Nachhaltig grillen

So gelingt umweltfreundliches Grillen – 7 einfache Tipps

Mehr Nachhaltigkeit auch beim BBQ. Von Grillkohle über Anzünder bis leckeren Grillrezepten.

Nachhaltig grillen Grill mit Fleisch und Gemuese sowie Hand mit Grillzange

Wir sind Grillmeister in Europa! Keine andere Nation grillt so gerne wie wir. Besonders wenn die Tage wärmer und länger werden, zieht es uns vor die Tür, in den Garten, den Park oder auf die Terrasse zum Grillen. Die beste Ökobilanz hat ein herkömmliches Barbecue allerdings nicht. Wie gut, dass sich immer mehr Grillfans fürs nachhaltigere Brutzeln interessieren, um Umwelt und Klima zu schonen. Wie das geht? Ganz einfach! Mit ein paar kleinen Tricks und tollen Alternativen wird die nächste Grillparty schon viel nachhaltiger!

Apropos: Unsere tegut… Kochwerkstatt hat viele leckere Grillrezepte für Sie verfeinert und erfunden – dabei lohnt sich besonders ein Blick auf die vegetarischen und veganen Alternativen, die einfach besser für die Umwelt sind. An die Grillzange, fertig, los!

7 Tipps für nachhaltiges Grillen

Bratwürstchen, Grillkäse, Dorade frisch vom Grill. Schon beim Grillduft läuft einem das Wasser im Munde zusammen, oder? Mit unseren Tipps erfahren Sie, wie Sie beim Grillen die Umwelt weniger belasten und den CO2 Ausstoß reduzieren können. Ganz nach dem Motto: Grillen, aber nachhaltig!

Holzkohle, Gas oder Elektro – was ist am Nachhaltigsten?
Den richtigen Grill wählen: Holzkohlegrill, Gasgrill oder doch lieber einen Elektrogrill? Diese Entscheidung fällt irgendwann an. Für die Umweltbilanz eines BBQ scheint die Art des Grillens deutlich weniger entscheidend zu sein als das Grillgut selbst. Eine Ökobilanzstudie des TÜV Rheinland ergab: Wird der gesamte Lebenszyklus betrachtet, ähneln sich die CO2-Emissionen der verschiedenen Grilltypen. Es gibt also keinen großartigen Unterschied. Relevant ist das, was auf dem Grill liegt: Steak und Würstchen oder Grilltomate und Gemüse-Schaschlik? Letzteres sorgt beim Grillen für weniger CO2 Ausstoß und eine bessere Ökobilanz. 

Ganz klar: 
Vermeiden Sie Einweggrills! Die günstigen Wegwerfgrills aus Alu, die man im Supermarkt, an der Tankstelle oder im Baumarkt kaufen kann, schneiden in der Umweltbilanz am schlechtesten ab. Zudem sind sie durch den einmaligen Gebrauch pure Rohstoffverschwendung.
Nachhaltige Grillkohle verwenden
Achten Sie beim Kauf der Grillkohle auf die Siegel „FSC“ oder „PEFC“. Denn laut dem WWF stammt rund die Hälfte der Grillkohle in der EU aus illegaler Waldrodung. Holzkohle aus legaler, sozial und ökologisch verantwortungsvoller Waldwirtschaft erkennen Sie zum Beispiel an dem FSC-Label oder der PEFC-Zertifizierung. Finger weg von Altholz, Nadelbaumzweigen und Papier: Beim Verbrennen können krebserregende Stoffe freigesetzt werden! 

Tipp: Kennen Sie schon Olivenkerne, Weinreben, Kokosnuss-Schalen oder Maisspindeln als nachhaltige Alternative zur Holzkohle? Als landwirtschaftliche Abfallprodukte schonen sie Ressourcen und sparen CO2 bei der Produktion.
Mit einem natürlichen Anzünder umweltfreundlich grillen
Chemische Grillanzünder riechen nicht nur schlecht, sie enthalten auch viele chemische Stoffe. Experimente mit Brandbeschleunigern sorgen immer wieder für zahlreiche Unfälle – besser nicht! Statt zu chemischen Anzündern oder Benzin greifen Sie lieber zu einem ganz normalen Kaminanzünder. Dieser basiert auf nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise in Wachs getränkten Holzfasern und er wird meist ohne chemische oder synthetische Zusatzstoffe hergestellt. Besser für Gesundheit und Umwelt.

