Wasser trinken leicht gemacht

Voll im Trend: Wasser!

Leichter Genuss für heiße Tage: Gerade im Sommer sollten wir ausreichend trinken – am besten Wasser, den beliebtesten Durstlöscher.

Frau trinkt aus Wasserglas
Von wegen: Wasser schmeckt immer gleich – je nach Quelle unterscheiden sich Mineralstoffzusammensetzung und Geschmack | Foto: GettyImages

Die Wahl des richtigen Durstlöschers im Sommer fällt leicht: Wasser, Wasser und noch mal Wasser. Ganz gleich, ob mit oder ohne Kohlensäure. Es hat keine Kalorien, ist preiswert – und damit ideal. Gerade wenn draußen die Sonne strahlt und die Temperaturen steigen, sollten wir genug trinken, wenn wir fit, gesund und leistungsfähig bleiben wollen.

Das ist lebensnotwendig. Denn wir müssen den täglichen Flüssigkeitsverlust des Körpers ausgleichen. Der besteht schließlich je nach Person zu bis zu 80 Prozent aus Wasser. Über Nieren, Lunge und Haut verlieren wir Flüssigkeit, je nach Alter, Geschlecht und sportlicher Betätigung. Durch Essen und Trinken unterstützen wir unseren Körper dabei, den Wasserhaushalt im Gleichgewicht zu halten.

Beliebt: Mineralwasser

Denn Flüssigkeitsmangel wirkt sich unmittelbar auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit aus. Schließlich ist Wasser nicht nur für den Stoffwechsel wichtig, es regelt über die Schweißdrüsen auch unsere Körpertemperatur. Deswegen heißt es häufig, Erwachsene sollten zwei bis drei Liter am Tag zu sich nehmen. Das ist sehr hoch angesetzt, doch es ist nicht die reine Trinkmenge gemeint. Denn auch insbesondere Nahrungsmittel wie Suppen, Obst oder Gemüse liefern Flüssigkeit.

1,5 Liter pro Tag trinken

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt als Richtwert, 1,5 Liter Wasser pro Tag zu trinken. Bei Hitze im Sommer oder beim Sport steigt der Bedarf an.

Auf die Frage nach der Wahl des richtigen Durstlöschers haben die Deutschen eine klare Antwort: Mineralwasser. Seit 1970 hat sich dessen Konsum fast verzehnfacht, 2021 tranken Bundesbürgerinnen und -bürger im Schnitt 122,7 Liter davon – am liebsten mit Kohlensäure versetzt. Mehr als 500 Mineralwassermarken von fast 200 Mineralbrunnenbetrieben sind heute auf dem deutschen Markt.

Wasserflasche und Wasserglas
Foto: Stocksy

Wasser ist nicht gleich Wasser

Allerdings: Wasser ist nicht gleich Wasser (siehe weiter unten). Es gibt Trinkwasser, Tafelwasser, Mineralwasser, Quellwasser und Heilwasser – und was die Herkunft und vor allem die Qualität angeht, unterscheiden die sich deutlich. In Deutschland ist gesetzlich geregelt, welches Wasser sich wie nennen darf. Natürliches Mineralwasser etwa ist das einzige Lebensmittel hierzulande, das eine amtliche Anerkennung benötigt. Das Verfahren dazu umfasst rund 200 chemische, biologische und geologische Untersuchungen.

Seit einiger Zeit wird auch Mineralwasser mit Bio-Label angeboten. Aber: Kann Mineralwasser überhaupt „bio“ sein? Zunächst einmal: „Bio-Wasser“ fällt nicht unter die EU-Öko-Verordnung, deswegen tragen die Flaschen auch kein staatliches Bio-Siegel. Stattdessen werden Siegel von privaten Zertifizierungsstellen genutzt, die Kriterien für „Bio-Mineralwasser“ eigenständig festlegen.

Der Bundesgerichtshof hat dazu geurteilt: Die Verwendung des Begriffs „Bio“ sei erlaubt, wenn strengere Vorgaben als bei herkömmlichem Mineralwasser erfüllt werden. Also: deutlich niedrigere Grenzwerte für Rückstände und Schadstoffe und höhere Anforderungen an Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei der Herstellung. Verbraucherzentralen dagegen fordern ein echtes Bio-Siegel für Mineralwasser mit einheitlichen gesetzlichen Kriterien.

Wasser mit Geschmack

Zunehmend beliebter werden Wässer mit Fruchtgeschmack. Schließlich bieten sie mehr Abwechslung beim Durstlöschen und kommen mit dem appetitlichen Obst auf den Etiketten farbenfroh und frisch daher. Doch hier sollten Durstige genauer hinschauen.

Wassergläser mit Früchten und Strohhalm
Foto: Shutterstock

Viele Produkte enthalten kein echtes Fruchtaroma oder nennenswerte Anteile von Früchten, sondern künstliche Aromastoffe. Zugesetzter Zucker macht manches „Aromawasser“ zudem zur Kalorienfalle. Der neueste Trend: Wasser, das allein durch Duftstoffe aromatisiert wird. Hier wird über Rezeptoren in Nase oder Mund die Geschmacksnote nur „vorgegaukelt“.

Brauche ich einen Wasserfilter?

Wer keine Kisten schleppen will, greift zum Wasser aus dem Hahn. Glaubt man der Werbung, dann sind da Wasserfilter eine sinnvolle Anschaffung. Sie sollen sicher und zuverlässig Schadstoffe aus dem Leitungswasser entfernen. Dabei gibt es aus hygienischer Sicht wenig Anlass für den Einsatz von Wasserfiltern.

Die Qualität des Leitungswassers in Deutschland wird ständig kontrolliert. Wiederholte Tests belegen das. Die Verbraucherzentrale stellt klar: „Auch Kranke und Kleinkinder brauchen kein gefiltertes Wasser.“ Wer trotzdem Wasserfilter verwendet, sollte darauf achten, sie regelmäßig zu reinigen, da sich sonst Keime bilden können. Das Gleiche gilt übrigens für Wassersprudler. Na dann: Wasser marsch!

 

Das kleine Wasser-ABC

Trinkwasser (Leitungswasser): Zu zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser (aus Seen, Flüssen etc.) bestehend, unterliegt es strengen Kontrollen und muss meist aufbereitet werden.

Natürliches Mineralwasser: Nach der Mineral- und Tafelwasserverordnung gilt: Natürliches Mineralwasser darf nicht behandelt sein, einzig Kohlensäure kann zugesetzt werden. Es stammt aus unterirdischen Quellen, die vor Verunreinigungen geschützt sind, und muss direkt dort abgefüllt werden. Die Region und Bodenbeschaffenheit bestimmt die mineralische Zusammensetzung.

Quellwasser: Auch als Brunnenwasser bezeichnet, muss das unterirdische Tiefenwasser nicht ganz so strengen Reinheitsansprüchen genügen wie Mineralwasser, es braucht etwa keine gleichbleibende mineralische Zusammensetzung.

Tafelwasser: Hergestellt aus Trinkwasser (oder natürlichem Mineralwasser), wird ihm neben Kohlensäure (optional) mindestens eine weitere Zutat zugesetzt, die angegeben sein muss.

Heilwasser: Es muss die strengen Auflagen des Mineralwassers erfüllen, zusätzlich eine wissenschaftlich nachgewiesene positive Wirkung auf die Gesundheit haben – es gilt als Arzneimittel.

Von Bruntje Thielke