Nüsse: echte Kraftpakete

Nüsse: Harte Schale, guter Kern

Aus der Weihnachtszeit sind sie kaum wegzudenken: Und das ist gut so! Denn Nüsse sind lecker, nährstoffreich und eignen sich für eine bewusste Ernährung.

Nüsse
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Superfood Nüsse

Von wegen hohle Nuss: Früher häufig verpönt wegen ihres hohen Fettanteils, gelten heute Walnuss, Haselnuss und Co. als richtiges Superfood. Ob Nüsse wirklich beim Abnehmen helfen, als Brainfood fungieren, den Blutdruck senken und die Laune heben können (wie dies häufig verkündet wird) – das sei einmal dahingestellt. Zumal wir sie in der Regel nur in kleineren Mengen zu uns nehmen.

Nüsse stecken voller Nährstoffe

Doch eines ist klar: Nüsse punkten mit jeder Menge guter Nährstoffe wie Eiweiß und Ballaststoffen. Und ihr hoher Fettanteil weist häufig ein gutes Mischverhältnis mit vielen einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf, die besonders wertvoll sind und positive Eigenschaften haben. Damit ist die pure Nuss in der Regel ein idealer Snack für zwischendurch oder ein knackiges Topping in Salaten, auf Suppen oder im morgendlichen Müsli.

Am besten pur geniessen

Im Idealfall werden dabei die ganzen (unverarbeiteten) Nüsse gekauft und konsumiert. Denn pur genossen haben sie am meisten Nährstoffe. Zwar trägt das Rösten dazu bei, dass die Nüsse noch mehr Aroma entfalten. Aber beim Erhitzen können auch wichtige Inhaltsstoffe zerstört werden. Und: Gesalzene (und auch viele gewürzte) Nüsse enthalten Kochsalz, das nur in Maßen konsumiert werden soll. Doch knackig frisch schmeckt die Nuss sowieso am besten.

Nüsse: Saison zwischen Oktober und Dezember

Wie passend, dass die meisten heimischen Sorten gerade jetzt, zwischen Oktober und Dezember, als ideale Lagerware noch Saison haben: in unserer Weihnachtszeit, aus der sie traditionell kaum wegzudenken sind. So sind sie neben Mandarinen und Gebäck ein fester Bestandteil auf unseren Adventstellern. Auch der Nussknacker gehört seit langem zu unserer Weihnachtstradition – und besonders der Walnuss kam früher eine mythische Bedeutung zu. So gab es etwa ein schlesisches Weihnachtsorakel. Heligabend erhielt jeder Gast vier Nüsse. War ein tauber Kern dabei, so bedeutete das für den Finder nichts Gutes – sondern Unglück und Missgeschick im neuen Jahr.

Nüsse richtig aufbewahren

Wer sich jetzt doch nicht traut, die leckeren Nüsse vor dem Jahreswechsel zu knacken: Sie lassen sich gut lagern. Ohne Schale (ihrem natürlichen Schutz) sollten sie am besten dunkel und trocken aufbewahrt werden. Vorsicht ist nur geboten, wenn die Nüsse ölig aussehen, ranzig schmecken oder gar schimmeln.

Nussöl im Glas
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Nussöle

Sie verfeinern die Küche und zählen zu den gesunden Ölen: Nussöle wie etwa Walnuss-, Erdnuss- oder Pistazienöl. Sie sollten dabei bestenfalls unraffiniert/nativ sein und sind generell eher für die kalte Nutzung zu empfehlen, da so ihre wertvollen Inhaltsstoffe besser erhalten bleiben. Perfekt geeignet sind sie deshalb für Salate, Antipasti oder auch süße Speisen.

In der Weihnachtsbäckerei

Wer sich Low Carb oder glutenfrei ernähren will, kann in der Backstube Weizenmehl durch Nussmehl ersetzen – wie etwa Mandel-, Kokos- oder Walnussmehl. Allerdings sind sie nicht 1:1 auszutauschen, der jeweilige Umrechnungsfaktor sollte berücksichtigt werden.

Familie bäckt zur Weihnachtszeit
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Die elf beliebtesten Nüsse im Überblick

WALNUSS: Schon die Römer schätzten die Nuss in Form eine Gehirns: Sie ist zwar fettreich, enthält aber viele gute Nährstoffe.

MANDEL: Eine der beliebtesten Nüsse: leicht süß und mild im Geschmack – und fester Bestandteil in Marzipan.

CASHEWKERN: Der Kern schmeckt fein, leicht süßlich und hat eine etwas weichere Konsistenz. Eignet sich für Wok-Gericht.

MACADAMIA: Königin der Nüsse: Die teuerste Nuss hat einen besonders zarten Geschmack und den höchsten Fettanteil unter den Nüssen.

HASELNUSS: Sehr beliebt, enthält viel zellschützendes Vitamin E – schmeckt pur, in Müsli, in Salaten oder zu Wild.

PISTAZIE: Ideal zum Naschen nebenbei: Sie ist lecker, hat einen milden Geschmack. Und: Durch das umständliche Herauspulen isst man nicht zu viel.

PEKANUSS: Der Kern dieser Steinfrucht ähnelt zwar der Walnuss, ist aber milder und süßer im Geschmack.

ERDNUSS: Knackiger Snack: pur gern die rot-braunen Häutchen mitessen, sie liefern viele Antioxidantien. Zudem punktet die Nuss mit Protein.

PARANUSS: Oft eine Zutat im Studentenfutter: Sie ist härter, schmeckt aber ähnlich wie eine Mandel.

MARONE: Esskastanien sind verhältnismäßig fettarm und schmecken geröstet besonders lecker. Durch ihren hohen Stärkeanteil sind sie sehr sättigend.

PIENIENKERN: Er gehört fest zur mediterranen Küche: ob zum Salat, Gemüse oder der Pasta – und natürlich im Pesto.

Alles Nüsse?

Laut botanischer Definition tragen einige Nüsse ihren Namen zu Unrecht. Die Erdnuss etwa ist in Wirklichkeit eine Hülsenfrucht, die Pistazie eine Steinfrucht.„Echte“ Nüsse sind Schließfrüchte, die eine dicke Schale haben – wie etwa Macadamia, Walnuss und Haselnuss. Verzehrt wird der Samenkern aus dem Inneren

Von Bruntje Thielke