Tipp: Erst wenn der Grillanzünder abgebrannt ist, darf das Grillgut auf den Rost. 
Das Grillgut – die größte Stellschraube in Sachen nachhaltig grillen
Nahezu 95% der CO2-Bilanz eines Grillabends entfallen auf das, was auf dem Rost liegt – sagt eine TÜV-Studie. Günstige Steaks von Rindern aus Südamerika beispielsweise haben eine richtig schlechte Ökobilanz – wen wundert’s bei diesen weiten Transportwegen und der Massentierhaltung. Wer zu qualitativ hochwertigem Fleisch und regionalen Lebensmitteln greift, kann nachhaltig punkten. Zum Beispiel bei Fleisch von Höfen, die auf das Tierwohl achten – zu finden bei unseren Marken tegut… Bio oder tegut… Landprimus. Es schmeckt auch einfach besser und ist ein guter Beitrag für eine nachhaltige Ernährung.

Tipp: Viele leckere vegetarische und vegane Grillrezepte mit saisonalem Gemüse sorgen für einen noch kleineren CO2-Fußabdruck. Ein guter Grund, weniger Fleisch zu essen, oder? Das Ganze fängt schon im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt an: nachhaltig einkaufen.
Beim Zubereiten auf Aluminium und Co verzichten
Vor allem Gemüse wird gern in Aluminiumschalen oder Kartoffeln in Alufolie gegrillt. Aber: Für deren Herstellung ist ein großer Energieaufwand notwendig, das Recycling ist bei starker Verschmutzung schwierig und bei der Zubereitung salz- und säurehaltiger Lebensmittel wird Aluminium gelöst.

Tipps: Platzieren Sie das Grillgut direkt auf dem Rost. Nachhaltige Lösungen sind beispielsweise wiederverwendbare Gusspfannen oder Auflaufformen für Glut und Rost, Schalen aus hitzebeständigem Porzellan oder dünne Schiefersteinplatten, auf die Sie das Gemüse legen können.
Grillen im Park? Besser mit Mehrweg-Geschirr
Grillen im Park oder in der Grillhütte ist eine feine Sache. Hinterlassen Sie den Grillplatz stets so, wie Sie ihn gerne vorfinden möchten: ohne Müll! Plastik ist natürlich nicht besonders nachhaltig. Soll es dennoch Einweg sein, gibt es heute einige Alternativen aus nachwachsenden und biologisch abbaubaren Rohstoffen, zum Beispiel den Tellerersatz aus gepressten Palmenblättern. Einweg-Plastik ist seit Juli 2021 EU-weit verboten! Beim wiederverwertbaren Mehrweg-Plastikgeschirr sollten Sie darauf achten, dass es aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) hergestellt ist – ohne schädliche Weichmacher.

Tipp: Verpackungsmüll vermeiden! Und am umweltfreundlichsten ist es immer noch, wenn jeder eigene Teller, Becher und eigenes Besteck mitbringt. Das reduziert den Plastikmüll enorm.
Aufräumen, nachhaltig entsorgen und putzen
Jede schöne Grillparty ist irgendwann vorbei. Damit Sie nicht zu lange mit dem Putzen beschäftigt sind, am besten vor dem Grillen den Rost einfetten, dann brennt nichts an. Marinaden stets gut abtropfen lassen. Und nach dem Grillen den ausgekühlten Rost über Nacht in nasses Zeitungspapier wickeln, dann lässt er sich leichter reinigen. Beim Entsorgen ist die richtige Mülltrennung wichtig: Stark verschmutzte Alufolie gehört nicht in den gelben Sack, sondern in die Restmülltonne.

Tipp: Die ausgekühlte Asche kann im Restmüll oder im Komposthaufen entsorgt werden, sie funktioniert aber auch wunderbar als Scheuerpulver für den Rost.

Grillrezepte aus unserer tegut... Kochwerkstatt

Auf dem Bild sind zwei marinierte Schweinekotletts zu sehen.

Was darf auf keiner gelungenen Grillparty fehlen? Neben netten Menschen natürlich das, was auf dem Grillrost landet: Je nach Vorliebe Fleisch oder Fisch, aber auch Gemüse, Salate, Soßen, Dips sowie fruchtige Durstlöscher gehören dazu. Jetzt noch Brot, Kräuterbutter und Grillmarinaden – ein Fest! Auf geht’s: Entdecken Sie unsere leckeren Grillrezepte sowie viele Tipps und Tricks bei der Zubereitung.

Grillrezepte für alle!

