Pomelo: Inhaltsstoffe und Rezept

Interview mit einer Pomelo

Ein Gespräch mit einem Hippiekind über Familie, bittere Wahrheiten und Salat.

Gezeichnete Pomelo
Foto: Shutterstock

Marktplatz: Verehrte Pomelo, Sie wirken so jung und drall, wie kommt das?
Pomelo: Oh, danke sehr! Na ja, ich bin ja auch noch blutjung für eine Frucht. Mich gibt’s noch nicht mal 50 Jahre.

Marktplatz: Ach. Erzählen Sie etwas über Ihre Familie?
Pomelo: Meine Mutter war eine wunderschöne Grapefruit, die sich in einen stattlichen Pampelmus verliebte, dabei kam ich zustande. Die Pampelmusens waren sowieso ganz Wilde, mit einer Mandarine hat einer zum Beispiel die Orange gezeugt, vermutlich meine Großmutter. Ging alles ganz schnell, und völlig klar ist das auch nicht, wer da eigentlich wann mit wem … Tja, so war das eben damals mit der freien Liebe in den 70ern (lacht).

Marktplatz: Sie sind also quasi ein Nesthäkchen aus der Hippiezeit, rührend. Was unterscheidet Sie denn von Ihren Verwandten?
Pomelo: Ich bin größer als alle! Und während die Orange fruchtig bis süß schmeckt und die Grapefruit etwas Saures und Bitteres hat, bin ich flexibel. Es ist nämlich so, dass ich anfangs, wenn ich noch straff und fest bin, leicht säuerlich schmecke. Wartet man ein wenig, werde ich eher süß. Manche Menschen schmecken bei mir auch etwas Bitteres heraus. Vielseitig, was?!

Marktplatz: Sind Sie bei Rezepten auch so vielseitig?
Pomelo: Pur, Eis, Marmelade, Kuchen, als Dekoration – alles drin! Feinschmeckern empfehle ich gern, mich wie ein Gemüse einzusetzen, zum Beispiel in Salat mit Flußkrebsen. Da läuft selbst mir das Wasser im Fruchtfleisch zusammen. Gott sei Dank verabscheue ich ja Kannibalismus, sonst würd ich den Salat sofort schnabulieren!

Marktplatz: Und wie steht es um die Gesundheit?
Pomelo: Mir geht es gut, warum fragen Sie? Sehe ich etwas schlecht aus (kramt hektisch nach einem Spiegel)?

Marktplatz: Äh, nein, nein, ich meinte: Wie wirken Sie sich im Allgemeinen auf die Gesundheit aus?
Pomelo: Ich bitte Sie! Als waschechte Zitrusfrucht enthalte ich natürlich Vitamin C! Außerdem den Stoff Limonin, der sich günstig auf die Verdauung auswirkt und noch dazu gegen Krebs vorbeugen soll! Wenn das nicht gesund ist, weiß ich auch nicht.

Pomelo-Avocado-Salat mit Flusskrebsen

Zutaten für ca. 3 Portionen

  • 1 Pomelo
  • 1 Avocado
  • je 1/2 Bund Petersilie und Dill
  • 1/2 rote Peperoni
  • 200 g Flusskrebsfleisch
  • 1 El Zitronensaft
  • 3 El Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer (aus der Mühle)
  1. Pomelo schälen, Fruchtfilets aus den Trennhäuten lösen und dritteln. Avocado halbieren und entkernen. Fruchtfleisch mit einem Löffel herauslösen, in Stücke schneiden und mit den Pomelostücken vermengen.
  2. Kräuter waschen, trocken schütteln, fein hacken. Peperoni waschen, entkernen, in dünne Ringe schneiden. Flusskrebsfleisch abspülen, trocken tupfen und mit Zitronensaft beträufeln. Alle Zutaten mit Olivenöl vermengen und mit Salz, Pfeffer würzen.

Schmeckt gut dazu: knuspriges Baguette

Von Dirk Henkelmann