Zentimeter dicke Kompost- oder Blumenerde-Schicht.

Dritte Kompostschicht

In dieser Lage werden Sie Ihre Küchenabfälle und Gartenreste los. Denn sie bilden die nächste, zehn Zentimeter hohe Schicht. Kaffeesatz, Eierschalen, Obst- und Gemüseabfälle sind jetzt erwünscht.

Letzte Schicht

Damit der Kompost nicht so schnell austrocknet, sollte die letzte Schicht mit Abfällen abgedeckt werden. Das funktioniert gut mit Stroh, Laub oder Grasschnitt. Sie können aber auch zu einer schwarzen MulchfoIie greifen. Ist der Kompost wiederum zu feucht, hilft ein Vlies.

Gut zu wissen: 

  • Generell ist eine Vielfalt an Material wichtig.
  • Schichten, die höher als 20 Zentimeter sind, verhindern eher den Prozess des Kompostierens.
  • Das Laub von Bäumen wie Eiche, Kastanie und Walnuss verrottet nur sehr langsam. Daher sollten Sie keine größeren Mengen davon auf den Kompost werfen.
  • Wenn viel Rasenschnitt anfällt, macht es Sinn, ihn ein paar Tage trocknen zu lassen. Damit vermeiden Sie zu viel Feuchtigkeit.

Kompost richtig anlegen: Die 3 wichtigsten Tipps

Der ideale Platz für Ihren Kompost

Was den richtigen Standort für einen Kompost angeht, müssen einige Punkte beachtet werden. Damit weder Sie noch Ihre Nachbarn irgendwelche ungewollten Gerüche abbekommen, ist es schon mal wichtig, dass Ihr Kompost sowohl zum Nachbargrundstück als auch zu Ihrem Haus einen gewissen Abstand hat. Hecken und Bäume können gut als Sicht- und Windschutz eingesetzt werden. Gleichzeitig sind schattige und windgeschützte Standort optimal, damit Küchen- und Gartenabfälle schnell verrotten.

Achten Sie darauf, dass Ihr Kompost genug Luft abbekommt und nicht mit zu dichten Wänden umschlossen wird. Wählen Sie einen Platz im Halbschatten, mit lockerem, offenem Boden. Denn so können nützliche Lebewesen in den entstandenen Haufen einziehen. Unerwünschte Nagetiere lassen sich durch Hasendraht fernhalten.

Nach ungefähr drei Monaten ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um den Kompost mit seinen halb verrotteten Abfällen umzusetzen. Das kann passieren, indem sie denselben Behälter umschichten oder einen zweiten hernehmen und Ihren Kompost umfüllen. Durch das Umsetzen wird der Komposthaufen gut durchlüftet und er wird deutlich kleiner. Nach weiteren sieben Monaten erreicht der umgesetzte Kompost sein Reifestadium. Heißt: Die meisten Materialien sind jetzt gut zersetzt und der entstandene, dunkle Humus riecht nach Waldboden.

Der optimale Kompostbehälter

In jedem Garten, egal wie groß oder klein er ist, findet sich ein geeigneter Platz und vor allem auch eine geeignete Form für die Kompostierung. Je nachdem welche Mengen Sie kompostieren möchten, sollten Sie sich für eine entsprechende Variante eines Kompostbehälters entscheiden. Unter anderem haben Sie die Wahl zwischen diesen Möglichkeiten:

Kompostmiete

Wenn Sie viel Platz haben, ist die Kompostmiete für Sie die beste Lösung. Der Grund ist ganz einfach: Die Miete ist leicht aufzuschichten und gleichzeitig ist das Umsetzen des Komposts sehr bequem. Sie wird in einer dreieckigen Form aufgesetzt, wobei die Länge je nach Platz und Vorstellung erweitert werden kann. Damit Ihre Kompostmiete nicht austrocknet ist es sinnvoll – wie weiter oben schon beschrieben – wenn Sie sie mit Stroh und Rasenschnitt abdecken. Noch dazu verhindert so eine Schicht, dass Tiere sich an den Abfällen zu schaffen machen und das Kompostmaterial verteilen.

Lattenkomposter

Lattenkomposter bestehen normalerweise aus zusammengesteckten, naturbelassenen Holzlatten. Deshalb können sie flexibel hoch zusammengebaut werden. Klarer Vorteil dieser Variante: Wasser- und Luftaustausch funktioniert hier wunderbar und quasi von allein. Wenn Sie dann noch einen Lattenkomposter kaufen, dessen Bretter ausgetauscht werden können, haben Sie alles richtig gemacht. Denn so können Sie morsch gewordene Latten tauschen und fertigen Kompost leicht rausnehmen. Haben Sie eventuell Platz für einen zweiten Behälter, können Sie Ihren Haufen leicht umsetzen und fertigen Kompost gut lagern. Extra Plus: Durch das natürliche Holzmaterial sieht er auch noch schön aus.