Nachhaltige Grillkohle – auf Prüfzeichen und Siegel achten

Das Bild zeigt glühende Grillkohle, ein Symbolbild für nachhaltiges Grillen!

Das DIN-Prüfzeichen DIN EN 1860-2 verspricht weniger Giftstoffe und einen Mindeststandard bei Qualität und Umweltbelastung. Diese Grillkohle darf keine Rückstände von Holzschutzmitteln, Lacken oder sonstigen Fremdstoffen enthalten. Vertrauen Sie nicht auf Aussagen wie „kein Tropenholz“, „Naturprodukt“, „natürlicher Herkunft“ oder „aus bewirtschafteten Forstbeständen“.

Grillen ohne Fleisch

Das Bild zeigt vegane Tampeh-Spieße mit Dip.

Veganes oder vegetarisches Grillen? Langweilig? Von wegen! Ob als Alternative zu Fisch oder Fleisch oder die pure Lust auf Grillgemüse: Unsere tegut... Kochwerkstatt hat für Sie die besten Veggie-Ideen für den Grill zusammengestellt. Ob vegan grillen mit Tofu oder Seitan oder der Veggie-Burger mit leckerem Käse ... lassen Sie sich inspirieren.

FAZIT: NACHHALTIG GRILLEN KANN GELINGEN!

Wer beim nächsten Grillabend ein paar Dinge beherzigt, kann mit gutem Gewissen brutzeln. Für klimafreundliches Grillen sollte man vor allem die Menge an Steaks reduzieren, die auf dem Grill landen. Denn zu den größten Klimasündern in Sachen CO2 gehört Rindfleisch aus Südamerika. Warum also nicht auch mal vegetarisch grillen? Denn was für die Ernährung insgesamt gut ist, gilt auch beim Grillen: weniger Fleisch, mehr Gemüse, mehr Bio, möglichst regional und saisonal. Eine Alternative ist Fleisch von bäuerlichen Kleinbetrieben aus der Region, bei denen Qualität und Tierwohl im Vordergrund stehen und die in anerkannten Anbauverbänden organisiert sind. Zudem: Geflügel- und Schweinefleisch belastet das Klima weniger als Rindfleisch. 

Apropos regional: Gemüse ist auch gegrillt ein Genuss. Probieren Sie es einfach aus. Gemüsespieße, gefüllte Tomaten, Maiskolben oder Zucchini-Scheiben sind bei Weitem die umweltfreundlichere Wahl. Auch vegetarische oder vegane Fleischersatzprodukte sind gut für die Ökobilanz am Grill. Sie werden sehen: Bewusstes Einkaufen und Genießen nutzt allen – besonders der Umwelt.

Übrigens: Nachhaltigkeit ist für tegut... kein Trend, dem wir einfach folgen. Schon seit über 70 Jahren liegt uns nachhaltiges Handeln und Verantwortung für Mensch und Natur am Herzen. 

Häufige Fragen zum Thema nachhaltig grillen

Wie umweltfreundlich ist Grillen?
Grillen ist weder klimaneutral noch schont es besonders die Ressourcen. Entscheidend ist das, was auf dem Grill liegt. Rindfleisch von weit her ist dabei der größte Klimasünder. Auch bei der Wahl der richtigen Grillkohle und des Grillanzünders gibt es Potenzial in Sachen Umweltfreundlichkeit.
Ist ein Gasgrill nachhaltig?
Nicht unbedingt. Denn auch ein Gasgrill verbrennt fossile Rohstoffe und ist somit nicht besonders nachhaltig. Doch die Umweltbelastung fällt im Vergleich zur Holzkohle niedriger aus – bei Holzkohlgrill wird ungefähr drei Mal so viel CO2 freigesetzt. Am nachhaltigsten ist ein Elektrogrill, sofern dieser mit Ökostrom betrieben wird.
Gibt es nachhaltige Grillkohle?
Grillkohle aus Tropenholz? Nein, danke! Leider ist in Grillkohle häufig Tropenholz aus Südamerika oder Asien zu finden. Für nachhaltigere Grillkohle achten Sie besser auf DIN-Prüfzeichen oder Öko-Siegel wie FSC oder PEFC. Aussagen wie „Ohne Tropenholz“, „Naturprodukt“, „Natürliche Herkunft“ oder „Aus bewirtschafteten Forstbeständen“ garantieren keinen Verzicht auf illegalen Holzeinschlag. Die nachhaltigen Alternativen: Briketts aus Olivenkernen, Kokos, Weinreben oder Maisspindeln.