Käpt'n Blaubeer

Seit 28 Jahren sind Bio-Heidelbeeren die Passion von Johannes Burchard im niedersächsischen Adelheidsdorf. Sie werden nach strengsten Öko-Richtlinien angebaut, von Hand geerntet und weiterverarbeitet. Das Geheimnis der süßesten Früchte kennt der Mann natürlich auch.

tegut... Lieferant Johannes Burchard in Heidelbeersträucher
„Ich wirtschafte ökologisch, weil ich überzeugt bin, dass es für mich und unsere Umwelt besser ist. Mir liegt nachhaltiges Wachstum weltweit am Herzen“, sagt Johannes Burchard | Foto: Achim Multhaupt

Der Weg zum Hof von Johannes Burchard am Südrand der Lüneburger Heide führt auch kurz über den Kurfürstendamm. Einen lustigen Spruch zu dem Straßennamen hätte er schon von einigen Gästen zu hören bekommen, sagt der 66-Jährige zur Begrüßung und lächelt nachsichtig.

Der Ku’damm in Adelheidsdorf bei Celle ist ein enges Sträßchen entlang eines der vielen Entwässerungskanäle, die der Torfabbau einst in die Landschaft geritzt hat. Der moorige Boden hier ist genau die richtige Grundlage für Burchards berufliche Passion: den Anbau von Heidelbeeren in Bio-Qualität.

Die Beeren eines Strauches reifen zu unterschiedlichen Zeiten, weshalb sie zwischen Juni und September fast durchgängig geerntet werden können | Foto: Achim Multhaupt

Eine der strengen Vorgaben in der ökologischen Landwirtschaft sei ja, dass keine Mittel wie etwa Substrat eingesetzt werden dürfen, sagt der Landwirt. Also hat er sich zu Verbündeten gemacht, was hier üppig wächst: „Das Gras um die Heidelbeersträucher herum eignet sich hervorragend als Mulchmaterial.“ Der Klee wiederum, den Burchard sogar extra kultiviert, bringt Stickstoff in die Erde ein. „Die Heidelbeeren lieben den nährstoffreichen Boden“, sagt Johannes Burchard.

Sohn Linus kümmert sich um die Schweine

Auf den 70 Hektar Land seiner Hofstelle hält Johannes Burchard auch Schweine. Um diesen Bereich kümmert sich hauptsächlich Sohn Linus. Der 29-Jährige ist staatlich geprüfter Betriebsleiter – und der einzige der fünf Söhne der Burchards, der die Leidenschaft des Vaters für die Landwirtschaft teilt. Für ihre Tiere bauen sie Körnermais sowie Futtergetreide in Bio- Qualität an.

Sohn Linus Burchard kümmert sich um die Schafe, Hühner und Schweine, die auch zur Landwirtschaft gehören | Foto: Achim Multhaupt

Dass Johannes Burchard einmal einen Öko-Hof führen würde, war nicht unbedingt vorbestimmt. Trotz seiner Herkunft: Die Eltern kamen aus Ostpreußen nach Adelheidsdorf und erwarben den Hof mit etwas Land drumherum, da war Burchard zwei Jahre alt. Doch gelernt hat er dann Industriemeister für Metall.

Greifen Sie zu kleinen Beeren!

Anfang der Neunzigerjahre übernahm Johannes Burchard den Hof. Landwirtschaft hieß für ihn „learning by doing“. Auch wenn er nach dem Ende seiner Lehre viel Energie in eine weitere Ausbildung zum Agronom investierte: „Ich habe in Nachtschicht gearbeitet, um tagsüber in der Schule für die Prüfung zum Landwirt büffeln zu können.“ Weil seine spätere Frau den entsprechenden Abschluss schon hatte, brach Burchard seine Zusatzausbildung ab und konzentrierte sich auf die Weiterentwicklung des Hofes.

Heidelbeeren auf Förderband
Gemächlich Richtung Körbchen: An einem kleinen Förderband sitzen ein paar Helferinnen und Helfer und kontrollieren die frisch geernteten Heidelbeeren, ehe sie für den Lebensmitteleinzelhandel in Schalen gefüllt werden | Foto: Achim Multhaupt

Der Öko-Anbauverbands Gäa e.V.