Kompost aus Drahtgitter

Auch diese Art der Kompostierung gewährleistet einen guten Austausch von Luft und Wasser und braucht – je nachdem für welche Größe Sie sich entscheiden – wenig Platz. Der Draht ist außerdem lange haltbar. Setzen Sie den Kompost um, können Sie das Drahtgitter gut auseinanderbauen. Gleichzeitig können Sie den Draht als Sieb benutzen.

Schnellkomposter

Ein Schnellkomposter besteht aus Kunststoff und ist vor allem eins: platzsparend. Haben Sie also zum Beispiel einen kleinen Vorgarten in der Stadt oder einen überschaubaren Reihenhausgarten, bietet sich dieses Modell an. Noch dazu kommen Mäuse, Ratten, Katzen und Vögel nicht so leicht an die Abfälle. Trotz Belüftungseinrichtungen kann im Schnellkomposter viel Feuchtigkeit entstehen, so dass Abfälle schneller faulen als bei anderen Kompostierungsformen. Wenn Sie dann noch viele nasse Küchenabfälle hineinwerfen, sollten sie mit trockenen Gartenabfällen wie Ästen oder Strauchschnitt für Ausgleich sorgen.

Egal für welche Art der Kompostierung Sie sich entscheiden – ein Kompost unterstützt die Kreislaufwirtschaft und führt Abfälle wieder in die Natur zurück.

Der Untergrund für Ihren Kompost

Entscheidend ist, dass Ihr Kompost direkten Kontakt zur Erde hat und niemals auf Beton oder anderen versiegelten Flächen angelegt wird. Denn nur dann finden zersetzende Mikroorganismen und Regenwürmer ihren Weg in den Haufen. Falls Ihr Boden sehr schwer ist, nehmen Sie etwas Erde weg und ersetzen sie mit einer ungefähr 20 Zentimeter dicken Schicht aus Sand. Auf diese Weise verhindern Sie Staunässe.

Was gehört auf den Kompost – und was besser nicht

Gartenabfälle sind grundsätzliche alle geeignet, um auf dem Kompost entsorgt zu werden. Aber ein paar wenige Ausnahmen gibt es doch. Pflanzen mit Pilzkrankheiten zum Beispiel sind im Biomüll besser aufgehoben. Pflanzen mit Mehltau, also weniger aggressivem Pilzbefall, dürfen Sie dagegen auf den Kompost werfen, weil die hohen Temperaturen die Sporen abtöten. Damit Sie wissen, wo was hingehört, hier eine Übersicht, was auf den Kompost darf und was nicht.

Das darf auf den Kompost

  • Eierschalen
  • Gemüse- und Obstreste- und Schalen
  • Kaffeesatz
  • alte Erde
  • Blumen
  • Pflanzen
  • trockener Rasenschnitt
  • Laub
  • Teeblätter
  • Sägemehl (von unbehandeltem Holz)
  • Baumschnitt

Das darf nicht auf den Kompost

  • Essensreste
  • behandeltes Holz
  • Brot
  • Metall
  • Glas
  • Leder
  • Katzenstreu
  • beschichtetes Papier
  • Asche von Briketts
  • Staubsaugerbeutel
  • Medikamentenreste
  • Wurzelunkraut, Unkrautsamen
  • Milch
  • Öl

Das darf in geringen Mengen auf den Kompost

  • Holzstreu
  • Nasser Rasenschnitt
  • Papier
  • Federn, Haare
  • unbehandelte Zitrusfrüchte
  • Nussschalen

Statt auf dem Kompost oder in der Biotonne entsorgt zu werden können Sie Lebensmittelreste wunderbar mit kreativen Rezepten in der Küche verwerten.

Stichwort Zero Food Waste: Hier lesen Sie, wie Sie unnötige Küchenabfälle direkt vermeiden.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Kompost

1. Was kommt zuerst auf den Kompost?
Kompost wird Schicht für Schicht angelegt. Den Anfang macht eine ungefähr zehn Zentimeter hohe Schicht aus größeren Ästen, Reisig und Heckenschnitt. Diese Lage ist wichtig, damit ein Kompost genug Luft bekommt und wasserdurchlässig ist.
2. In welcher Jahreszeit legt man einen Kompost an?
Eigentlich eignet sich jede Jahreszeit, um einen Kompost anzulegen, vor allem, wenn Sie genug Material gesammelt haben. Weil im Sommer und im Herbst meistens mehr Küchen- und Gartenabfälle anfallen, bietet sich diese Zeit des Jahres besonders an. Außerdem braucht ein Kompost im Winter etwas länger, um zu reifen, als im Sommer.
3. Wie lange dauert es, bis auf einem Kompost Erde entsteht?
Wie lange es dauert, bis Erde entsteht hängt von verschiedenen Faktoren. Allerdings gibt es immer drei Entwicklungsphasen – Abbauphase, Umbauphase und Aufbau- und Abkühlungsphase. Nach diesen drei Phasen, innerhalb von ungefähr sechs bis zwölf Monaten, entsteht ein gut gereifter Kompost.
 

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