Die frischgebackenen Landwirte waren von Anfang an überzeugt: „Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gehören nicht in unsere Lebensmittel!“ Schon 1994 stellten sie die Bewirtschaftung auf die Richtlinien des Öko-Anbauverbands Gäa e.V. um, die strenger sind als die EU-Bio-Verordnungen.

Dem Arbeiten und Wirken von Gäa liegt der Gedanke zugrunde, die Vielfalt von „Urmutter Erde“ zu schützen. Seit 2016 kooperiert Gäa mit dem bekannteren Bioland, dem größten ökologischen Anbauverband in Deutschland. „Ich wirtschafte ökologisch, weil ich überzeugt bin, dass es für mich und unsere Umwelt besser ist. Mir liegt nachhaltiges Wachstum am Herzen“, sagt Johannes Burchard, der als Anbauberater für Bio-Heidelbeeren tätig ist.

Erntezeit der Bio-Heidelbeeren Juli bis September

Die Sträucher mit den Bio-Heidelbeeren wachsen auf knapp neun Hektar seines Landes. Die Fläche reicht, um in der Erntezeit von Juli bis September täglich zwei bis drei Tonnen von den mehr als schulterhohen Pflanzen pflücken zu können. Weil die Ernte reine Handarbeit ist, braucht es dafür über Wochen 60 bis 80 Mitarbeitende. Viele von ihnen kommen inzwischen seit 20 Jahren und mehr während der Erntezeit regelmäßig auf den Hof in Adelheidsdorf, wie Vorarbeiter Henryk oder Christof aus Polen. 

Heidelbeeren in gelben Kisten
Heidelbeeren satt: Zwischen Juli und September werden täglich zwei bis drei Tonnen der blau-violetten Früchte geerntet | Achim Multhaupt

Johannes Burchard kennt längst deren Familiengeschichten. „Von einigen kommen mittlerweile sogar die Kinder oder die Enkel zur Erntezeit zu uns auf den Hof", sagt er. Nicht nur für Johannes Burchard, auch für die lang gedienten Mitarbeitenden stellt die neue Werkshalle einen Meilenstein dar: 500 Quadratmeter groß, neun Meter hoch, mit mehreren Kühlräumen ausgestattet, vor zwei Jahren auf dem Hofgelände errichtet. Die Höhe hilft, den Energieaufwand für die Kühlung zu reduzieren. Heidelbeeren brauchen vier bis fünf Grad, um bei der Weiterverarbeitung möglichst frisch zu bleiben.

Einkaufs-Tipp für Heidelbeeren: Kleine sind süßer

An einem kleinen Förderband sitzen ein paar der Helferinnen und Helfer und füllen die blauen Früchte in Schalen für den Lebensmitteleinzelhandel. Die Behältnisse sind biologisch abbaubar, die verwendete Schutzfolie drumherum besteht aus dünner Maisstärke statt aus Plastik. Trotz Modernisierung: Die Weiterverarbeitung der frischen Heidelbeersorten Bluray, Herma oder Patriot geschieht wie das Pflücken weiterhin per Hand, zugunsten der Qualität.

Die Sträucher mit den Bio-Heidelbeeren wachsen auf knapp neun Hektar. 60 bis 80 Erntehelferinnen und -helfer arbeiten in der Hochsaison auf dem Hof | Foto: Achim Multhaupt

Johannes Burchard gerät immer wieder ins Schwärmen, wenn er von seinen Öko-Heidelbeeren spricht. „Viele neue Sorten am Markt sind auf Größe und lange Haltbarkeit gezüchtet – zulasten des Geschmacks.“ Sein Tipp für Käuferinnen und Käufer: „Ich würde immer zu kleinen Heidelbeeren greifen. Die sind viel süßer.“ Bio-Heidelbeeren von Johannes Burchard bei tegut… Heidelbeeren vom Heidelbeerspezialisten: Sie erhalten die süßen Biolandzertifizierten Früchte unserer Marke tegut… Bio in der plastikfreien 125- und 250-Gramm-Schale. Bereits seit 1996 beziehen wir vom Bio-Hof Burchard unsere Heidelbeeren.

Bio-Heidelbeeren von Johannes Burchard bei tegut…

Heidelbeeren vom Heidelbeerspezialisten: Sie erhalten die süßen Biolandzertifizierten Früchte unserer Marke tegut… Bio in der plastikfreien 125- und 250-Gramm-Schale. Bereits seit 1996 beziehen wir vom Bio-Hof Burchard unsere Heidelbeeren.

Von Christian Sobiella